Tierarzt

Rüden kastrieren lassen: Pro und Kontra

Überlegen Sie, ob Sie Ihren Rüden kastrieren lassen wollen? Um eine Entscheidung treffen zu können, sollten Sie Pro und Kontra des Eingriffs ganz genau abwägen.
Einen Hund kastrieren zu lassen hat Vor- und Nachteile – Bild: Shutterstock / Zsolt Biczo
Einen Hund kastrieren zu lassen hat Vor- und Nachteile – Bild: Shutterstock / Zsolt Biczo

Bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihren Hund kastrieren zu lassen, sollten Sie über die Vor- und Nachteile Bescheid wissen, die mit der OP verbunden sind. Denn ein chirurgischer Eingriff ist grundsätzlich mit gewissen Risiken verbunden und sollte deshalb nicht ohne reifliche Überlegung durchgeführt werden.

Rüden kastrieren lassen: Vorteile

Für die Kastration eines Rüden spricht in erster Linie: Unerwünschte Verhaltensweisen des Hundes, die durch das Sexualhormon Testosteron gesteuert werden, lassen nach der OP nach. Dazu gehört beispielsweise die Reaktion auf läufige Hündinnen. Ist ein Hund kastriert, bleiben Jaulen und Bellen oder das Ausbüxen aufgrund läufiger Hündinnen aus. Auch aggressives Verhalten gegen andere Rüden, das durch den Geschlechtstrieb motiviert wird, kann sich bei einem kastrierten Hund ändern. Eine ungewollte Fortpflanzung ist nach der Kastration ebenfalls ausgeschlossen. Weil bei der OP die Hoden des Hundes entfernt werden, beugt eine Kastration Hodenkrebs vor. Und auch das Risiko für Prostataerkrankungen kann durch eine Kastration gesenkt werden.

Was spricht gegen die Kastration eines Rüden?

Hundebesitzer lassen ihren Rüden häufig kastrieren, weil sie sich davon Verhaltensänderungen bei ihrem Hund erhoffen. Das ist jedoch ein Irrglaube. Denn lediglich Verhaltensweisen, die in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen stehen, können sich nach der Kastration verändern. Erziehungsfehler können mit einer Kastration nicht behoben werden – dagegen hilft einzig und allein eine richtige und konsequente Erziehung. Lassen Sie Ihren Hund kastrieren, kann er einen größeren Appetit entwickeln und weniger aktiv sein. Infolgedessen kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Schuld daran sind die fehlenden Geschlechtshormone. Weil kastrierte Rüden für andere Hunde oft nicht mehr als männlich wahrgenommen werden, kann es mit Artgenossen beider Geschlechter zu Streitigkeiten kommen.

Operationen bergen grundsätzlich Risiken

Ein weiteres Argument, das gegen eine Kastration des Rüden spricht, ist die Operation an sich. Denn jeder chirurgische Eingriff birgt Risiken: Sowohl bei der Narkose als auch bei der Kastration können Komplikationen auftreten. Das ist insbesondere der Fall, wenn der Hund Vorerkrankungen hat. Nach der OP besteht das Risiko von Wundheilungsstörungen. Weil bei der Kastration von Rüden viele Faktoren eine Rolle spielen, lässt sich keine generelle Empfehlung für oder gegen den Eingriff aussprechen. Pro und Kontra sollten immer im individuellen Fall betrachtet und unter Einholung eines tierärztlichen Rats erfolgen.

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