Wenn Ihre Katze auf Bauchnabelhöhe eine Beule aufweist, handelt es sich womöglich um einen Nabelbruch. Was das genau ist, welche Ursachen dahinterstecken und wie Sie sich am besten verhalten, wenn Sie Nabelbruch-Symptome bei Ihrer Katze entdecken, erfahren Sie hier.
Was ist ein Nabelbruch bei Katzen und wie entsteht er?
Bei einem Nabelbruch unterscheidet man die Bruchpforte, den Bruchsack und den Bruchinhalt. Die Bruchpforte bezeichnet eine Lücke in der inneren Bauchwandschicht. Die restlichen Schichten der Bauchwand drücken durch diesen Spalt nach außen und bilden eine Ausbuchtung, die sich Bruchsack nennt. Im Bruchsack wiederum sammelt sich der Bruchinhalt – dabei handelt es sich meistens um Gewebe. Ist die Lücke in der inneren Bauchwandschicht jedoch recht groß, können Teile des Darms hindurchrutschen und eingeklemmt werden, sodass die Durchblutung an dieser Stelle unterbrochen wird.
Ein Nabelbruch bei Katzen besteht in den meisten Fällen seit der Geburt. Nachdem ein Katzenbaby auf die Welt kommt, beißt seine Mutter die Nabelschnur ab und die Lücke in der Bauchwandschicht wächst allmählich zu Bindegewebe zusammen. Aber manchmal funktioniert dieser natürliche Prozess nicht, sodass die Lücke bestehen bleibt und ein Nabelbruch entsteht. Nur selten kommt es bei erwachsenen Katzen zu einem Spalt in der inneren Bauchwandschicht. Die Neigung zum Nabelbruch ist vererbbar, außerdem kann eine Bindegewebsschwäche das Risiko erhöhen, als ausgewachsenes Tier daran zu erkranken. Auslöser können dann zum Beispiel eine Verletzung oder eine Trächtigkeit sein.
Nabelbruch bei Katzen: Symptome und Verlauf
Der Bruchsack lässt sich bei einem Nabelbruch als Beule am Katzenbauch erkennen. Je nachdem, wie groß die Lücke in der inneren Bauchwandschicht ist, variiert das Außmaß der Ausbuchtung in etwa zwischen Haselnuss- und Walnussgröße, selten auch größer. Es kann sein, dass Sie den Nabelbruch bei Katzen nicht sofort sehen, weil der Bruchsack im Liegen oder Sitzen verdeckt wird. Aber die Beule lässt sich auch ganz leicht ertasten – sie fühlt sich in der Regel fest an und kann nicht verschoben werden. Als Begleitsymptom kann ein Hängebauch in Erscheinung treten.
Ein kleiner Nabelbruch kann sich mit der Zeit vergrößern, vor allem, wenn die betroffene Katze sich noch im Wachstum befindet. Ist der Bruchsack so groß, dass Teile des Darms dort eingeklemmt werden, macht sich das durch Symptome wie Appetitlosigkeit, vermindertem oder fehlendem Kotabsatz sowie Bauchschmerzen bemerkbar. Die Bauchschmerzen erkennen Sie bei Ihrer Katze daran, dass sie sich krümmt und eine angespannte Haltung einnimmt.
Wann muss eine Katze mit Nabelbruch zum Tierarzt?
Spätestens dann, wenn die Symptome darauf hindeuten, dass der Nabelbruch sich gefährlich vergrößert hat, sollten Sie umgehend mit Ihrer Katze zum Tierarzt fahren. Solange die Beule noch klein ist und Ihre Katze sich normal und munter verhält, müssen Sie den Nabelbruch lediglich zu beobachten. Lässt sich die Ausbuchtung am Bauchnabel eindrücken, ohne dass es Ihrer Katze Schmerzen zu bereiten scheint? In diesem Fall können Sie noch abwarten. Ansonsten heißt es auch unabhängig von der Beulengröße: Ab zum Tierarzt!
Behandlung: Bruchpforte wird mit OP verschlossen
Um den Nabelbruch zu beheben, muss der Tierarzt Ihre Katze unter Narkose setzen und zunächst die ganze Bauchwand öffnen. Dann näht er die Spalte in der inneren Bauchwandschicht zu – dabei benutzt er selbstauflösende Fäden – und verschließt auch die äußere Bauchdecke. Nach sechs bis acht Wochen haben sich die Fäden an der inneren Bauchwandschicht aufgelöst und die Lücke ist zusammengewachsen. Der äußere Schnitt ist dann ebenfalls verheilt und die Nähte beziehungsweise Klammern konnten entfernt werden.
Verursacht der Nabelbruch keine Beschwerden und ist relativ klein, können Sie mit der Operation warten, bis Ihre Katze kastriert wird. Bei weiblichen Katzen muss hierfür ohnehin die Bauchdecke geöffnet werden und dann muss Ihr Haustier nur einmal die Strapazen einer Narkose und einer OP überstehen. Bei der Kastration von Katern werden zwar nur die Hoden entfernt und der Bauch bleibt verschlossen, aber auch hier kann eine Kombination beider Operationen sinnvoll sein, da dann nur eine Narkose nötig ist.
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