Katzen können zwar einige Symptome zeigen, die für Menschen mit Down-Syndrom typisch sind, aber selbst können sie diese genetische Anomalie nicht haben. Das liegt daran, dass ihre genetische Struktur sich von den Menschen unterscheidet.
Was ist das Down-Syndrom eigentlich?
Das Down-Syndrom wird auch als "Trisomie 21" bezeichnet. Menschen besitzen normalerweise 64 Chromosomen, die das Erbgut tragen. Die Chromosomen sind für gewöhnlich paarweise angeordnet, sodass es 23 Chromosomenpaare gibt. Eine Hälfte des Chromosomenpaars vererbt der Vater, die andere Hälfte kommt von der Mutter. Manchmal kann es passieren, dass ein Chromosom nicht nur doppelt, sondern dreifach vorhanden ist – das nennt sich eine "Trisomie". Passiert das auf dem 21. Chromosomenpaar, ist von der "Trisomie 21" oder umgangsprachlich vom Down-Syndrom die Rede.
Die genetische Anomalie kann sich bei den Betroffenen auf unterschiedliche Art und Weise äußern und zu mehr oder weniger starken körperlichen und geistigen Einschränkungen führen. Dennoch gibt es einige Symptome, die die meisten Menschen mit Down-Syndrom gemeinsam haben, darunter:
● Unterdurchschnittliche Körpergröße
● Kleiner, rundlicher Schädel
● Abgeflachter Hinterkopf
● Weit auseinander stehende Augen
● Schräg stehende Augen
● Breite Nasenwurzel
● Kleine Ohren
● Große Zunge
Zu den häufigen körperlichen Einschränkungen zählen:
● Muskelschwäche
● Sehschwäche
● Hörschwäche
● Anfälligkeit für Infekte
● Angeborener Herzfehler
Hinzu kommen oft Entwicklungsverzögerungen und ein niedriger Intelligenzquotient sowie Lernschwierigkeiten, wobei es auch Menschen mit Down-Syndrom gibt, die fast durchschnittlich intelligent sind.
Down-Syndrom bei Katzen genetisch unmöglich
Katzen haben im Gegensatz zu Menschen nur 19 Chromosomenpaare. Deswegen können sie keine Trisomie 21 bilden und es ist genetisch vollkommen ausgeschlossen, dass eine Katze mit Down-Syndrom geboren wird. Was allerdings vorkommt, ist eine Trisomie auf dem Geschlechtschromosom bei Katzen. Normalerweise sind Lebewesen mit zwei X-Chromosomen weiblich, solche mit einem X- und einem Y-Chromosom männlich. Hin und wieder bekommt der Nachwuchs durch Zufall zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom vererbt. Bei Katzen äußert sich das dadurch, dass das Tier zwar die äußeren biologischen Merkmale eines Katers aufweist, aber unfruchtbar ist. Das ist zum Beispiel bei männlichen Schildpatt- und Glückskatzen der Fall.
Down-Syndrom-Symptome bei Katzen und ihre Ursachen
Katzen können zwar unmöglich das Down-Syndrom aufweisen, sie können aber das eine oder andere Symptom zeigen, das für Menschen mit Trisomie 21 typisch ist. Das Kätzchen Otto, das vor ein paar Jahren als Katze mit Down-Syndrom im Internet die Runde machte, hatte weit auseinander stehende Augen. Der weiße Tiger Kenny, der 2008 verstarb und das Down-Syndrom haben sollte, litt unter einem starken Unterbiss und einer Zahnfehlstellung sowie einem runden Schädel. Auch berühmte Katzen wie Grumpy Cat, Lil' Bub oder Monty weisen optische Merkmale auf, die an die Down-Syndrom-Symptome beim Menschen erinnern.
Bei Katzen kann es zu folgenden Fehlbildungen oder Krankheiten kommen, die an das Down-Syndrom erinnern:
● Kleinwuchs
● Hydrozephalus (Wasserkopf)
● Ataxie
● Körperliche Fehlbildungen mit Muskelschwäche
● Blindheit
● Schielen
● Taubheit
● Fehlbildungen des Schädels und im Gesicht
● Fehlbildungen des Kiefers
● Gebiss-Fehlstellungen
● Lippen- oder Gaumenspalte
Wie kommt das? Meistens sind es Inzucht, Überzüchtung oder spontane genetische Mutationen, die zu körperlichen Missbildungen oder angeborenen Herzfehlern und anderen Organschäden führen. Manchmal können sich die Katzenbabys im Mutterleib nicht richtig entwickeln, weil die Mutter während der Trächtigkeit krank geworden ist. Neugeborene Katzenbabys können außerdem durch Krankheiten in ihrer Entwicklung gestört werden. Des Weiteren mindern einige Infektionen wie Katzenschnupfen oder FIV die Abwehrkräfte einer Katze.
Scheinen die geistigen Eigenschaften einer Katze eingeschränkt, liegt die Ursache meistens in ungenügender Sozialisation und nicht artgerechter Haltung. Diese können Verhaltensauffälligkeiten sowie psychische Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen zur Folge haben. Alte Katzen können überdies wie Menschen an Demenz erkranken, was ihre geistigen Fähigkeiten unabhängig von ihrer Lebensgeschichte einschränkt.
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