Tiere und Menschen

Hund im Bett: Pro und Contra

Die Frage, ob ein Hund im Bett schlafen darf oder nicht, führt seit jeher zu großen Diskussionen unter Tierfreunden. Die einen sind dagegen und finden es unhygienisch oder sogar gesundheitsgefährdend. Die anderen sehen es als selbstverständlich an und wollen nicht auf die nächtlichen Kuscheleinheiten verzichten.
Es gibt sowohl Argumente gegen einen Hund im Bett als auch welche dafür – Shutterstock / Anna Hoychuk
Es gibt sowohl Argumente gegen einen Hund im Bett als auch welche dafür – Shutterstock / Anna Hoychuk

Ob es in Ordnung ist, wenn Ihr Hund im Bett schläft, ist Ihre ganz private Entscheidung. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keine Gründe, warum er das nicht tun dürfte. Ob es allerdings eine gute Idee ist, mit der Sie auf lange Sicht glücklich sind, ist eine andere Frage. Hier finden Sie ein paar Argumente für und gegen den Hund im Bett, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können.

Mögliche Gründe gegen einen Hund im Bett

Ein häufig genanntes Argument gegen den Hund im Bett ist die Hygiene: Über das Hundefell können Bakterien, Zecken, Würmer und andere Parasiten ins Bett gelangen, die teilweise Krankheiten wie Borreliose auf den Menschen übertragen können. Was sich in jedem Fall im Bett verteilen wird, wenn Sie in tierischer Begleitung schlafen: Hundehaare. Und zwar überall. Manche Menschen haben nur eine ganz leichte Allergie. Ein Zusammenleben mit Hund kann dabei durchaus möglich sein, aber in der Nacht bis zu acht Stunden ununterbrochen die Tierhaare im Gesicht zu haben, kann mitunter stärkere Auswirkungen haben. Darüber hinaus sind Geruchsbelästigungen nicht immer zu vermeiden, etwa durch Mundgeruch oder Blähungen beim Hund.

Wenn Sie einen sehr leichten Schlaf haben, ist ein Hund – egal wie groß oder klein – vermutlich nicht die beste Idee, denn die Vierbeiner liegen nachts nicht still. Es wird geschnarcht, gekratzt, gedreht, getreten und gehechelt. Ganz davon abgesehen, dass Ihr Wuff es sich meist genau da gemütlich macht, wo Sie gern Ihre eigenen Beine ausgestreckt hätten. Aus genau diesem Grund gibt es in der Tat einen Ort, an dem Hunde tatsächlich nichts verloren haben: im Kinderbett. Die Verletzungsgefahr ist für beide zu groß.

Problematisch wird es, wenn Ihr Hund keine anderen Personen mehr ins Bett lässt. Wenn zum Beispiel ein Single immer mit seinem Hund im Bett schläft und der neue Partner später nicht mit unter die Laken schlüpfen darf, ist Stress vorprogrammiert.

Pro Hund im Bett: Gemütlichkeit, Bindung und Co.

Wenn Sie Ihren Hund im Bett schlafen lassen, genießen Sie mit Sicherheit die wohlige Wärme des Fellbündels neben Ihnen. Immer wieder berichten Hundeliebhaber davon, dass die Mensch-Hund-Freundschaft durch das gemeinsame Schlafen gestärkt würde. Gerade bei depressiven Verstimmungen kann die Gegenwart des geliebten Vierbeiners kleine Wunder wirken. Auch die Experten der Mayo-Schlafklinik in Arizona konnten in einem Versuch nachweisen, dass das gemeinsame Schlafen mit Haustieren das individuelle Wohlbefinden steigern kann.

Alles halb so schlimm – Tipps zum Schlafen mit Hund

Die meisten Argumente gegen den Hund im heimischen Bett lassen sich sehr schnell relativieren: Wenn Sie Ihren Liebling impfen, entwurmen und regelmäßig auf Zecken untersuchen, schleppt die Kaltschnauze nichts ins Bett, was nicht auch Menschen mitbringen könnten. Außerdem ist Bakterien recht egal, ob Sie mit Bello auf der Couch sitzen oder im Bett liegen. Hygienisch macht es keinen Unterschied.

Das übermäßige Haaren können Sie deutlich verringern, wenn Sie Ihren Hund regelmäßig bürsten. Manche Rassen haaren außerdem von Haus aus sehr wenig. Wechseln Sie einfach häufiger die Bettwäsche und alles ist gut. Sie können Ihrem Liebling auch eine eigene Decke besorgen und ihm beibringen, auf dieser Decke am Fußende zu schlafen. Alles eine Frage der Erziehung. Was Ruhestörung und Geruchsbelästigung angeht – beides muss in Bezug auf menschliche Bettpartner nicht unbedingt anders sein.

Wie immer in der Hundeerziehung ist auch bei der Entscheidung der Frage: "Darf der Hund mit ins Bett?" Konsequenz gefragt. Darf Bello einmal mit ins Bett, darf er das immer. Möchten Sie ihn nicht unter der Decke haben, dürfen Sie auch keine Ausnahmen machen. Ihr Tier braucht klare Handlungsrichtlinien. Alles andere führt zu Konflikten. Dass Hunde durch das gemeinsame Schlafquartier ein gestörtes Dominanzverhalten entwickeln, ist übrigens zweifelhaft. Halten Hunde sich nicht an Regeln oder hören nicht auf Kommandos, liegt das weniger an einer gestörten Rangordnung zwischen Mensch und Tier. Grund hierfür ist, dass der Hund die Regeln und Kommandos nicht als solche verstanden hat. Und das ist eine Folge unklarer, inkonsequenter Erziehung.

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