Hunderassen

Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Ridgeback ist ein großer Jagd- und Wachhund, der in erfahrene Hände gehört. Sein auffälligstes Merkmal ist der Ridge – ein Haarkamm auf dem Rücken, bei dem das Fell entgegen des Strichs wächst.
Steckbrief

Verwendung

Begleithund, Schutzhund

Alternativer Name

Afrikanischer Löwenhund

FCI-Nr.

146

FCI-Gruppe

6: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen

FCI-Sektion

3: Verwandte Rassen

Durchschnittliche Lebenserwartung

9-15 Jahre

Farbe

braun, rot, gold

Fellbeschaffenheit

glatt

Temperament / Aktivität

Durchschnittliche Futterkosten/-mengen

Durchschnittlicher Kaufpreis Welpen

Widerristhöhe (Rüde)

63 - 69 cm

Widerristhöhe (Hündin)

61 - 66 cm

Gewicht (Rüde)

30 - 39 kg

Gewicht (Hündin)

30 - 39 kg

Erscheinungsbild des Rhodesian Ridgebacks

Beim Rhodesian Ridgeback handelt es sich um eine große Hunderasse: Die Tiere werden in der Regel bis zu 70 cm groß und können bis zu 40 kg wiegen. Sie sind äußerst muskulös, haben einen langen Körper und kräftige Gliedmaßen. Rippen und Lenden sind gewölbt, allerdings nicht zu stark. Die Brust ist recht tief. Der Kopf ist normal lang, relativ breit und sitzt auf einem recht langen Hals. Der Rhodesian Ridgeback hat Schlappohren. Ist die Nase schwarz, sollten die Augen dunkel sein. Ist die Nase lederfarben, sind bersteinfarbene Augen gewünscht. Die Rute ist mäßig lang und wird nach hinten dünner.

Fell und Färbung

Die Farbgebung der Haare ist in der Regel rot bis weizenfarben, wobei das Fell kurz, glatt und dicht ist. Eine schwarze Schnauze und dunkler getönte Ohren, auch Maske genannt, sind keine Seltenheit. Vereinzelt ist die Zehen- oder Brustbehaarung weiß. Äußerlich fällt beim Rhodesian Ridgeback vor allem sein sogenannter Ridge auf. Dabei handelt es sich um einen Aalstrich auf dem Rücken, bei dem das Fell in entgegengesetzter Richtung wächst. Daher leitet sich auch der Name der Rasse ab.

Charakter und Einsatzgebiete

Sie sind sehr mutig und widerstandsfähig, extrem intelligent und haben eine ernste Skepsis gegenüber Fremden. Allerdings sind sie Spätentwickler und erst mit etwa zwei Jahren wirklich ausgewachsen. Der Rhodesian Ridgeback ist außerdem sehr selbstständig und kein Hund für Anfänger. Noch heute wird die Rasse zur Jagd eingesetzt, speziell für die Fährten- und Schweißarbeit, obwohl sie nicht offiziell als Jagdgebrauchshunde anerkannt ist. Auch als Mantrailer oder Rettungshunde kommen sie zum Einsatz. Außerdem ist der Hund zu einem beliebten Haustier für erfahrene Hundehalter geworden, die mit ihm gut Sportarten wie Agility, Obedience oder Lure-Coursing (Hunderennen) betreiben können – denn diese Tiere brauchen viel Beschäftigung. Wasser mögen die meisten Ridgebacks nicht.

Typische Krankheiten

Auch wenn seriöse Züchter gesunde Tiere züchten wollen, gibt es einige Krankheitsbilder, die beim Rhodesian Ridgeback häufiger vorkommen. Dazu gehören: Hüft- und Ellenbogendysplasie, degenerative Myelopathie (eine Erkrankung des Rückenmarks), Hämophilie B (eine Blutgerinnungsstörung), Osteochondrosis dissecans (eine Form von Arthrose) und Symmetrische Lupoide Onychodystrophie (eine Autoimmunerkrankung, die die Krallen befällt).

Rhodesian Ridgeback als Listenhund?

Die Rhodesian Ridgebacks standen seit 1992 auf der bayrischen Rasseliste: Es musste nachgewiesen werden, dass der individuelle Hund keine gefährlichen Neigungen hat. 2002 wurde diese Regelung aufgehoben. In der Schweiz ist die Haltung teilweise bewilligungspflichtig.

Geschichte des Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Ridgeback hat seine Ursprünge im südlichen Teil von Afrika und ist somit die einzige vom FCI anerkannte Rasse aus dieser Gegend. Früher wurden die Tiere dort vor allem für die Jagd von Wild verwendet: Sie spürten Großwild wie Löwen und andere Raubkatze über weite Entfernungen auf und stellten es, bis die Jäger kamen. Die späteren Kolonialherren kreuzten andere Rassen ein und verwendeten die Ridgebacks fortan auch als Wachhunde. Der erste Rassestandard für den Rhodesian Ridgeback basierte auf dem Dalmatinerstandard. Noch bis 2008 sah die Zuchtverordnung vor, Welpen zu töten, die ohne den typischen Aalstrich geboren wurden. In dem Dokumentarfilm "Pedigree Dogs Exposed" wurde diese Anweisung öffentlich gemacht und in der Folge aufgehoben.

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