Sie sagen "Sitz" und Ihr Hund bellt. Sie rufen "bleib" und Ihr Hund sucht das Weite? Nun, dies liegt nicht daran, dass Ihr Hund Ihnen eins auswischen möchte oder gar, dass er dumm ist, sondern womöglich an einem der folgenden Fehler bei der Hundeerziehung.
1. Inkonsequenz
Wenn Sie Ihren Hund erziehen wollen, müssen Sie dies bestimmt und konsequent tun. Inkonsequenz bei der Hundeerziehung ist ein absolutes No-Go und verwirrt Ihren Vierbeiner mitunter stark. Wenn Sie bestimmte Regeln aufstellen, müssen diese eingehalten werden. Wenn Sie ihm zum Beispiel hin und wieder etwas vom Frühstückstisch abgeben, grundsätzlich aber die Regel haben, dass der Hund nichts vom Menschenessen bekommt, versteht Wuff nächstes Mal nicht, warum Sie sauer sind, wenn er bettelt und ihm nichts abgeben. Grundsätzlich sollten Sie nicht auf Betteln reagieren, da der Hund es sonst immer versuchen wird, wenn er etwas will!
2. Widersprüche
Auch eine Form von Inkonsequenz: Widersprüche in der Hundeerziehung. Hunde verbinden Ihren Befehl mit Ihrer Mimik und Gestik. Seien Sie bestimmt in Ihren Kommandos und passen Sie Ihre Körpersprache dem Kommando an. Wenn Sie leise und schüchtern "Aus!" säuseln, wird Ihr Hund die Dringlichkeit des Befehls womöglich nicht verstehen. Ein bestimmtes und deutliches "Aus!" nimmt er hingegen ernst.
3. Grobheit
Hunde lernen richtiges Verhalten am besten durch positive Erfahrungen. Gewalt und besonders brutale Gewalt sind in der Hundeerziehung tabu! Durch grobe Erziehung erreichen Sie kein erwünschtes Verhalten, sondern zerstören die Mensch-Hund-Freundschaft und fördern Verhaltensstörungen.
4. Vermenschlichung
Ein Hund sollte ein vollwertiges Familienmitglied sein. Ein Hund sollte aber auch Hund sein und nicht vermenschlicht werden. Es verwirrt Hunde, wenn Sie wie Menschen behandelt werden. Hat Ihre Fellnase beispielsweise in einer bestimmten Situation Angst, etwa vor dem Postboten, sollten Sie ihn nicht streicheln und beruhigen, sondern ihm gelassen und mit einer liebevollen und ruhigen Geste signalisieren, dass es keinen Grund für die Angst gibt. Andernfalls bestätigen Sie seine Furcht.
Ebenfalls wichtig: Tragen Sie Ihren Hund nicht ohne Grund herum. Sofern Ihr Vierbeiner nicht verletzt ist oder aus anderen Gründen nicht Treppensteigen oder laufen kann, sollten Sie ihn nicht hochheben. Hunde sind Tiere und möchten nicht wie Menschen behandelt werden. Nimmt man sie auf den Arm, fühlen sie sich meist unwohl, da sie keinen festen Boden mehr unter den Pfoten spüren. Dies gilt ebenso für riesige Deutsche Doggen wie für kleine Chihuahuas.
5. Falsches Timing
Egal ob positive Verstärkung oder negative Verstärkung – das Timing muss immer stimmen. Hunde leben im Hier und Jetzt. Wenn Sie Ihrem Hund mit einem Hundeleckerli oder Lob für ein bestimmtes Verhalten belohnen möchten, müssen Sie dies unmittelbar nach dem Verhalten tun, damit er die Belohnung mit dem Verhalten verknüpft. Eine zu späte Belohnung ist wirkungslos. Auch bezüglich Kommandos sollten Sie das richtige Timing haben. Wenn Sie mehrere Meter vor einem Hindernis "Stopp" rufen und nicht erst direkt davor, verwirren Sie Ihren Hund nur.
6. Mehrfach-Kommandos
Apropos Kommandos. Ihr Hund ist vermutlich nicht taub und versteht Sie bereits beim ersten Mal. Wenn Sie immer wieder "Platz" rufen und Ihr tierischer Partner nicht reagiert, liegt es nicht daran, dass Sie fünf oder zehn Mal zu wenig gerufen haben, sondern, dass Sie das Kommando richtig trainieren müssen. Eine Dauerbeschallung untergräbt Ihre Autorität und ist für alle Beteiligten nervig.
7. Ungeduld
Geduld ist eine Tugend und in der Hundeerziehung ungemein wichtig. Fehler beim Lernen gehören dazu, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden. Wichtig ist, dass Sie immer geduldig mit Ihrem Vierbeiner sind und ihn niemals überfordern. Sollte Ihr Hund einmal Probleme mit einer Übung haben, drängen Sie ihn nicht und werden Sie auch nicht böse, sondern erleichtern Sie die Übung oder versuchen es einfach zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal.
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