Betrachtet man das Coronavirus unter einem Mikroskop, sieht es so aus, als würde es eine Krone tragen. Auf Lateinisch heißt Krone "Corona" – so kam das Virus zu seinem Namen. Formen des Krankheitserregers können auch andere Tiere wie Hunde oder Schweine befallen. Das Feline Coronavirus (FCoV) infiziert dagegen in der Regel nur Katzen. Manchmal verläuft eine Infektion ohne Symptome, aber betroffene Tiere scheiden dennoch den Erreger aus und können andere anstecken.
Ist das Coronavirus bei Katzen auch für Menschen ansteckend?
Menschen können zu sogenannten Zwischenträgern des Felinen Coronavirus werden, den Erreger etwa an den Schuhen oder der Kleidung mit sich tragen. Auf diese Weise können leider auch reine Wohnungskatzen mit den Viren in Berührung kommen. Eine Ansteckungsgefahr von Katze zu Mensch besteht dagegen nicht. Das Feline Coronavirus ist für Menschen ungefährlich. Es ist nicht zu verwechseln mit der Atemwegserkrankung COVID-19 / Coronavirus.
Auch die Formen des Erregers, die zum Beispiel auf Hunde und Schweine übergehen können, sind nach aktuellem Wissensstand für Menschen nicht gefährlich. Sie sind nicht mit COVID-19 zu verwechseln.
FECV und FIP: Vom Coronavirus bei Katzen verursachte Krankheiten
Kommt es bei einer Katze zum Ausbruch der Krankheit, gibt es eine milde und eine schwere Form. Die milde Form nennt sich "Feliner enteraler Coronavirus" (FECV), die schwere Form wird als "Feline Infektiöse Peritonitis" (FIP), zu Deutsch "ansteckende Bauchfellentzündung", bezeichnet. Beide Ausprägungen werden von Coronaviren ausgelöst. Im Fall von FIP mutieren die Erreger allerdings zu einer aggressiven Form, die leider für gewöhnlich tödlich endet.
Zum Glück passiert das aber nicht so oft: Nur zehn Prozent der Katzen, die sich mit dem Coronavirus anstecken, bekommen FIP. Das heißt, bei 90 Prozent der infizierten Tiere kommt es entweder zu keinerlei oder nur zu vorübergehenden, milden Beschwerden.
Coronavirus bei Katzen: Symptome einer Infektion
Die Anzeichen einer Infektion mit dem Coronavirus fallen umso stärker aus, je schwächer das Immunsystem der betroffenen Katze ist. FECV kann sich durch Symptome wie Durchfall, Fieber, Appetitlosigkeit und Schnupfen äußern. Auch wenn diese Form der Infektion vergleichsweise harmlos ist, kann sie für Katzen mit geschwächten Abwehrkräften gefährlich werden – passen Sie also gut auf junge Kätzchen, Senioren, trächtige Tiere und chronisch kranke Katzen auf.
Die Symptome von FIP fallen dagegen deutlich heftiger aus. Betroffene Katzen sind meist apathisch, verlieren an Gewicht und ihre Schleimhäute wirken gelblich oder blass. Das Bauchfell entzündet sich und der Bauchraum füllt sich mit Flüssigkeit, sodass er aufgebläht wirkt.
Wie können sich Katzen mit dem Felinen Coronavirus anstecken?
Katzen, die das Feline Coronavirus in sich tragen, scheiden den Erreger mit dem Kot aus – auch wenn sie keine Symptome einer Erkrankung zeigen. Über Nase und Maul können sich andere Katzen anstecken, zum Beispiel, wenn die Tiere an infiziertem Kot schnuppern oder durch ein gemeinsam genutztes Katzenklo damit in Kontakt kommen.
Kätzchen können sich außerdem durch den engen Kontakt bei ihrer Mutter anstecken, wenn diese das Virus in sich trägt. Die Gefahr einer Übertragung steigt, wenn viele Katzen auf engem Raum miteinander leben und die hygienischen Bedingungen schlecht sind.
Über Speichel und Nasensekret einer infizierten Katze können sich Artgenossen ebenfalls mit dem Felinen Coronavirus anstecken. Eine direkte Übertragung ist etwa von Maul zu Maul oder Maul zu Nase möglich. Zudem können die Viren auf Gegenständen bis zu sieben Tage überleben und teilweise auch länger, sodass zum Beispiel auch vom Spielzeug einer betroffenen Katze eine potentielle Ansteckungsgefahr ausgeht.
Wenn sich Ihre Katze mit dem Coronavirus angesteckt hat: Mögliche Behandlung
Wird eine Katze positiv auf Coronaviren getestet, bedeutet das noch nicht, dass sie auch wirklich krank wird, oder andere Artgenossen anstecken kann. Der Test sagt lediglich aus, dass die Katze zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben bereits Kontakt mit den auslösenden Viren hatte und sich deshalb Antikörper in ihrem Blut finden. Insofern ist hier nicht zwangsläufig eine Behandlung sinnvoll oder gar nötig.
Entwickelt eine Katze infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus eine FECV-Infektion, ist es zunächst wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Durchfall und weitere Symptome können dafür sorgen, dass das Tier austrocknet. Wenn nötig, verordnet der Tierarzt dann eine Infusion.
Eine Behandlung von FIP ist dagegen nicht möglich, die Krankheit verläuft bei Katzen für gewöhnlich tödlich.
Ansteckung mit dem Coronavirus vorbeugen: So schützen Sie Ihre Katze
Das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus lässt sich senken, wenn Sie in einem Mehrkatzenhaushalt ausreichend Katzenklos für die Tiere aufstellen. Die Katzentoiletten sollten Sie zudem immer rasch von Kot befreien und regelmäßig gründlich reinigen. Außerdem können Sie die Gefahr eines Ausbruchs von FECV oder FIP eindämmen, indem Sie mit gesunder Ernährung, artgerechter Haltung und Pflege für ein starkes Immunsystem bei Ihrer Katze sorgen.
Es kann leider trotzdem passieren, dass Ihr Haustier eine chronische Krankheit bekommt oder dass es trotz allem zum Ausbruch kommt, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie in unserem Ratgeber "Impfung und Vorbeugung der Katze gegen FIP".
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