Nicht immer ist die Knickrute von Geburt an zu erkennen. Die Rutenfehlstellung kann sich auch erst im Laufe der Wachstumsphase zeigen. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Gendefekt, der vererbt wird. Ein Vierbeiner mit Knickrute ist normalerweise nicht gehandicapt und kann (und sollte) wie der normale Hund behandelt werden, der er ist.
Was genau ist eine Knickrute beim Hund?
Der Begriff "Knickrute" ist eigentlich ein Oberbegriff, mit dem alle Rutenfehler zusammengefasst werden, die eine Veränderung der Achse zur Folge haben. Ist ein Schwanzwirbel deformiert, kommt es zum Knick. Normalerweise sind die Wirbelkörper beim Hund rechteckig aneinandergereiht – bei der Knickrute besitzt einer der Schwanzwirbel nicht diese klassische Rechteckform, wodurch die Richtung der Rute verändert wird. Dies hat nur äußerst selten gesundheitliche Konsequenzen für den Hund, sondern zieht nur optische Folgen mit sich. Eine Knickrute kann auch unfallbedingt auftreten, etwa dann, wenn sich ein Hund einen Schwanzwirbel gebrochen hat.
Keilwirbel und Blockwirbel können Knick in der Rute verursachen
Jetzt wird es kurz wissenschaftlich: Im Hundekörper sorgen Muskeln und Bänder dafür, dass die Wirbel zusammenhalten. Wenn die Zugkräfte während der Entwicklungsphase des Hundes unterschiedliche Kraft aufweisen, also an einer Seite des Wirbels ein stärkerer Zug als auf der anderen herrscht, entwickelt sich der Wirbel nicht in seiner korrekten Form. Während auf der einen Seite weiter normaler Knochenaufbau (Osteosynthese) betrieben wird, entwickelt sich die andere Seite des Wirbels nicht mehr normal weiter. Statt einer rechteckigen Form kommt es dann zu einer trapezähnlichen Struktur – Mediziner sprechen von einem Keilwirbel.
Neben dem Phänomen des Keilwirbels kann auch ein sogenannter Blockwirbel zum Knick in der Hunderute führen – dies ist aber seltener der Fall. Ein Blockwirbel führt nicht immer zu einem sichtbaren Rutenknick. Es handelt sich dabei um eine Verwachsung zweier oder mehrerer Schwanzwirbel. Dieser Fehler in der Segmentierung der Wirbelsäule geht meist mit fehlenden Bandscheiben einher. Die Folge: Wirbel verwachsen und versteifen. Es kann dadurch in seltenen Fällen zu einer Knickrute kommen. Sprechen Sie für weitere Informationen mit Ihrem Tierarzt über Wirbelsäulenschäden, insbesondere dann, wenn Ihr Hund Beschwerden hat.
Kann die Knickrute gefährlich sein?
Wie bereits oben erwähnt, ist die Knickrute in den meisten Fällen völlig ungefährlich. Es kann jedoch sein, dass Keil- und Blockwirbelbildung an der Rute auch mit Veränderungen an der Hals- und Brustwirbelsäure einhergehen – dies kann dem Hund dann gesundheitliche Probleme bescheren. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt gehen, wenn er eine Rutenfehlstellung hat und dort abklären, ob die Knickrute gefährlich ist.
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