Hundeerziehung

Den Hund stubenrein bekommen: So vermeiden Sie Missgeschicke

Einen Hund stubenrein zu bekommen ist eine echte Herausforderung für jedes Herrchen oder Frauchen. Mit einer gehörigen Portion Verständnis, Geduld und den nötigen Tipps ist aber auch das in den Griff zu bekommen.
Weisser Hund
Bild: Shutterstock / robertopalace

Die praktische Erziehung Ihres Hundes beginnt mit dem Welpenalter. Von Anfang an soll Ihr kleiner Liebling lernen, wo er sein tägliches Geschäft verrichten soll. Am besten nutzen Sie die Prägephase Ihres Vierbeiners bis zur 20. Lebenswoche, um Ihren Hund stubenrein zu bekommen. Dann ist er besonders lernfähig und eventuelle Erziehungsfehler lassen sich leichter rückgängig machen.

So wird Ihr Hund stubenrein: Tipps und Tricks

Katzenbabys lernen meist von ihrer Mama, wie sie die Katzentoilette benutzen sollen. Hundewelpen hingegen müssen von ihren Menschen lernen, dass sie nicht in der Wohnung ihr Geschäftchen erledigen dürfen, sondern draußen. Haben Sie anfangs viel Geduld mit dem Kleinen – es dauert eine Weile, bis er verstanden hat, was Sie von ihm wollen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Ihren Welpen dafür zu loben und zu belohnen, wenn er etwas richtig gemacht hat, anstatt ihn für versehentliche Missgeschicke zu bestrafen. Das Prinzip nennt sich positive Verstärkung und braucht zwar etwas Zeit, viel Konsequenz und Aufmerksamkeit Ihrem Hund gegenüber. Dafür laufen Sie nicht Gefahr, Ihren Vierbeiner zu verunsichern oder zu verängstigen, was wiederum Verhaltensprobleme nach sich ziehen könnte – zum Beispiel Unsauberkeit.

Bringen Sie ihn nach Möglichkeit sofort nach jedem Aufwachen, jedem Fressen und während des Spielens nach draußen. Dass Ihr Kleiner mal muss, erkennen Sie sehr schnell an seinem Verhalten. Ihr Vierbeiner wird sich auffällig im Kreis drehen und mit der Nase am Boden herumschnüffeln. Außerdem können Sie sich an den folgenden Faustregeln orientieren, wann ihr Hundekind sich lösen muss:

● Unter drei Monaten: Ihr Hundewelpe muss etwa alle zwei Stunden auf die Toilette
● Drei bis vier Monate alt: Ihr Welpe muss circa alle drei Stunden nach draußen
● Fünf bis sechs Monate alt: Ungefähr alle vier Stunden ist es soweit

Tipp: Anfangs ist es noch ratsam, dass Sie den kleinen Kerl nach draußen tragen, wenn seine Blase voll ist. Später können Sie Ihren tierischen Partner hinter sich herlaufen lassen. So kann er sich für den Fall der Fälle den Weg selbst einprägen. Sobald er sich draußen gelöst hat, loben Sie ihn überschwänglich und belohnen Sie ihn gegebenenfalls mit einem Leckerli. Mit der Zeit wird er lernen, was Sie mit dem regelmäßigen Hinausführen eigentlich von ihm wollen, und dass es sich für ihn lohnt, sein Geschäft draußen zu erledigen.

Wenn es mal nicht mit der Stubenreinheit klappt

Falls Ihrem Welpen trotzdem mal ein kleines Malheur in der Wohnung passiert, weisen Sie ihn mit einem scharfen "Pfui" oder "Nein" darauf hin, dass das unerwünscht ist und tragen Sie ihn sofort hinaus. Das ergibt aber nur Sinn, wenn es unmittelbar nach dem Missgeschick erfolgt, da ein Vierbeiner einen Tadel nur im zeitlichen Zusammenhang mit seinem Fehlverhalten versteht.

Stoßen Sie Ihren tierischen Begleiter niemals mit der Nase in die Pfütze, die er hinterlassen hat. Er würde den Zusammenhang nicht verstehen und verunsichert, verängstigt oder gar verstört reagieren. Beseitigen Sie ganz einfach das Geschäft und besprühen Sie die Stelle mit einem Raumspray oder einem Wasser-Essig-Gemisch. Hunde verabscheuen solche Gerüche und meiden diese Stelle in Zukunft. Insbesondere weil sie dort auch keine "Düfte" mehr vorfinden, die sie im Normalfall anlocken und wieder in Versuchung führen könnten.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, Ihren Welpen in der Anfangszeit in einem Laufgitter oder einem großen Karton schlafen zu lassen, bis Ihr Hund stubenrein ist. Legen Sie den Boden um sein Schlaflager herum mit sogenannten Welpenpads aus – das sind saugfähige Unterlagen, die verhindern, dass Ihr Fußboden beschädigt wird, wenn Ihr Welpe es nicht rechtzeitig nach draußen schafft. Immerhin lernt er so bereits, dass er sich nicht überall in der Wohnung erleichtern darf. Versteht er nach und nach, dass er sich nur außerhalb der heimischen vier Wände lösen soll, können Sie die Pads allmählich reduzieren.

Mehr Tipps zu dem Thema finden Sie in unserem Ratgeber "Hund wird nicht stubenrein: Was tun?"

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11 Kommentare
  • person

    29-03-2018 16:03:20

    HeikoHerrlich: Hi, sehr cooler Beitrag! Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben! Hast du denn schon Erfahrung mit der Welpenbox gesammelt? Die soll für die Nacht auch prima helfen. Freue mich auf deine Antwort! LG Heiko
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  • person

    31-07-2016 07:07:41

    sven1973: Hallo zusammen, Ich bin verzweifelt unser 4 Monate alter Shih-Tzu Rüden der jetzt 2 Wochen bei uns ist will nicht draußen machen, klar kommt es schon mal vor das er macht aber zum größten Teil macht er drinnen. Wir gehen wie überall beschrieben alle 2 Stunden oder nach dem fressen, spielen oder schlafen nach draußen in den Garten an die Stelle wo er schon gemacht hat aber er guckt nur schnüffelt aber macht nicht manchmal vieleicht Pippi und dann geht man rein und ehe man sich versieht macht er drinnen sein großes Geshäft. Was soll Ich machen viele sagen das man ihn nicht mit der Nase rein stupsen soll was ich eigentlich vernünftig finde aber mehrere Bekannte Hundehalter von uns schwören auf diese Methode da sie so ihren Hund stubenrein bekommen haben.Ich bin kurz davor diese Methode anzuwenden. Hat jemand noch Tips für mich. Ich freue mich über jeden vielleicht hilfreichen Tip.
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  • biancasturmer16

    12-03-2014 20:03:35

    biancasturmer16: Es dauert schon recht lang bevor man seinen Hund stubenrein bekommt. Man muss langsam an die Sache herangehen und sehr viele Leckerlies zur Seite legen. Es kommt natürlich auch auf den Hund an. Mein Hund ist sehr verspielt. Da dauert es natürlich nochmal länger.
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  • barbelschal

    03-03-2014 23:03:39

    barbelschal: Danke für den Artikel. Eine Freundin versucht gerade ihren Hund stubenrein zu bekommen.
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  • person

    28-01-2014 23:01:22

    mauricekuhne: Ich habe auch gehört, wie schon im Artikel steht, dass man die Hunde nicht in die eigene Pfütze drücken sollte. Viele meiner Freunde haben das getan um ihren Welpen stubenrein zu bekommen. Ich habe davon damals schon nicht viel gehalten. Ich habe meinen Hund dann immer direkt gewarnt und ihn von der Pfütze weggesetzt. Vielleicht hat es durch meine Taktik ein wenig länger gedauert meinen Hund stubenrein zu bekommen. Aber wenigstens ist es die bessere Methode.
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  • person

    01-08-2013 20:08:16

    sabinehartung33: Ich erinnere mich immer gerne daran, wie ich meinen Hund stubenrein bekommen habe. Es war damals so witzig. Dieser kleine Welpe, der nicht wusste wo oben und unten ist. Es hat schon seine Zeit gedauert bis er stubenrein war. Aber wir haben es damals auf die spielerische Weise gemacht. Der Artikel ist wirklich gut geschrieben.
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  • lauragartne

    01-08-2013 20:08:24

    lauragartne: Einen Hund stubenrein zu bekommen ist nicht wirklich einfach. Gerade bei Welpen, denn sie machen in den ersten Lebensmonaten überall hin. Ich musste dem Kleinen so oft hinterherwischen. Aber ich habe schnell gemerkt, welche Anzeichen mein Hund gibt, wenn er mal muss. Dann bin ich sofort mit ihm raus. Ja, und heute ist er ja eh stubenrein.
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  • michaelschi

    25-04-2013 15:04:25

    michaelschi: also da wir einen Garten haben, konnten wir es schon sehr gut üben mit balou
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  • person

    25-04-2013 15:04:07

    melindakruppe: unser hat es fast von Anfang an richtig gemacht :-)
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  • silkeschult

    25-04-2013 14:04:03

    silkeschult: das stimmt wenn man einen kleinen hund stubenrein bekommen will dann kann man denen das gut mit den tipps beibringen
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  • simonethalberg

    25-04-2013 10:04:40

    simonethalberg: Wenn man wirklich den Hund stubenrein bekommen will, sind das wirklich gute Tipps. Irgendwann merkt er es selber. Geht dann relativ schnell!
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