Wenn sich Menschen unterhalten, schauen sie sich für gewöhnlich direkt in die Augen. Damit signalisieren sie ihrem Gegenüber, dass sie ihm zuhören und strahlen gleichzeitig Selbstbewusstsein aus. Ganz anders bei vielen Tierarten: Hunde etwa empfinden den direkten Blick in die Augen als aggressiv, weshalb sie häufig den Kopf zur Seite legen oder vorbeischauen. Katzen verhalten sich anders: Sie blinzeln häufig.
Warum blinzeln Katzen? Um zu beschwichtigen.
Um zu verstehen, warum Katzen blinzeln, muss man die Samtpfoten erst einmal gründlich beobachten. Auch Katzen mögen es nicht sonderlich, angestarrt zu werden und empfinden dieses Verhalten mitunter als feindselig. Dennoch fixieren sie häufig ihr Gegenüber. Der ganze Kopf ist dann im Aufmerksamkeitsmodus: Augen, Ohren und Nase sind auf das Subjekt vor ihnen gerichtet. Ist das eine Aufforderung zum Kampf? Eine Provokation? Dominanzgehabe? Damit dieser Eindruck nicht entsteht, entschärfen Miezen ihren festen Blick, indem Sie blinzeln. Das Verhalten ist also als Beschwichtigungssignal zu interpretieren. Die Samtpfoten sagen damit "Ich tu dir nichts. Ich bin dir wohlgesonnen".
Darüber hinaus ist das Blinzeln oftmals ein Zeichen dafür, dass das Tier zufrieden ist. Wenn Katzen die Lider rhythmisch zu- und wieder aufschließen, dann geht es ihnen meist sehr gut. Deshalb kann es auch vorkommen, dass Sie eine Katze dabei beobachten, wie sie für sich ganz alleine blinzelt. Die Tiere widmen ihren Blick, der viel Gemütlichkeit ausstrahlt, aber ebenso ihresgleichen und Menschen.
Ihren sanften Blick eignen sich Katzen bereits als Babys an. Wenn es im Körbchen eng wird und ein Streit vom Zaun zu brechen droht, dann blinzeln die Kleinen, um die Lage wieder zu entspannen. Und falls eine Katze über längere Zeit nicht Teil einer Gruppe war, dient das Blinzeln als eine Art Willkommensgruß. Das Tier darf sich dann wieder als Mitglied der Gemeinschaft verstehen.
Machen Sie den Selbsttest
Sie sind Katzenhalter und möchten Ihrer Mieze ein Blinzeln abgewinnen? Warum nicht, dann probieren Sie Folgendes aus: Nehmen Sie Blickkontakt mit dem Vierbeiner auf, schauen sie ihm einige Sekunden in die Augen und blinzeln sie dann langsam.
Anschließend drehen Sie den Kopf leicht zur Seite, damit die Samtpfote merkt, dass Sie ihr nichts Böses wollen. Schauen Sie wieder zurück – na, schenkt sie Ihnen ihren einnehmenden Blick? Wenn es nicht so ist, dann weil sich Ihre Mieze perfekt an Sie als Zweibeiner angepasst hat. Sie hat registriert, dass ihre heimischen Menschen den direkten Blickkontakt bevorzugen und blinzelt in Ihrer Gegenwart deshalb weniger.
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