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Hündin kastrieren: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Sie haben Pro und Kontra abgewogen und sich entschieden, Ihre Hündin kastrieren zu lassen? Dann gilt es jetzt, den richtigen Zeitpunkt für den Eingriff zu bestimmen. Er ist entscheidend für die Entwicklung des Vierbeiners.
Hündin kastrieren lassen: Der richtige Zeitpunkt ist wichtig – Shutterstock / Shooty Photography
Hündin kastrieren lassen: Der richtige Zeitpunkt ist wichtig – Shutterstock / Shooty Photography

Bevor Sie Ihre Hündin kastrieren lassen, sollten Sie sich gut überlegen, wann der Eingriff erfolgen soll. Entscheidend sind das Alter des Tieres sowie der Zeitpunkt des Zyklus. Ist der Hund noch sehr jung und war noch nicht läufig, kann die Kastration unter Umständen schon jetzt durchgeführt werden (Frühkastration). Andernfalls gilt es, den richtigen Zeitpunkt nach der Läufigkeit abzupassen.

Wichtig: Dieser Ratgeber ersetzt keine tierärztliche Beratung.

Frühkastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit

Hündinnen werden in der Regel zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat das erste Mal läufig. Bei großen Hunderassen kann die erste Läufigkeit auch später einsetzen. Wenn Sie sich für eine Frühkastration entschieden haben, sollte der Eingriff zu einem Zeitpunkt mit möglichst niedrigem Hormonspiegel erfolgen. 

Normalerweise ist dies zwischen dem vierten und achten Monat, also mit genügend großem Abstand zur ersten Hitze. Dies ist wichtig, da bei großer hormoneller Aktivität die Organe stärker durchblutet sind, was das Risiko für Komplikationen bei der Operation erhöht.

Ein Vorteil der Frühkastration bei Hündinnen liegt in einem gesenkten Brustkrebsrisiko für Ihren Vierbeiner. Allerdings schreiben einige Fachleute, dass durch den Eingriff vor der Geschlechtsreife Probleme im Sozialverhalten der Tiere auftreten können. 

Eine Hündin reift durch die erste Läufigkeit, wird quasi erwachsen – dieser wichtige Schritt würde bei einer Frühkastration in der Entwicklung des Tieres wegfallen. Lassen Sie sich hierzu gut vom Tierarzt beraten.

Kastration nach der ersten Läufigkeit

Wenn es um die Frage, “Kastration, ja oder nein?”, geht, entscheiden sich viele Hundehalter daher dafür, ihre Hündin zumindest einmal läufig werden zu lassen und somit die Geschlechtsreife abzuwarten. Diese Entwicklungsphase dauert bei großen Hunderassen in der Regel länger an als bei kleinen. 

Die späte Kastration geht im Gegenzug jedoch mit einem höheren Inkontinenzrisiko einher, weil sich durch den Eingriff die Position der Blase verändert. Betroffene Hündinnen können aber meist gut mit Medikamenten behandelt werden.

In jedem Fall sollten Sie nach der ersten Läufigkeit mindestens zwei Monate mit dem Eingriff warten, bis sich der Hormonspiegel Ihrer Hündin wieder auf Normalniveau gesenkt hat. Auch eine eventuelle Scheinschwangerschaft sollte zunächst überstanden sein.

Idealerweise findet eine Kastration in der Phase der sexuellen Ruhe zwischen den Läufigkeiten, im sogenannten Anöstrus, statt. Der Anöstrus beginnt etwa acht bis zehn Wochen nach der Läufigkeit und dauert bis zu fünf Monate an. 

Bei der genauen Bestimmung für den richtigen Zeitpunkt steht Ihnen der Tierarzt beratend zur Seite. Er wird mit Ihnen auch die Vor- und Nachteile einer frühen oder späteren Kastration gegeneinander abwägen.

Wesensveränderung nach der Kastration

Bei einer Kastration werden Ihrer Hündin die sogenannten Keimdrüsen, also die Eierstöcke, entfernt. Oft werden auch noch Eileiter, Gebärmutter und Muttermund entnommen. Da die Keimdrüsen für die Produktion der Geschlechtshormone zuständig sind, kann eine Kastration zu Wesensveränderungen bei Ihrem Haustier führen. 

Die fehlenden Hormone können von Lethargie bis hin zu erhöhter Bissigkeit gegenüber anderen Hündinnen verschiedene Veränderungen im Verhalten der Fellnase verursachen. Ihre Hündin neigt schon von Natur aus zu einem stärkeren Dominanzverhalten? Dann sollten Sie eine Kastration besonders gut überdenken und sich vorab gründlich von Ihrem Tierarzt beraten lassen.

Kastration: Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

Die Kosten für eine Kastration Ihres Hundes sind in der deutschen Gebührenordnung für Tierärzte festgeschrieben. Aber: Je nach Region können hier große Preisunterschiede vorliegen. Auch das Geschlecht und das Gewicht Ihres Hundes haben Auswirkungen auf die tatsächlichen Kosten einer Kastration.

Da der Eingriff bei einer Hündin deutlich komplizierter ist als bei einem Rüden, ist der Preis für die Kastration hier grundsätzlich höher. Laut Gebührenordnung werden zwischen 150 und 500 Euro fällig, wobei das nur die reinen Arbeitskosten Ihres Tierarztes sind. Hinzu kommen Kosten für Narkosemittel, Medikamente und Verbandsmaterial.

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