Katzenernährung

Rohes Fleisch für Katzen: Tipps zum Barfen

Barfen ist nicht nur für Hunde, sondern auch für Stubentiger eine beliebte Ernährungsmethode. Doch welches rohe Fleisch ist für Katzen gut und wie hält man es frisch? Erfahren Sie hier, welches Fleisch Katzen fressen dürfen, wann Vorsicht geboten ist und wo Sie Frostfleisch herbekommen, wenn kein frisches Fleisch direkt vom Schlachter verfügbar ist.
"Mmmh, lecker! Frisches, rohes Fleisch", denkt sich diese hungrige Katze – Bild: Shutterstock / Master L.
"Mmmh, lecker! Frisches, rohes Fleisch", denkt sich diese hungrige Katze – Bild: Shutterstock / Master L.

Viele Vertreter der Barf-Methode sehen die Rohfleischfütterung auch für Katzen als die artgerechteste Form der Ernährung an. Der Begriff selbst ist daher passenderweise eine Abkürzung für "Biologisch Artgerechte Rohfütterung". Damit Ihre Katze die Ernährungsumstellung gut verträgt und keine Mangelerscheinungen auftreten, sollten Sie aber einige wichtige Grundregeln beachten.

Katzen barfen für Anfänger: So gelingt der Einstieg

Anfangs sollten Sie mit Skepsis bei Ihrer Katze rechnen, wenn statt des gewohnten Futters plötzlich rohes Fleisch im Fressnapf liegt. Ihre Samtpfote weiß nicht, dass Sie ihr mit der Futterumstellung auf Barf etwas Gutes tun wollen. Gehen Sie daher behutsam vor und füttern Sie zunächst noch hauptsächlich das gewohnte Katzenfutter.

Anfänger sollten zum Einstieg zu 80 Prozent das übliche Futter geben und zu 20 Prozent rohes Fleisch ohne extra Nährstoffe (Supplemente) zu füttern. Auf diese Weise müssen Sie für die Umstellung noch nichts abwiegen und abmessen, können Ihre Katze aber bereits langsam an den Geschmack von Rohfleisch gewöhnen.

Tipp: Versuchen Sie, das Jagdverhalten und die natürliche Neugier Ihrer Katze für die Umstellung zu nutzen. Werfen Sie zum Beispiel ein rohes Fleischstückchen weg, sodass Ihr Wildfang es "erbeuten" muss. Oder lassen Sie wie zufällig beim Kochen mal ein geeignetes Fleischstück fallen, sodass Ihre Katze glaubt, das Futter zu stehlen.

Welches Fleisch dürfen Katzen essen?

Im Prinzip dürfen Katzen jede Fleischsorte essen. Mit einer Ausnahme: rohes Schweinefleisch beziehungsweise Wildschweinfleisch. Das Fleisch von Schweinen und Wildschweinen kann mit dem Aujeszky-Virus verseucht sein. Bei Katzen und auch Hunden führt das gelegentlich zur tödlichen Krankheit.

Vorsicht ist auch bei frischen Knochen geboten: Sie sollten schön fleischig sein, damit sie nicht splittern und Ihre Katze so beim Fressen eventuell verletzen.

Ansonsten können Sie alles ausprobieren, von Geflügel über Rind bis hin zu Wild und Lamm. Auch Fisch kann beim Barfen ab und zu gefüttert werden. Dies sollte allerdings eine Ausnahme bleiben, da Fisch den Nährstoffbedarf von Katzen nicht so optimal abdeckt wie Fleisch. Insbesondere Herz- und Muskelfleisch eignen sich zum Barfen – sie enthalten viel Taurin. Eine wichtige Aminosäure, ohne die Katzen gravierende Mangelerscheinungen entwickeln. 

Neben frischem Fleisch können Sie auch Frostfleisch verfüttern. Das tiefgefrorene Fleisch wird portionsweise im Gefrierschrank gelagert und nach Bedarf aufgetaut. Ein Vorteil, denn so lassen sich die Mahlzeiten Ihrer Katze besser vorausplanen und Sie müssen das Fleisch nicht täglich frisch besorgen. 

Als Frostfleisch für Katzen werden neben regulären Fleischsorten und Fisch auch verschiedene Beutetiere angeboten: Mäuse und Ratten sind sehr beliebt – besonders Letztere haben einen hohen Anteil an Kalzium, was gut für Zähne und Knochen Ihrer Katze ist.

Wo kann man Frostfleisch für Katzen kaufen?

Tiefgefrorenes Fleisch für Ihre Katze können Sie ganz einfach über entsprechende Internet-Shops bestellen. Sobald Sie Ihre Katze damit füttern möchten, lassen Sie eine Portion Frostfleisch ein paar Minuten im warmen Wasserbad auftauen. Wichtig ist nur, dass das Wasser nicht kocht – das Fleisch sollten Sie in jedem Fall roh verfüttern. Denn einige wichtige Nährstoffe im Fleisch sind hitzeempfindlich und könnten durch das Kochen zerstört werden.

Mehr als nur Fleisch: Wie barfe ich meine Katze richtig?

Wenn Katzen in der Natur Mäuse und andere Beutetiere erjagen, fressen sie nicht nur das Muskelfleisch, sondern das ganze Tier. Das Barf-Futter von Katzen besteht daher nicht ausschließlich aus Fleisch. Es kommen auch noch wichtige Mineralien und Vitamine hinzu. Unter Umständen muss Taurin ergänzt werden, sofern im Fleisch nicht ausreichend davon vorhanden ist.

Die für Katzen notwendigen Nährstoffe, die bei der Rohfleischfütterung hinzugefügt werden müssen, gibt es als sogenannte Supplemente zu kaufen. Die Dosierung muss nach Rezept erfolgen und exakt stimmen, damit weder Mangelerscheinungen noch Überversorgungen daraus resultieren.

Nährstoffe im Barf-Futter für Katzen

Die Supplemente werden unter anderem als Pulver oder Tropfen angeboten. Es gibt sie in unterschiedlichen Zusammensetzungen: als einzelne Nährstoffe oder als Fertigmischung. Beides hat seine eigenen Vorteile. 

Supplemente mit einzelnen Nährstoffen können Sie individuell für Ihr Tier zusammenstellen. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn nicht nur rohes Fleisch, sondern auch rohe Knochen, Innereien, Fisch oder kleine Mengen Gemüse in den Napf kommen. In diesem Fall sind Kalzium sowie die Vitamine A und D bereits ausreichend enthalten, sodass sie nicht mehr als Supplemente beigefügt werden müssen.

Fertigmischungen wiederum enthalten alle wichtigen Vitamine und Mineralien, die eine gesunde Katze zum Leben braucht. Solche Mischungen müssen lediglich abgewogen und dem puren Fleisch beigefügt werden. Das ist gerade für Barf-Anfänger sehr praktisch.

Wie viele Nährstoffe Ihre Katze braucht, ist abhängig von Faktoren wie Alter, Gewicht und der Aktivität des Tieres. Im Zweifel sollten Sie stets mit Ihrem Tierarzt sprechen und sich ausgiebig über die Ernährungsbedürfnisse Ihrer Katze informieren, bevor Sie auf Barf umzustellen.

Alternative Fertigbarf: Was ist wichtig?

Neben Frischfleisch gibt es auch sogenanntes Fertigbarf. Hier ist rohes Fleisch bereits mit allen nötigen Supplementen gemischt. Das hat den Vorteil, dass auch Barf-Anfänger nicht viel falsch machen können. Allerdings ist Fertigbarf nicht immer qualitativ hochwertig.

Darauf sollten Sie auf jeden Fall achten:

  • Genaue Deklaration der Inhaltsstoffe und Zusammensetzung auf der Zutatenliste des Produkts.
  • Neben Muskelfleisch sollten auch Innereien, Knochen und Taurin enthalten sein.
  • Inhaltsstoffe und Analysewerte müssen exakt aufgeschlüsselt und bezeichnet sein.
  • Reis, Kartoffeln oder Nudeln haben im Barf nichts verloren.
  • Obst, pflanzliche Öle, Samen und Nüsse gehören nicht ins Barf. 
  • Der Gemüseanteil darf nicht über 5 Prozent liegen.

Achtung: Fertigbarf wird gelegentlich für Hunde und Katzen angeboten. Beide haben allerdings einen anderen Nährstoffbedarf als Ihre Katze – und Hundefutter ist für Katzen auf Dauer ungeeignet.

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