In der Tierwelt gibt es so manche Dinge, die vom Menschen noch nicht wirklich verstanden werden. Nun legten Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover sowie der Tierärztlichen Hochschule ihr Augenmerk auf die Hauskatze - mit interessanten Erkenntnissen. Im Rahmen ihrer Studie fanden sie heraus, dass weibliche Katzen dem Anschein nach besser als Kater einschätzen können, ob es sich bei der Lautäußerung eines Jungtiers um einen Hilfeschrei handelt.
Die Studie: So lief sie ab
Durchgeführt wurde die Untersuchung mit insgesamt acht weiblichen Katzen und neun Katern. Zuvor wurden 14 Rufe von sieben männlichen und weiblichen Kätzchen aufgezeichnet, die alle erst neun bis elf Tage alt waren.
Um eine leichte Erregung beim Jungtier auszulösen, wurden die Kleinen drei Minuten lang räumlich von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt. Für eine größere Erregung separierten die Wissenschaftler die Kätzchen nicht nur von ihrer Familie, sondern hoben sie zusätzlich an und bewegten sie. Diese Töne wurden anschließend den erwachsenen Katzen und Katern vorgespielt.
Kater vs. Katze: Tatsächlich unterschiedliche Reaktionen
Während der Untersuchung kamen wesentliche Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein zum Vorschein. Schrie ein Katzenbaby, so erkannten die weiblichen Katzen den Schweregrad der Hilfsbedürftigkeit am Klang. Und: Sie reagierten zehn Prozent schneller als die Kater. Bei den männlichen Tieren war zwar auch eine Reaktion auf das Schreien der Kätzchen zu erkennen, diese fiel aber unabhängig von der Art der Rufe immer gleich aus. Die akustischen Unterschiede scheinen laut Biologin Wiebke Konerding von der MHH für die Männchen nicht wahrnehmbar oder nicht von Bedeutung zu sein.
Wie hart der Job einer Katzenmama ist, sehen Sie im folgenden Video, in dem sich eine fürsorgliche Fellnase liebevoll um ihre Babys und den Nachwuchs ihrer Katzenfreundin kümmert:
Erstaunlich: Kinderlose Katzen reagieren auch beunruhigt
Da die schnellere Reaktion auch bei den Katzen ohne eigenen Nachwuchs beobachtet werden konnte, seien die Weibchen im Allgemeinen besser in der Lage, die Dringlichkeit der Babyschreie einzustufen, so die Studie. Die Fähigkeit könnte von Geburt an tief verwurzelt sein oder sich mit der Geschlechtsreife entwickeln.
Was ist, wenn ein menschliches Baby schreit? In diversen Foren wird dieses Thema unter Katzenbesitzern und -liebhabern heiß diskutiert. In den sozialen Netzwerken kursieren zahlreiche niedliche Videos mit Kätzchen, die mit dem Neugeborenen kuscheln, es abschlecken oder beschnuppern. Es gibt viele Geschichten, in denen Katzen auf die Schreie von Babys und Kleinkindern sensibel reagieren. Sie kommen beispielsweise schnell angelaufen, wollen extrem viel schmusen oder verhalten sich anderweitig ungewöhnlich.
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