Die sogenannte Aujeszkysche Krankheit zählt zu den Katzenkrankheiten, die so gut wie immer tödlich verlaufen. In der Regel stirbt eine Katze, die sich die Viruserkrankung zuzieht, 12 bis 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome. Glücklicherweise ist die tödliche Infektion jedoch relativ selten. Sie können Ihre Katze davor schützen, indem Sie dafür sorgen, dass Ihr Stubentiger kein rohes Schweinefleisch zu fressen bekommt, oder frei auf einem Bauernhof umherläuft.
Aujeszkysche Krankheit: Ursachen und Ansteckung
Zum ersten Mal wurde die Virusinfektion 1902 von dem ungarischen Veterinärpathologen Professor Aladár Aujeszky beschrieben, nach dem die Krankheit auch benannt ist. Er stellte die Erkrankung zuerst bei Schweinen und Wildschweinen fest, die gegen die Infektion allerdings vergleichsweise gut gewappnet sind, sodass sie einen Befall mit den Viren überleben können. Zusammen mit Ratten gelten die Tiere als Hauptüberträger des Aujeszky-Virus. Neben Katzen sind auch Hunde, Ziegen und Rinder anfällig für die Aujeszkysche Krankheit.
Die auslösenden Viren werden zwischen Schweinen durch Tröpfcheninfektion übertragen, auf Ratten oder Katzen springt der Erreger entweder durch Bissverletzungen oder durch den Verzehr von Schweinefleisch über. Dies gilt allerdings nur, wenn es roh verzehrt wird, denn ab 60 Grad Celsius stirbt das Virus ab.
Theoretisch ist auch eine Ansteckung über lebende Schweine denkbar, wenn Katzen beispielsweise mit erkrankten Tieren auf einem Bauernhof Kontakt haben. Des Weiteren ist eine indirekte Übertragung nicht auszuschließen, beispielsweise durch verunreinigte Transportfahrzeuge oder Geräte.
Die Viren gelangen bei einer Infektion mit der Nahrung erst in den Magen-Darm-Trakt der Katze und wandern von dort ins Gehirn. Hier verursachen sie Entzündungen, die nach und nach das Nervengewebe zerstören und schließlich zum Tod der Katze führen.
Symptome der "Pseudowut"
Zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung machen sich die Symptome der Aujeszkyschen Krankheit bei Katzen bemerkbar. Da die Erkrankung das Gehirn befällt, äußert sie sich vor allem durch neurologische Symptome.
Die Katze wirkt anfangs unruhig und rastlos, miaut viel, macht auffällige Schluckbewegungen und verliert viel Speichel. Oft tritt auch starker Juckreiz im Kopfbereich auf, der dazu führen kann, dass die Katze sich selbst verletzt und krampfartige Symptome aufweist – hiervon leitet sich die Bezeichnung "Pseudowut" für die Aujeszkysche Krankheit ab, da die Anzeichen denen der Tollwut ähneln.
In der Spätphase der Krankheit kommt es zu Bewegungsstörungen, Lähmungen und Koordinationsverlust, die Katze kippt beim Laufen immer wieder zur Seite um. Etwa 12 bis 48 Stunden nachdem sie die ersten Symptome gezeigt hat, stirbt die betroffene Katze in der Regel. Obwohl die Aujeszkysche Krankheit nicht heilbar ist, sollten Sie eine erkrankte Katze sofort zum Tierarzt bringen, da die Infektion meldepflichtig ist.
Verbreitung: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in Deutschland?
Deutschland gilt offiziell als frei vom Aujeszky-Virus – und das schon seit 2003. Die Gefahr, an der Pseudowut zu erkranken, ist in der Bundesrepublik also recht gering. Allerdings macht das Virus an der Grenze nicht Halt und so kann die Aujeszkysche Krankheit über das Fleisch infizierter Tiere aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden. Leider kommt es vor, dass bei der Deklarierung von Fleisch mit unlauteren Methoden gearbeitet wird, sodass Verbraucher nie hundertprozentig sicher sein können, welches das wahre Ursprungsland ist.
Für Menschen stellt die Aujeszkysche Krankheit keine Gefahr dar, doch für Katzen und Hunde endet eine Ansteckung stets tödlich. Zur Sicherheit sollten Sie deshalb kein Schweinefleisch an Ihre Haustiere füttern. Sollten Sie Urlaub auf einem Bauernhof im Ausland machen oder in einer Gegend, in der mit Ratten gerechnet werden muss, sollten Sie Ihre Katze außerdem nicht nach draußen lassen. Sicher ist sicher.
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