Nicht immer befinden sich die Hoden beim Hund im Hodensack. Zum Zeitpunkt der Geburt liegen diese zunächst in der Bauchhöhle, und zwar zwischen Niere und Leistenring. Erst danach folgt der sogenannte Hodenabstieg. Ist dies jedoch nicht der Fall, dann spricht man von einem Kryptorchismus.
Was ist Kryptorchismus beim Hund?
Der Begriff Kryptorchismus stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie "versteckte Hoden". Die Krankheit liegt vor, wenn entweder ein oder aber zwei Hoden den Abstieg von der Bauchhöhle nicht geschafft haben und im Hodensack nicht ertastet werden können. Kryptorchismus kann sowohl ein- als auch beidseitig auftreten.
In der Regel erfolgt der Hodenabstieg beim Hund etwa zehn bis 14 Tage nach seiner Geburt. Beide Hoden befinden sich anschließend im Hodensack. Verzögerungen bis zu einem Alter von acht Wochen sind jedoch keine Seltenheit und nichts Schlimmes. Befinden sich die Hoden des Rüden nach diesem Zeitraum allerdings immer noch nicht im Hodensack, kann das gesundheitliche und züchterische Folgen für den Hund haben.
Ursachen für Kryptorchismus beim Hund
Ein ausbleibender Hodenabstieg kann jeden Rüden treffen. Besonders anfällig sind aber kleine Rassen für die Erkrankung. Die Ursache kann auf die Anatomie des Hundes zurückzuführen sein. So kann beispielsweise ein zu großer Hoden oder ein zu enger Leistenkanal einen Kryptorchismus hervorrufen. Es ist zudem nachgewiesen, dass es sich hierbei um eine angeborene, erbliche Krankheit handelt.
Kryptorchismus beim Hund: Was sind die Folgen?
Versteckte Hoden beim Hund sind nicht nur ein reiner Makel, sondern bedeuten auch gesundheitliche Folgen für das Tier. So sind die nicht abgesackten Hoden im Bauchraum beispielsweise einer höheren Temperatur ausgesetzt, wodurch keine Spermien gebildet werden können.
Hunde mit einem beidseitigem Kryptorchismus sind daher fast ausnahmslos unfruchtbar. Einseitig kryptorchide Rüden sind hingegen zwar fruchtbar, nichtsdestotrotz sollten sie im Hinblick auf die Vererbbarkeit ihrer Erkrankung nicht zur Zucht verwendet werden. Abgesehen von Unfruchtbarkeit haben Hunde mit Kryptorchismus ein höheres Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken.
Behandlung von versteckten Hoden
Durch eine Hormontherapie kann bei Welpen der Abstieg der Hoden bis etwa zum sechsten Lebensmonat provoziert werden. Gelingt dies allerdings nicht oder ist das Tier älter, steht eine Operation an, bei der die Hoden chirurgisch entfernt werden. Auf diese Weise wird das Krebsrisiko gesenkt.
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