Bekannt ist die Parvovirose beim Hund seit 1978. Das Virus greift vorzugsweise junge oder geschwächte Tiere an, die über keine ausgeprägten Abwehrkräfte verfügen. Gerade wenn Hunde nicht geimpft sind, hat die Krankheit leichtes Spiel und die Symptome fallen meist deutlich schlimmer aus.
Ursache und Ansteckung mit der Hundeseuche
Die Hundeseuche oder Parvovirose wird bei Hunden, aber auch anderen Tieren wie Katzen, durch Viren aus der Familie der Parvoviridae ausgelöst. Man kennt heute vier Parvoviren, die für Hunde gefährlich sein können. Der ursprüngliche Stamm CPV-2 wurde 1978 in den USA isoliert. Doch schon bald entdeckten Forscher zwei weitere Varianten, die mit 2a und 2b bezeichnet wurden. Mittlerweile wurde eine vierte Mutation des CPV-2 entdeckt: 2c ist ebenfalls weltweit zu finden.
Auch wenn Sie keine Symptome bei anderen Hunden bemerken, kann sich Ihr Haustier mit dem Erreger anstecken. Übertragen wird das Virus beispielsweise über Futter, das mit Kot verunreinigt ist, oder aber durch Körpersekrete wie Speichel, Erbrochenes und Urin. Die Parvoviren sind äußerst resistent und können bis zu sechs Monate außerhalb des Wirtskörpers überleben. Nur spezielle Desinfektionsmittel können die Erreger der Parvovirose ausschalten.
Die Symptome der Parvovirose beim Hund
Lediglich etwa 10 Prozent der erkrankten Tiere weisen tatsächlich Symptome auf, was die Krankheit besonders heimtückisch macht. Denn obwohl sie gesund erscheinen, können sie die Viren weitertragen und andere damit anstecken. Die Inkubationszeit beträgt 2-3 Tage. Erste Symptome treten meist zwischen dem 4. und 7. Tag auf.
Dazu gehören hohes Fieber oder Untertemperatur, Erbrechen, wässriger und zum Teil auch blutiger Durchfall sowie Abgeschlagenheit und Nahrungsverweigerung. Ein besonders schwerer Verlauf kann innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen. Dies tritt häufig ein, wenn der erkrankte Hund noch sehr jung, nicht geimpft oder bereits durch Vorerkrankungen angeschlagen ist. Dabei greift das Virus den Herzmuskel an und verursacht eine Entzündung. Diese führt zu einer Ansammlung von Wasser in den Lungen und zu Herzversagen.
Kann die Viruserkrankung behandelt werden?
Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung dauert die Parvovirose beim Hund mit oder ohne Symptome meist zwischen 12 und 25 Tage. Eine eindeutige Diagnose kann nur von einem Tierarzt mithilfe eines Tests gestellt werden. Dafür wird eine Stuhlprobe genommen und auf CPV-2 untersucht. Steht der Befund fest, lässt sich das Virus nur sehr eingeschränkt behandeln. Je nach Schwere der Symptome werden Interferone oder andere Antikörper verabreicht. Auch Antibiotika kommen zum Einsatz.
Um den enormen Flüssigkeitsverlust auszugleichen, müssen regelmäßige Infusionen durchgeführt werden. Oft wird dem Hund auch das Futter entzogen, um erneutes Erbrechen zu verhindern und den angegriffenen Darmtrakt zu schonen. Der Hund sollte außerdem isoliert werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. Für Menschen ist das Virus allerdings nicht gefährlich.
Vorteile einer Parvovirose-Impfung
Zwar kann eine Impfung Ihren Hund nicht vor einer Ansteckung mit Parvovirose schützen, jedoch zeigen Studien, dass die Krankheit und ihre Symptome weniger schwer verlaufen, wenn das Tier als Welpe geimpft wurde. Es wird eine Impfung ab der 4. Lebenswoche empfohlen.
Dafür können Sie zwischen verschiedenen Methoden wählen: Durch Totimpfstoffe wird oft keine ausreichende Resistenz gegen die Infektion gebildet. Diese inaktiven Impfstoffe haben einen kürzeren Impfschutz als Lebendimpfstoffe. In Deutschland werden deshalb meist attenuierte, also abgeschwächte Aktivimpfstoffe verwendet. Diese verfügen über gute Immunisierungseigenschaften, schwächen die Hunde dabei aber nicht. Sie sollten alle 3 Jahre aufgefrischt werden.
Diese Themen zur Hundegesundheit könnten Sie auch interessieren
Borreliose-Symptome beim Hund: Erkrankung erkennen