Hundeerziehung

Nachbarshund bellt ständig: Was Sie tun können

Was tun, wenn der Nachbarshund ständig bellt? Selbst der größte Hundefreund verliert bei anhaltendem Lärmpegel aus dem Nachbargarten irgendwann die Geduld. Mit diesen Tricks können Sie die Lautstärke auf ein erträgliches Maß senken und für bessere Stimmung in der Nachbarschaft sorgen. Sollte aber alles nichts nützen, gibt es auch rechtliche Kniffe.
Nachbarshund bellt nicht nur am Gartenzaun – Bild: l i g h t p o e t/Shutterstock
Nachbarshund bellt nicht nur am Gartenzaun – Bild: l i g h t p o e t/Shutterstock


Nachbarshund bellt stundenlang, immer wenn er alleine ist oder sein Revier schon beim geringsten Geräusch verteidigen will? Gelegentliches Bellen gehört einfach dazu und wird von den meisten Menschen toleriert, aber ein kläffender Nachbarshund kann mit der Zeit zur echten Zerreißprobe für die Nerven werden. Falls Ihr Nachbar trotz mehrfachen Gesprächen nicht einlenkt, können diese Tipps Ihnen weiterhelfen.

Nachbarshund bellt dauernd: Freundlich über das Problem aufklären

Zunächst ist es wichtig, dass Sie das persönliche Gespräch suchen, wenn der Nachbarshund ununterbrochen oder in der Nacht bellt. Womöglich weiß Ihr Nachbar gar nichts von dem Problem, weil er den ganzen Tag bei der Arbeit ist oder die Nacht woanders verbringt. Vielleicht empfindet er das Bellen zudem nicht als störend. Bleiben Sie sachlich und schildern Sie die Lage, ohne Vorwürfe zu machen. Vielleicht finden Sie gemeinsam eine Lösung.

Sollten Sie ein erfahrener Hundehalter sein, können Sie Ihrem Nachbarn wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, damit er seinem Liebling das ständige Bellen abgewöhnen kann. Zum Beispiel durch:

  • Ursachenforschung. Erst, wenn der Halter die Ursache des Bellens kennt, kann er gezielt daran arbeiten, es abzutrainieren.
  • Mehr Beschäftigung mit dem Tier durch Spielen, längeres Gassigehen oder Auspowern beim Fahrradfahren.
  • Hundesport, der die Kräfte des Vierbeiners aufbraucht, sodass er lieber schläft, als bellt.
  • Die Zeiten, in denen der Hund allein zu Hause ist, kürzer halten.
  • Professionelle Hilfe durch einen Hundetrainer suchen.
  • Nachbarshund bellt mich an: So werden Sie Freunde

Der Nachbarshund bellt ständig im Garten, wenn er Sie sieht oder aber er bellt Sie im Treppenhaus an? Das könnte daran liegen, dass er Sie nicht kennt und deshalb nur sein Revier oder sein Herrchen verteidigen möchte. Machen Sie sich in diesem Fall mit der Fellnase bekannt und schließen Sie Freundschaft. Sprechen Sie mit Ihrem Nachbarn beispielsweise regelmäßige kurze Termine ab, bei denen Sie mit seinem Hund spielen.

So gewöhnt er sich an Sie und nimmt Sie nicht mehr als Bedrohung wahr. Sie können sein Vertrauen auch mit Leckerlis gewinnen, aber nur nach Absprache. Tun Sie nichts, ohne den Hundehalter vorher darüber zu informieren. Schließlich ist es sein Hund, der eventuelle Unverträglichkeiten oder Allergien hat.

Hundepfeife hilft, wenn der Nachbarshund den ganzen Tag bellt

Experten raten gerade bei Härtefällen, in denen das Herrchen beispielsweise den näheren Kontakt zum Hund verbietet, zum Training mit einer Hundepfeife, um dem Nachbarshund das Bellen abzugewöhnen. Die hochfrequenten Töne nehmen nur Hundeohren wahr. Sie sind also kein weiterer Störfaktor für den Menschen. Außerdem schaden Sie den Vierbeinern damit nicht. Sie empfinden das Geräusch lediglich als unangenehm.

Damit gelingt Ihnen nach einiger Zeit eine Konditionierung: Pfeifen Sie jedes Mal, wenn der Nachbarshund bellt. Zunächst könnte dies das Bellen verstärken, aber nach und nach wird er einsehen, dass das Pfeifen nur auftritt, wenn er bellt, und sein Verhalten einstellen. Natürlich brauchen Sie für diese Methode etwas Geduld.

Wenn alles nichts hilft: Das sagt das Gesetz

Haben Sie alle Tipps probiert und es tritt keine Besserung ein, können Sie rechtliche Schritte in Erwägung ziehen. Allerdings gibt es keine allgemeingültige Gesetzesgrundlage, nachdem Hunden das Bellen verboten wird. Die Grenze, ab der Hundegebell unzumutbar wird, ist immer eine Frage des Einzelfalls. So gehöre Hundebellen in einem Mehrfamilienhaus zum normalen Geräuschspektrum, heißt es (AG Hamburg, Urt. v. 06.03.2005, 49 C 165/05).

Gelegentliches Bellen ist immer zumutbar. Dies gilt vor allem dann, wenn der Mieter Besuch bekommt oder selbst nach Hause kommt und der Hund ihn begrüßt. Auch auf plötzlich auftretende Geräusche darf er mit Bellen reagieren (AG Hamburg-Wandsbek WuM 1991, 94). Erst wenn der Hund ständig über Stunden hinweg oder nachts bellt, verhält sich der Mieter vertragswidrig. Auch für Wachhunde gelten keine Sonderregelungen (OLG Düsseldorf WM 1990, 400).

Wird ein Nachbar durch das Hundegebell belästigt, kann er vom Vermieter verlangen, dass er den Hundehalter auffordert, das Tier abzugeben oder er mindert die Miete. Wenn die Beeinträchtigungen der Nachbarn ein unzumutbares Ausmaß erreichen, muss der Vermieter gegenüber dem betreffenden Mieter die Erlaubnis zur Tierhaltung widerrufen (LG Hamburg WuM 1999, 453). Gehört der Hund einem Nachbarn, der nicht Mieter ist, muss der Vermieter notfalls gerichtlich gegen das Hundegebell vorgehen. Tut er dies nicht, setzt er sich zwangsläufig Minderungsansprüchen seines eigenen Mieters aus.

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