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Vergesellschaftung von Kaninchen: Probleme und Lösungen

Kaninchen sind eigentlich die geborenen Rudeltiere, doch manchmal will die Vergesellschaftung einfach nicht klappen. Probleme wie aggressives Beißen oder dauerhaftes Jagen treten auf. Doch dafür gibt es ein paar Tricks und mögliche Lösungen.
Auch wenn hier Harmonie herrscht: Probleme bei der Vergesellschaftung von Kaninchen sind nicht selten – Bild: Shutterstock / Soultkd
Auch wenn hier Harmonie herrscht: Probleme bei der Vergesellschaftung von Kaninchen sind nicht selten – Bild: Shutterstock / Soultkd

Sie wollen Ihrem Kaninchen etwas Gutes tun und ihm einen neuen Partner oder eine neue Partnerin ins Gehege setzen? Vergesellschaftung von zwei fremden Tieren ist eine teilweise recht schwierige Sache, denn nicht immer läuft alles von vornherein perfekt.

Teilweise treten Probleme auf, für die es scheinbar keine Lösungen gibt. In manchen Fällen stimmt das, denn einige Kaninchen passen wirklich nicht zusammen und sollten nicht gezwungen werden, gemeinsam zu leben. Allerdings sollten Sie auch nicht zu schnell aufgeben.

Probleme bei der Zusammenführung: Dauerhaftes Jagen

Während der Vergesellschaftung von Kaninchen kann es vorkommen, dass sich Probleme wie dauerhaftes Jagen ergeben. Dabei jagt ein Tier ein anderes für mehrere Stunden im Gehege umher. Gibt es gelegentliche Ruhepausen, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Wird ohne Unterbrechung gejagt und das über mehrere Tage oder Wochen, dann wird es für die betroffenen Tiere gefährlich und Sie sollten die Vergesellschaftung lieber abbrechen. Der Stress ist einfach zu hoch und überträgt sich gegebenenfalls auf die ganze Gruppe.

Nach Vergesellschaftung verbeißen sich die Tiere ineinander

Rangkämpfe zum Beispiel unter Rammlern sind vollkommen normal. Gelegentlich kann es auch zu heftigen Rangeleien kommen, bei denen sich die Kaninchen ineinander verbeißen. Probleme wie dieses lassen sich in einigen Fällen nicht aussitzen, sondern verlangen nach einer anderen Lösung, wie beispielsweise nach einer neuen Gruppenzusammenstellung.

Um Schlimmeres zu vermeiden, gehen Sie mit einem Gegenstand zwischen die Kämpfer. Achtung: Nicht mit der ungeschützten Hand, sonst könnte eines der Kaninchen Sie im Eifer des Gefechts beißen. Suchen Sie weniger dominante Rudelgefährten für die Tiere.

Verängstigt in der Ecke sitzen und nicht fressen

Sind eines oder mehrere Tiere in der Gruppe zu dominant während der Vergesellschaftung, kann das oft Probleme für die ruhigeren Rudelmitglieder bedeuten. Beobachten Sie nach der Vergesellschaftung genau, wie sich die einzelnen Langohren verhalten. Sitzt eines mit weit aufgerissenen Augen teilnahmslos in der Ecke, hat es große Angst. Häufig wird es von den anderen Kaninchen gebissen, frisst und trinkt nichts und lässt die Tortur über sich ergehen. Hier sollten Sie ebenfalls handeln und für den sensiblen Mümmler andere Partner finden.

Bissverletzungen durch andere Kaninchen

Bei einer Vergesellschaftung ist es ratsam, jedes Tier nach Bisswunden zu untersuchen. Vor allem am Rücken kommt es in der Regel meist zu Verletzungen. Ein paar, nicht allzu tiefe Bisse sollten Sie nicht in Panik versetzen, achten Sie lediglich darauf, dass sich die Wunden nicht entzünden. Sind ein oder mehrere Kaninchen jedoch mit Bisswunden übersät, ist das ein eindeutiger Beweis dafür, dass es Probleme bei der Vergesellschaftung gibt und diese besser abgebrochen werden sollte.

Kaninchen vergesellschaften: Lösungen bei Fehlern von Haltern

Einige Kaninchen passen charakterlich nicht zusammen, doch viele Probleme bei der Vergesellschaftung werden unabsichtlich von den jeweiligen Haltern verursacht. So sollten beispielsweise alle Kisten, Häuser und Verstecke mindestens zwei Ausgänge haben, damit sie nicht für die Kaninchen zu einer Falle werden und sie sich aus dem Weg gehen können. Außerdem sollte für jedes Tier ein eigener Rückzugsort geschaffen werden, wo es ausruhen kann.

Achtung! Kaninchen bei Vergesellschaftung nicht unnötig trennen

Falsches Mitleid ist ebenfalls problematisch. Sollten Sie während der Vergesellschaftung ein Tier zu früh von den anderen trennen, kann die Rangordnung im Rudel nicht ausgefochten werden. Die ist sehr wichtig für ein Zusammenleben: Wenn alle wissen, wer der Chef ist, kehrt wieder Ruhe ein. Selbst wenn die Kämpfe für Sie ziemlich heftig aussehen, sollten Sie nicht zu früh eingreifen, sondern nur in Extremfällen, wenn die Kämpfe gar nicht mehr aufhören oder es zu schweren Verletzungen kommt.

Partnerwahl für Ihr Kaninchen

Wichtig für den Erfolg einer Vergesellschaftung von Kaninchen: die richtige Partnerwahl im Vorfeld. Einige Halter wollen Kastrationskosten sparen und bringen deshalb nur Weibchen zusammen, das geht aber meist nicht gut aus. Schauen Sie unbedingt auch nach dem Charakter und dem Alter der Tiere und suchen Sie sich passende Partner aus. So kommen viele Probleme erst gar nicht auf.

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