Tierkrankheiten

FSME beim Hund: Verlauf und Symptome der Infektion

Zecken können neben Borreliose weitere Krankheiten übertragen. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine davon. Sowohl Menschen als auch Hunde können daran erkranken. Gegen das gefährliche Virus gibt es noch keinen Impfschutz. Deshalb ist es umso wichtiger, die Symptome von FSME beim Hund schnell und richtig zu deuten.
Einen Impfschutz für Hunde gegen FSME gibt es bislang noch nicht – Bild: Shutterstock / Tyler Olson
Einen Impfschutz für Hunde gegen FSME gibt es bislang noch nicht – Bild: Shutterstock / Tyler Olson

Können Hunde überhaupt FSME bekommen? Die Frage ist berechtigt, denn bei Katzen etwa scheint die Virusinfektion nur in sehr seltenen Fällen aufzutreten. Leider scheint das Immunsystem des Hundes weniger gut gegen FSME gewappnet zu sein. Einen Impfstoff gibt es nur für Menschen, nicht aber für Haustiere. Umso wichtiger ist es, FSME bei Hunden schnell zu diagnostizieren. Oder noch besser: eine Erkrankung zu verhindern.

Was ist FSME?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Entzündung des Gehirns, bei der auch die Hirnhäute betroffen sind. Sie wird durch ein Arbovirus ausgelöst. Arboviren werden in Deutschland vor allem durch Zecken übertragen. Hat eine Zecke zuvor einen mit Arboviren infizierten Kleinsäuger gebissen, kann sie die Viruserkrankung beim nächsten Stich an Ihren Hund weitergeben.

Übertragen wird FSME direkt beim Zeckenstich durch den Speichel des Parasiten. Das bedeutet, dass eine schnellstmögliche Entfernung der Zecke – anders als bei Borreliose – die Erkrankung Ihres Hundes an FSME nicht verhindern kann.

Symptome von FSME beim Hund

Eine gute Nachricht vorweg: Die Erkrankung an FSME kommt bei Hunden verhältnismäßig selten vor. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihr Hund mit FSME infiziert, steigt, wenn er durch vorherige Krankheit bereits geschwächt ist. Wenn Ihr Vierbeiner jedoch ein gesundes Immunsystem hat, ist die Empfindlichkeit gegenüber dem Virus gering.

Dennoch sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome an Ihrem Hund bemerken:

● hohes Fieber (bis zu 41 Grad Celsius)
● Verhaltensauffälligkeiten wie Apathie, Übererregbarkeit oder Aggressivität
● Krampfanfälle
● Berührungsempfindlichkeiten und -schmerzen an Nacken und Kopf
● Lähmungen der Gliedmaßen
● Gangstörungen
● Schielen und verengte Pupillen

Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich zehn Tage, kann aber zwischen einer Woche und einem Monat variieren.

Behandlung von FSME beim Hund

Hat sich das Tier einmal infiziert, kann FSME beim Hund leider sehr schwerwiegend verlaufen und endet nicht selten tödlich. Viele Hunde müssen innerhalb von wenigen Tagen eingeschläfert werden. Deshalb ist es wichtig, die Symptome von FSME beim Hund richtig zu erkennen und möglichst schnell zu (be)handeln.

Ist Ihr Tier an der Virusinfektion erkrankt, ist oft eine stationäre Aufnahme in einer Tierklinik notwendig. Denn nur dort können mögliche Krämpfe richtig behandelt und die (künstliche) Ernährung gesichert werden. FSME beim Hund wird außerdem wie auch Borreliose mit Antibiotika behandelt, um sekundäre Infektionen zu verhindern. Der Einsatz von Cortison ist unter Tiermedizinern umstritten.

Ein zugelassener Impfstoff gegen FSME existiert nur für Menschen, aber nicht für Hunde. Deshalb ist es ratsam, von vornherein Vorkehrungen zu treffen, damit Ihr Vierbeiner gar nicht erst an dem Virus erkrankt.

So schützen Sie Ihren Hund vor FSME

In Deutschland zählen die folgenden Bundesländer zu den Risikogebieten für FSME:

● Baden-Württemberg
● Bayern
● Brandenburg
● Hessen
● Thüringen

Etwa jede 25. bis 100. Zecke ist Virusträger. Das mag nach einer geringen Wahrscheinlichkeit klingen, dennoch sollten Sie Ihren Hund – und auch sich selbst – schützen, wenn Sie in einer der besagten Regionen leben und sich viel in Feldern und Wäldern aufhalten.

Im Fachhandel und beim Tierarzt gibt es eine Vielzahl von Mitteln wie Zeckenhalsbänder und Spot-on-Präparate, die Ihren Hund vor Zeckenstichen schützen sollen. Mittlerweile gibt es immer mehr Repellentien (Abwehrmittel) mit geringen Nebenwirkungen oder auf komplett pflanzlicher Basis. Sie brauchen Ihren Hund also nicht unbedingt der Chemiekeule aussetzen, um Zecken von ihm fernzuhalten. Besprechen Sie die Wirkung und mögliche Risiken aber vor der Anwendung mit Ihrem Tierarzt, um sicher zu gehen.

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