Hundeernährung

Hunde mit Futterneid: Was hilft dagegen?

Hunde haben instinktiv das Bedürfnis, ihre Ressourcen zu verteidigen. Dieses natürliche Verhalten kann zu Futterneid führen, wenn ein Vierbeiner fürchtet, dass ihm jemand das Fressen streitig macht oder er zu kurz kommt. Futterneid kann sich bei Hunden sowohl gegenüber Menschen als auch gegenüber Artgenossen äußern. Doch was lässt sich dagegen tun?
"Platz da, das ist mein Fresschen!": Ein Shar-Pei-Welpe klaut seinem Artgenossen das Futter – Shutterstock / Kuznetsov Alexey
"Platz da, das ist mein Fresschen!": Ein Shar-Pei-Welpe klaut seinem Artgenossen das Futter – Shutterstock / Kuznetsov Alexey

Wenn Hunde ständig ihr Futter verteidigen, ist von Futterneid die Rede. Der Instinkt, die lebenswichtige Nahrung zu schützen, ist Hunden angeboren. Doch wenn der Futterneid in Aggression gegenüber anderen Hunden oder Menschen ausartet, sollten Sie handeln.

Futterneid: Wenn Hunde sich am Napf streiten

Der Begriff "Futterneid" klingt zunächst nach harmlosen Zankereien um das beste Stück Fleisch. Tatsächlich ist es jedoch ein Überlebensinstinkt des Hundes, der dabei zum Tragen kommt. Nahrung gehört zu den essenziellen Ressourcen, die verteidigt werden müssen, wenn jemand versucht, sie wegzunehmen. Das bedeutet, dass Futterneid sich insbesondere bei Hunden entwickelt, die für ihr Futter kämpfen mussten, häufiger zu kurz gekommen sind oder bereits als Welpe von ihren Geschwisterchen nicht immer an die Zitzen der Hundemama gelassen wurden. Sie müssen erst lernen, dass sie ihr Futter gegen Sie oder Hundefreunde im Haushalt nicht zu verteidigen brauchen.

Futterneid gegenüber Artgenossen: Was tun?

Es braucht Zeit und Geduld, Hunden Futterneid abzugewöhnen. Wichtig dabei ist, dass Hunde begreifen, dass das Futter in ihrem Napf ihnen gehört und es ihnen niemand wegnimmt. Dafür muss gewährleistet sein, dass tatsächlich weder ein anderer Hund noch Sie ihn beim Fressen stören oder sogar sein Futter "stehlen". Manche Hunde neigen dazu, verfressen zu sein und sich jedes Futter zu nehmen, das sie kriegen können – ob es sich um ihren eigenen Napf handelt oder nicht. Dies kann zu Futterneid führen oder ihn verschlimmern.

Das Beste ist, wenn Sie dem Futterdieb und dem Futterneider getrennt voneinander das Essen servieren. Ohnehin ist es anzuraten, mehrere Hunde im selben Haushalt nicht zu nah nebeneinander zu füttern, damit Futterneid gar nicht erst zum Problem wird. Geben Sie Ihren Hunden zunächst in getrennten Räumen zu fressen und achten Sie darauf, dass beide dabei ihre Ruhe haben und sich geborgen und sicher fühlen. Mit der Zeit begreift der futterneidische Hund, dass er seinen Napf für sich allein hat und sich keine Sorgen zu machen braucht, dass ihm jemand das Futter "klaut" und er zu wenig abbekommt. Später können Sie versuchen, die Hunde im selben Raum, aber unterschiedlichen Ecken zu füttern.

Wenn Hunde Menschen gegenüber beim Füttern aggressiv sind

Haben Hunde im Laufe ihres Lebens zu viele schlechte Erfahrungen in Bezug aufs Fressen gemacht, kann sich daraus so ein starker Futterneid entwickeln, dass nicht nur die Nahrung an sich vorsorglich verteidigt wird. Das aggressive Verhalten kann sich auf den Napf und den Futterplatz ausweiten, sodass es für den Hundehalter schwierig wird, sich dem Vierbeiner gefahrlos zu nähern, wenn er sich im Raum mit seinem Futterplatz befindet. Auch hier helfen Geduld und Ruhe. Stellen Sie Ihrem Hund den Napf mit seinem Futter ruhig hin und verlassen Sie den Raum. Lassen Sie ihn alleine fressen und entfernen Sie den Napf erst, wenn er leer ist und Ihr Hund den Raum selbstständig verlassen hat. Nach und nach versteht er, dass sein Futter nicht in Gefahr ist und dass er es nicht zu verteidigen braucht.

Dies kann allerdings insbesondere bei tief sitzendem Futterneid schwierig werden. Kommen Sie allein nicht mehr zurecht, sollten Sie sich an einen erfahrenen Hundetrainer wenden oder in extremen Fällen von Aggression eine Problemhundetherapie in Erwägung ziehen.

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