In der Hundeerziehung ist die positive Verstärkung eine gängige Methode – allerdings keine unumstrittene. Viele Halter und Hundetrainer setzen Sie bei der Hundeerziehung ausschließlich ein, was wiederum Kritiker auf Plan ruft. Einen Hund lediglich mithilfe positiver Verstärkung zu erziehen, ohne die anderen Methoden der operanten Konditionierung einzubeziehen, sei für den Vierbeiner alles andere als gut. Unter die sogenannte operante Konditionierung fallen außerdem noch die negative Verstärkung sowie verschiedene Arten, Hunde zu bestrafen.
Positive Verstärkung hat ihre Vorteile
Dabei liegen die Vorteile zunächst auf der Hand: Für ein wünschenswertes Verhalten wird Ihr Vierbeiner belohnt – zum Beispiel mit einem Leckerli, seinem Lieblingsspielzeug oder einer ausgiebigen Streicheleinheit. So lernt der Hund, dass bestimmte Aktionen positive Konsequenzen haben, was wiederum seinem Selbstbewusstsein zugutekommt. Außerdem sorgt die positive Verstärkung dafür, dass Ihr Hund das belohnte Verhalten wiederholt, da er es nun mit etwas Angenehmem assoziiert.
Erfolg in der Hundeerziehung durch Abwechslung
Trotzdem ist die positive Verstärkung in der Hundeerziehung umstritten – zumindest, wenn sie ausschließlich angewendet und auf die anderen Bestandteile einer operanten Konditionierung verzichtet wird. Wer allein auf die positive Verstärkung setzt und Methoden wie negative Verstärkung oder auch Bestrafung völlig außen vor lässt, handelt damit nicht zwingend im Sinne des Hunds. Es bedeutet nämlich auch, dass Ihr Vierbeiner in bestimmten Situationen, in denen er sich falsch verhält, keine Konsequenzen erfährt. Dabei wird ein Hund selbst in der Natur von seinem Rudel zurechtgewiesen, wenn er Fehlverhalten an den Tag legt.
Operante Konditionierung als Lösung
Das bedeutet nicht, dass Sie Ihren Hund in der Hundeerziehung mit Schlägen maßregeln sollten. Trotzdem muss er lernen, dass nicht jede seiner Verhaltensweisen von Ihnen positiv bewertet wird. Besonders in gefährlichen Situationen ist die positive Verstärkung kontraproduktiv: Wenn Ihr Vierbeiner ein unerwünschtes Hundeverhalten zeigt und zum Beispiel Anstalten macht, etwas Unerlaubtes zu fressen, sieht es die positive Verstärkung nicht vor, dass Sie ihn mit einem klaren "Nein" oder "Aus" maßregeln. Sie können theoretisch nur hoffen, dass er davon ablässt. Das ist natürlich eine Extremsituation, die jedoch zeigt, dass der Fokus auf diese spezielle Art der Hundeerziehung nicht zwingend dem Wohl Ihres Vierbeiners dient.
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