Es gibt viele Gründe, weshalb Katzen ihren Napf nicht leer fressen und dennoch nach Futter verlangen. Beispielsweise könnte es am Futter selbst, am Napf oder am Futterplatz liegen. Wie Sie erkennen, was Ihre Katze Ihnen mitteilen will und wie Sie die Mahlzeiten für Ihre Samtpfote angenehmer gestalten, erfahren Sie hier.
Ist das Futter im Napf wirklich frisch?
Es kann zum Beispiel sein, dass das Futter im Napf nicht mehr gut ist. Auf uns Menschen mag es noch frisch wirken, doch Katzen haben einen sehr viel feineren Geruchssinn und fressen nichts, was für sie auch nur ansatzweise verdorben riecht. Überlegen Sie, wann Sie den Napf zuletzt aufgefüllt haben – ist es schon ein paar Stunden her, kann es tatsächlich sein, dass Ihre Katze das Futter nicht frisst, weil es schon angetrocknet ist oder sich die ersten Bakterien darauf ausgebreitet haben.
Könnte verdorbenes Futter der Grund dafür sein, dass Ihre Katzen den Napf nicht leer fressen, probieren Sie aus, ob sie mehr Appetit zeigen, wenn Sie häufiger am Tag kleinere Portionen füttern. Die meisten Fellnasen verzehren lieber öfter kleine Häppchen als zwei- bis dreimal am Tag eine volle Schüssel. Eine weitere Möglichkeit ist, die Futterreste mit Frischhaltefolie abzudecken und in den Kühlschrank zu stellen, bis Ihr tierischer Mitbewohner wieder Hunger bekommt. Dann holen Sie die Schüssel aus dem Kühlschrank, warten einen Moment, bis das Futter nicht mehr so kalt ist, und Ihr Liebling kann den Rest fressen.
Futter schmeckt der Katze nicht
Mag Ihre Katze die Schüssel nicht leer fressen, obwohl das Futter frisch ist, kann es auch sein, dass Sie es schlichtweg nicht mag. Die Stubentiger sind bekanntermaßen recht wählerisch, wenn es um ihre kulinarischen Vorzüge geht. Möglicherweise ist ihr der Geruch des Futters suspekt oder sie mag die Konsistenz nicht. Vielleicht sind die Stücke zu groß, zu hart oder zu trocken. Manche Katzen hassen grundsätzlich Trockenfutter (was ohnehin zu wenig Flüssigkeit enthält und daher nicht zur regelmäßigen Katzenernährung zu empfehlen ist), andere lassen sich für Nassfutter nur schwer begeistern.
Gelegentlich lässt sich auch beobachten, dass die Miez nur die Soße des Nassfutters aufschleckt, und die Fleischhappen liegen lässt. Probieren Sie verschiedene Sorten und Marken aus, falls Ihre Katze ein bestimmtes Futter nicht frisst. Achten Sie dabei jedoch auf die Inhaltsstoffe im Katzenfutter – gesund und artgerecht sollte es schließlich schon sein.
Beobachten Sie außerdem, ob Ihre Katze möglicherweise Schmerzen beim Fressen hat. Schmeckt ihr das Futter normalerweise und sie gibt sich erst seit Kurzem wählerisch, können Zahnprobleme oder Verdauungsbeschwerden dahinter stecken. Im Zweifel gehen Sie vorsichtshalber zum Tierarzt, möglicherweise muss Zahnstein entfernt, ein fauler Zahn gezogen oder ein Darmverschluss operiert werden.
Whisker Fatigue: Katzen können einen zu engen Napf nicht leer fressen
Haben Sie schon häufiger beobachtet, dass Ihre Katze ihre Schüssel halb leer frisst, in der Mitte ein Loch lässt und das Futter, das am Rand liegt, ignoriert? Sobald Sie aber die Futterreste vom Rand wieder in die Mitte schieben, frisst sie den Rest, als wäre es ganz frisch? Oder angelt sie mit der Pfote Fleischstückchen aus dem Napf und frisst diese auf dem Fußboden? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Napfform Schuld am kuriosen Katzenverhalten ist.
Die Schüssel ist entweder zu tief und hat zu enge Kanten und Ecken, sodass Ihre Katze nicht ans Futter am Napfrand gelangt, ohne sich die Tasthaare zu stoßen, oder die Schüssel ist zwar recht flach, aber zu eng, was den gleichen Effekt hat. Probieren Sie, ob Ihre Miez alles auffrisst, wenn Sie Ihr das Futter auf einem flachen Teller oder in einem ergonomisch geformten Napf servieren, der genug Platz für ihre Schnurrhaare lässt.
Allgemein wird dieses Phänomen als "Whisker Fatigue" bezeichnet, was so viel wie erschöpfte oder überlastete Schnurrhaare bedeutet, und ist noch nicht vollständig erforscht. Klar ist aber, dass die Schnurrhaare einer Katze sehr sensible Instrumente sind, mit denen sie auf der Jagd viele Informationen aufnimmt. Stößt sie damit am Napf an, kann das sehr unangenehm oder auch schmerzhaft sein.
Stress verunsichert die Samtpfote
Möglich ist auch, dass mit dem Napf und dem Futter alles in Ordnung ist und Ihre Katzen trotzdem nicht die Schüssel leer fressen. Konnte der Tierarzt Zahnschmerzen oder Verdauungsprobleme ausschließen, kommt noch Stress als Erklärung infrage. Vielleicht herrscht am Futterplatz Ihrer Fellnase zu viel Durchgangsverkehr, das Katzenklo oder der Trinknapf sind zu nah am Fressnapf oder es riecht ihr zu streng nach Putzmitteln.
Versuchen Sie, ihr einen ruhigeren Platz einzurichten, wo sie ihre Mahlzeiten entspannt genießen kann – vielleicht legt sich dann ihr Verhalten wieder. Wenn nicht, können Sie einen Katzenpsychologen zurate ziehen.
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