Das Beutetier oder Spielzeug wird mit dem Blick fest anvisiert, die Pupillen weiten sich vor Konzentration und die Beine werden – zum Sprung bereit – gebeugt. Doch anstatt gleich loszuspringen, wackeln Katzen ersteinmal mit dem Po. Warum machen sie das?
Verhalten von Großkatzen vor einem Angriff
Unsere Stubentiger und Salonlöwen haben mit ihren großen, wilden Verwandten mehr gemeinsam, als man denkt. Eine Gemeinsamkeit ist beispielsweise die Startposition vor einem Angriff: die geduckte Haltung, der konzentrierte Blick, die stille Reglosigkeit. Tiger, Löwen, Pumas und Co. bearbeiten jedoch kurz vor dem Sprung mit ihren Hinterpfoten den Boden, um einen besseren Halt zu bekommen. Der Untergrund wird aufgeraut und die Großkatze rutscht beim Abspringen nicht nach hinten weg. Bei Katzen ist dieses Verhalten leicht abgewandelt, doch auch sie bleiben zuerst ganz still und bewegen sich dann nur direkt vor dem Absprung, um besseren Halt zu bekommen. Anstatt den Untergrund aufzurauen, wackeln sie mit dem Po und verteilen damit ihre Balance möglichst gleichmäßig. Auf diese Weise können sie ganz gezielt auf ihre Beute springen und sie erlegen.
Wenn Hauskatzen mit dem Po wackeln
Die domestizierten Versionen der Löwen und Tiger müssen zwar nicht mehr jagen, wenn sie in einem liebevollen Zuhause mit Menschen zusammenwohnen. Dennoch ist das Jagdverhalten in ihrem Instinkt fest verwurzelt, sodass Katzen auch dann das Jagen üben, wenn sie täglich frisches Futter in ihrem Napf serviert bekommen. Wenn Sie mit Ihrer Katze spielen oder sie draußen bei der Mäusejagd beobachten, können Sie miterleben, wie sich ihr Jagdinstinkt äußert. Das Wackeln mit dem Po gehört dazu, es hilft Katzen beim Zielen und Schwungholen. In dem folgenden Video können sie der zuckersüßen Katze Ohagi dabei zuschauen, wie sie sich mit ihrem Hintern in Positur wackelt und dann volle Kraft voraus auf ihr Spielzeug springt:
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