Katzenhaltung

Gruppengeruch bei Katzen: Welche Rolle spielt er?

Leben mehrere Katzen zusammen in einem Mehrkatzenhaushalt, bringt jede Samtpfote ihren ganz eigenen Geruch mit. Der Gruppengeruch setzt sich aus der Duftkombination aller im Haushalt lebenden Katzen zusammen – und spielt eine große Rolle im Miteinander.
Aus drei Einzelgerüchen wird hier ein Gruppengeruch – Shutterstock / Nazzu
Aus drei Einzelgerüchen wird hier ein Gruppengeruch – Shutterstock / Nazzu

Dass Katzen einen stark ausgeprägten Geruchssinn haben, ist bekannt. Gerüche spielen eine entscheidende Rolle im Katzenleben, so auch in den sozialen Beziehungen. Während der individuelle Duft jeder Katze gewissermaßen ihr Personalausweis ist, ist der Gruppengeruch quasi die Visitenkarte der Sippe beziehungsweise der gesamten Katzen-WG. Er stärkt die Bindungen untereinander und sorgt für Identifikation. Wird der Gruppengeruch allerdings verfälscht oder übertüncht, kann es zu Problemen kommen.

Gruppengeruch in einem Mehrkatzenhaushalt

Katzen verteilen ihre tierischen Duftstoffe überall in ihrem Revier beziehungsweise in der Wohnung. Duftmarken werden dabei nicht nur an Gegenständen wie Möbeln verteilt, sondern auch an Lebewesen. Bestimmt haben Sie schon einmal beobachtet, wie Ihre Katze ihren Kopf an ihren Katzenfreunden oder an Ihnen reibt. Dieses Köpfchengeben dient dazu, die Duftstoffe, welche bei Katzen unter anderem aus Drüsen im Gesichtsbereich – etwa an Wange oder Kinn – ausströmen, zu verteilen.

Doch auch durch gegenseitiges Putzen oder Aneinanderreiben sowie durch das gemeinsame Nutzen von Gegenständen werden im Laufe der Zeit die verschiedenen Duftstoffe der einzelnen Katzen zu einem Gruppengeruch "gemischt", der die Bindung und das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander nachhaltig stärkt.

Wenn der Gruppengeruch verfälscht oder überlagert wird

Problematisch ist es, wenn der Gruppengeruch in einem Mehrkatzenhaushalt verfälscht oder überlagert wird. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn eine Samtpfote frisch vom Tierarzt kommt und dann anders riecht. Für die Katzen, die nicht beim Tierarzt waren, sondern daheim warteten, kann der Geruch sogar als bedrohlich empfunden werden und es kann dann zu einem handfesten Katzenstreit in der Gruppe kommen. Was Sie dann tun können, lesen Sie im Ratgeber: "Katzenstreit nach dem Tierarzt: So vermeiden Sie ihn."

Auch neue Möbel oder andere Abweichungen, die einen neuen Geruch mitbringen, können zu Irritation im Mehrkatzenhaushalt führen. Ebenso können andere störende Gerüche, etwa von Duftsprays oder Zimmerpflanzen ausgehend, die olfaktorische Harmonie im Mehrkatzenhaushalt auf den Kopf stellen. Das Gute: Mit der Zeit legen sich diese Konflikte und Irritationen jedoch meist von allein, da der Gruppengeruch früher oder später wieder die Oberhand gewinnt. Für Sie als Katzenhalter ist es allemal wichtig zu wissen, dass der Gemeinschaftsgeruch eine wichtige Rolle im Haushalt spielt.

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