Krankheitssymptome

Hund stinkt plötzlich extrem: Was tun?

Der Hundegeruch kann bereits im Normalzustand sehr intensiv sein. Verändert sich der Geruch jedoch und der Hund stinkt extrem, kann es sich dabei um ein Krankheitssymptom handeln. Doch was genau steckt hinter dem Gestank und wie könnt ihr eurem Hund helfen?
Hund liegt auf dem Bett und schaut mit großen Augen nach oben
Ist ein Hund, der stinkt, krank oder ist der strenge Geruch unbedenklich? – Shutterstock / Anna Hoychuk

Dass so manch nasser Hund stinkt, ist normal. Den meisten Hundefreunden macht dieser Geruch nichts aus, sie nehmen ihn womöglich gar nicht mehr wahr. Manchmal kommt es jedoch vor, dass ein Vierbeiner ungewöhnlich stark riecht. 

Euer Hund stinkt nach Kot, nach Gülle oder nach Mist? Dann hat er sich womöglich nur im Dreck gewälzt. Riecht er jedoch immer noch unangenehm, nachdem ihr ihn vom Schmutz befreit habt, kann ein gesundheitliches Problem dahinterstecken.

Hund stinkt aus dem Maul: Was tun?

Wenn euer Hund aus dem Maul stinkt, nachdem er gefressen hat, braucht ihr euch meist keine Gedanken zu machen. Sofern er nur nach dem Futter riecht und der Geruch wieder abklingt, besteht kein Grund zur Sorge.

Euer Hund stinkt nach Fisch? Dann kann der Mundgeruch auch durch minderwertiges Futter zustande kommen. Weitere Symptome dafür wären beispielsweise hohe Kotmengen, die zeigen, dass das Futter nicht optimal verwertet wird, stumpfes Fell und Antriebsschwäche. Probiert, ob sich der Zustand eures Hundes bessert, wenn ihr auf hochwertiges Hundefutter oder Barfen, also die Fütterung mit Rohfleisch, umstellt.

Lassen sich die Ernährungsgewohnheiten als Ursache ausschließen und euer Hund stinkt aus dem Maul regelrecht nach Verwesung? Dann solltet ihr die Zähne und den Mundraum des Vierbeiners unter die Lupe nehmen, denn: Karies, Parodontitis und Zahnfleischentzündungen können sich ebenfalls durch Gestank äußern.

Regelmäßiges Zähneputzen kann dem vorbeugen. Doch wenn sich schon Schäden an den Zähnen oder am Zahnfleisch gebildet haben, ist der Gang zum Tierarzt unvermeidbar.

Kommt der Gestank von den Analdrüsen?

Ein Geruch nach Fisch oder nach Gülle kann allerdings auch vom Hundepo ausgehen. Etwa, wenn die Analdrüsen entzündet sind. Da Analdrüsenentzündungen starken Juckreiz am Hintern verursachen, könnt ihr euren Hund vermutlich des Öfteren dabei beobachten, wie er mit dem Po auf dem Boden umherrutscht.

Zeigt sich dieses "Schlittenfahren", ist ein Tierarztbesuch ratsam, damit sich euer Hund mit der unangenehmen Entzündung nicht zu lange quälen muss.

Wenn Hunde Angst haben, sondern die Analdrüsen überdies ein Sekret aus, das sonst für die Reviermarkierung nötig ist und für Menschennasen sehr unangenehm riecht. Insbesondere bei langhaarigen Hunden kann dieses Sekret im Fell am Hintern hängen bleiben, sodass der Hundepo plötzlich extrem stinkt, obwohl die Angstsituation oder Reviermarkierung schon vorüber ist.

Hat euer Hund oft Angst, könnt ihr ihm mit viel Geduld die Scheu nehmen. Es kann jedoch helfen, einen verhaltenstherapeutisch versierten Hundetrainer oder Tierpsychologen zurate zu ziehen.

Hund stinkt aufgrund von Hautinfektionen

Kommt der üble Geruch von der Haut des Hundes, liegt das möglicherweise an einer Infektion. Auslöser von Hautkrankheit können Allergien sein, aber auch Parasiten, Bakterien oder Hefepilze.
Eine Futterallergie kann außerdem dazu führen, dass Hunde ein Übermaß an Hautsekreten bilden, sodass der sonst normale Hundegeruch extrem gesteigert wird.

Manche chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Niereninsuffizienz können den Stoffwechsel des Hundes derart verändern, dass über die Hautporen sowie aus dem Maul ein unangenehmer Geruch ausströmt.

Hundeohr stinkt: Braun-schwarzer Ohrenschmalz? Auffällige Rötungen? Ab zum Tierarzt!

Infektionen können darüber hinaus die Ohren befallen – kommt der Gestank also aus den Ohren und nicht aus dem Maul, kann eine Ohrentzündung der Grund sein. Zu den möglichen Auslösern zählen:

  • Allergien
  • Ohrmilben
  • bakterielle Infektionen
  • Fremdkörper
  • Verletzungen

Hilfe bekommt ihr in diesem Fall ebenfalls vom Tierarzt.

Achtung! Versucht keinesfalls, die Hundeohren mit handelsüblichen Wattestäbchen selbst zu reinigen. Das kann alles noch verschlimmern.

Wenn Hunde Blähungen haben

Hat euer Hund regelmäßig Blähungen, lassen sich die stinkenden Ausdünstungen in der Regel mit ungeeignetem Futter begründen. Es muss nicht immer daran liegen, dass das Hundefutter minderwertig ist, womöglich ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Allergie der Grund.

Denkbar ist auch, dass euer Haustier an einer chronischen Erkrankung im Verdauungstrakt leidet und deswegen sein Futter nicht verträgt. Lasst ihn am besten tierärztlich untersuchen. Ist keine organische Ursache zu finden, versucht es mit einer Futterumstellung.

Hund stinkt: Hausmittel gegen fiesen Geruch

Eine echte Geheimwaffe für Hundehalter? Naturtrüber Apfelessig! Das Naturprodukt hat einen positiven Effekt auf die Verdauung des Hundes. Gebt einmal die Woche einen Teelöffel über das Hundefutter, das beugt übel riechenden Blähungen vor.

Auch wenn euer Hund öfter mit Pilzbakterien auf der Haut zu kämpfen hat, kann Apfelessig Abhilfe schaffen. Mischt den Apfelessig mit sauberem Leitungswasser (Verhältnis: 1:3) und sprüht euren Vierbeiner nach dem Baden damit ein. Das pflegt nicht nur die Hundehaut, sondern vertreibt auch den typischen Hundegeruch.

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