Ein Hund sollte sein Spielverhalten unbedingt ausleben, da das Spielen (vor allem mit Artgenossen) ein wichtiger Teil des Sozialverhaltens der Tiere ist. Das Toben und Herumjagen mit anderen Hunden, die Interaktion mit dem Menschen, lasten die Vierbeiner zudem aus. Beim ausgelassenen Spiel wird der ganze Körper des Hundes gefordert. Über die schönste Kommunikationsform des Hundes werden darüber hinaus auch Rangordnungen festgelegt und Spannungen abgebaut.
Spielaufforderung: Die Vorderkörper-Tief-Stellung
Das Spielverhalten von Hunden kann sich auf etliche verschiedene Arten und Weisen zeigen. Bevor es losgeht, kommt es oft zur Spielaufforderung: Klassisch ist etwa die sogenannte Vorderkörper-Tief-Stellung (play bow), bei der der Vorderkörper tief und der Hinterkörper aufrecht und hoch liegt. Die Ohren sind aufgestellt. Gleichzeitig wedelt der Hund in der Regel mit dem Schwanz und bellt. Diese besondere Stellung signalisiert Spiellaune beziehungsweise fordert zum Spiel auf.
Spielverhalten: So äußert es sich
Wenn Hunde spielen, kann es ganz schön wild hergehen. Rennspiele, Kampfspiele, Spiele, die auf das Sexualverhalten zurückzuführen sind – wenn zwei Vierbeiner so richtig loslegen, weiß man als Zuschauer oft gar nicht, was da genau passiert. Tatsächlich sind die Abfolgen im Spiel unter Hunden oft unvorhersehbar, es wird gerannt, geknurrt, gerollt, gesprungen und gebissen (nur leicht). Es werden so ziemlich alle Verhaltensweisen gezeigt, die Hunde von klein auf lernen etwa Demut, Unterwerfung, Aggression, Aufreiten und Imponiergehabe. Gut zu sehen ist dies im Video, wo die zwei Hunde Faramir und Luna miteinander spielen:
Charakteristisch für das Spielverhalten von Hunden sind stetige Rollenwechsel: Der Jäger wird zum Gejagten, bevor er dann wieder den anderen jagt und so weiter. Es kommt oft dazu, dass sich die spielenden Hunde gegenseitig verletzliche Körperstellen wie den Hals oder den Bauch preisgeben – dies zeigt das gegenseitige Vertrauen unter den Spielpartnern. Ebenso sind Wiederholungen typisch: Um herauszufinden, wie der andere reagiert, werden Verhaltensweisen ständig wiederholt. So lernen sich beide besser kennen und können Bewegungen besser abschätzen.
Alles nur Spiel – oder?
Typisch ist die fehlende Endhandlung im Spiel von Hunden. Zwar jagen sich die Hunde gegenseitig oder kämpfen miteinander – beides endet aber normalerweise nie mit Verletzungen oder gar dem Töten des anderen. Zähnefletschen und andere Kampfsignale dienen nur dem Spiel und sind keineswegs böse gemeint; man spricht hier von sogenannten "Spielgesichtern", die oft Übertreibungen darstellen. Diese spielerische Aggression lässt sich bei den beiden Chihuahuas in diesem Video beobachten:
Sollte ein Spiel dennoch einmal ausarten und es kommt zu einem handfesten Hundestreit, sollten Sie als Halter in den Kampf eingreifen. Insbesondere junge Hunde können mitunter schnell übermütig werden und etwas zu grob spielen. Sollte Ihr Hund es einmal übertreiben, unterbrechen Sie das Spiel und bringen Sie Ihrem "Rüpel" bei, dass er vorsichtiger sein muss.
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