Ernährungstipps

Giftige Pflanzen und Lebensmittel für Chinchillas

Für eine lange Gesundheit dürfen Chinchillas nicht alles in ihre Pfoten bekommen. Giftige Pflanzen und andere ungeeignete Lebensmittel für die Nager werden oft aus Unwissenheit als Futtermittel für gut befunden, sind aber eigentlich schädlich für die kleinen Heimtiere.
Och sind die süß! Bei Freilauf dürfen aber keine giftigen Zimmerpflanzen in der Nähe sein. – Shutterstock / yevgeniy11
Och sind die süß! Bei Freilauf dürfen aber keine giftigen Zimmerpflanzen in der Nähe sein. – Shutterstock / yevgeniy11

In ihrer natürlichen Umgebung würden Chinchillas sich wahrscheinlich auf alles stürzen, was gut riecht. Nur ist das Angebot in freier Wildbahn genau passend für die Nager: faserreiche Pflanzenteile. Schnellverdauliches kennen die Tiere beispielsweise nicht und deshalb sollte auch bei einem Heimtier die Fütterung naturnah bleiben. Aber aus Unwissenheit sickert eben doch mal das eine oder andere schädliche Futtermittel in den Chinchilla-Käfig. Von folgendem Futter und Giftpflanzen ist abzuraten.

Vorsicht vor giftigen Pflanzen

Draußen in der Natur gibt es sehr viele giftige Pflanzen, vor denen auch wir Menschen uns in Acht nehmen müssen, zum Beispiel der Fingerhut, die Tollkirsche oder die Engelstrompete. Dass Chinchillas diese nicht essen dürfen, liegt also nahe. Aber wussten Sie schon, dass auch Zimmerpflanzen sehr gefährlich für Chinchillas sein können? Wenn Sie Ihre Nager frei laufen lassen, beseitigen Sie vorher unbedingt für sie giftige Zimmerpflanzen, wie: Efeu, Ficus, Yucca, Gummibaum, Baumfreund, Weihnachtsstern, Geranie oder Farn. Hier sind nur einige wenige genannt, informieren Sie sich bitte über mögliche Giftstoffe Ihrer Zimmerpflanzen oder stellen sie von vornherein prophylaktisch beiseite.

Sicherlich bekommen Ihre Chinchillas leckere Zweige und Knospen zum Nagen von Ihnen. Das ist auch lobenswert, aber dann gefährlich, wenn die Pflanzenteile gespritzt sind. Nur Ihrem eigenen Apfelbaum oder dem Birnenbaum Ihres Nachbarn können Sie vertrauen. Nehmen Sie auf keinen Fall Teile von Steinobstbäumen, einige enthalten Blausäure. Auch sollten Sie lieber zu Baumteilen und Pflanzen aus einer schadstoffarmen Gegend, nicht etwa einer Hauptstraße oder einem Stadtzentrum, greifen.

Sehen Sie von Nadelbäumen als Nageholz für Ihre Chins ab und passen Sie an Weihnachten auf: viele enthalten ätherische Öle und die gehören nicht in so einen kleinen Körper. Weitere als Nageholz ungeeignete Bäume, Büsche und Sträucher sind: Kastanie (die Frucht), Eibe, Holunder, Granatapfelbaum oder Buchsbaum. Passen Sie auch bei der Wahl der richtigen Wurzeln auf, Meerrettich ist zum Beispiel nicht geeignet. Generell ist es auch hier ratsam, sich explizit über ungiftige Nagehölzer und Wurzeln zu informieren.

Ungeeignete Lebensmittel für Chinchillas

  • ● NüsseDiese haben einen zu hohen Fettgehalt. Bittermandeln enthalten sogar giftige Blausäure – keine gute Idee.
  • ● Fruchtkerne: Noch gefährlicher sind Fruchtkerne. Viele setzen im Magen Giftstoffe frei.
  • ● LeckerlisJa, Süßigkeiten schmecken einfach, aber jedermann weiß – gesund ist das nicht. Joghurtdrops und Nagerstangen sind zum Beispiel stark überzuckert.
  • ● Futterzusätze: Bei Salzlecksteinen lässt sich schlecht steuern, ob Ihre Chinchillas Salz in Maßen aufnehmen. Es besteht Gefahr einer Überversorgung mit Natriumchlorid, was Nierenprobleme auslösen kann. Vorsicht ist geboten. Kalksteine schaden sicherlich nicht, wenn Chinchillas gelegentlich daran nagen. Da aber nicht ganz klar ist, was sie enthalten, werden sie von einigen Chinchillabesitzern gemieden.
  • ● Trockenes Brot: Der hohe Salzgehalt, die Konservierungsstoffe und Backtriebmittel sind absolut ungeeignet. Das Gleiche gilt für Salzstangen oder Brotchips. Wenn, dann eignet sich eher Knäckebrot, aber nur ganz selten!
  • ● Reis und Nudeln: Reis und Nudeln erwecken vielleicht den Anschein für die Nager lecker zu sein, aber sie enthalten zu viele Kohlenhydrate – kein geeignetes Futter für die Chins.
  • ● Mischfutter: Von Futtermischungen ist abzuraten, weil sich Ihre Chinchillas über ihre Lebensjahre hinweg wahrscheinlich nur das rauspicken, was sie am liebsten mögen. Auf Dauer fehlen den Tieren so wichtige Nährstoffe. Es ist wichtig, mehr Kontrolle über die Ernährung der Chinchillas zu haben.

Vorsicht! Nicht alle Obst- und Gemüsesorten sind geeignet

Ja selbst für frische Blätter wie Löwenzahn, die eigentlich auf der Chinchilla-Speisekarte stehen dürfen, gilt: Nicht zu viel davon. Die kleinen Südamerikaner kennen aus Ihrer Heimat eher getrocknete Pflanzenteile. Deshalb kommt es vor, dass die Tiere zu viel Frischfutter nicht vertragen und davon Durchfall bekommen. Unter den Obst- und Gemüsesorten gibt es sogar solche, die äußerst gefährlich für Chins sind, wie beispielsweise Aprikosen! Weitere Obst- und Gemüsesorten sind für die Tiere unverträglich, weil sie zum Beispiel zu viel Fruchtzucker enthalten, stark säurehaltig sind oder blähend wirken:

  • ● Hülsenfrüchte, wie Linsen, Erbsen oder Bohnen
  • ● Kohl
  • ● Mais, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebel, Knoblauch
  • ● Aprikose, Zitrusfrüchte, Nektarine, Banane, Ananas

Meiden Sie Pflanzen und ungeeignete Lebensmittel, wenn Sie lange Freude an Ihren Chinchillas haben möchten. Es gibt genügend Alternativen, lesen Sie dazu in unserem Ratgeber zum Thema "Chinchilla: Ernährung und Futter für die Tiere" nach.

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