"Tierärzte freuen sich immer über Boxer", meinen einige Veterinäre scherzhaft. Sie spielen damit darauf an, dass diese Hunde für bestimmte Krankheiten tatsächlich sehr anfällig sind. Viele davon haben genetische Ursachen, die in der Züchtung begründet liegen. Inzwischen versuchen Züchter zwar, diese in den Griff zu bekommen, dennoch sollten Sie wissen, mit welchen Krankheiten Deutsche Boxer oft zu kämpfen haben.
Hüftdysplasie: Typische Boxerkrankheit
Genau wie der Deutsche Schäferhund leidet auch der Boxer häufig an Hüftdysplasie (kurz: HD). Dabei handelt es sich um eine Fehlstellung der Hüftgelenke, die sich in den ersten 15 Lebensmonaten des Hundes entwickelt. Sie kann durch Röntgenaufnahmen festgestellt werden. Die Hüftdysplasie gehört zu den Krankheiten, die genetisch bedingt sein können – doch die Ursachen können auch in der Fütterung liegen: Ihr Boxer sollte mit der richtigen Ernährung "langsam" und möglichst schlank groß werden, da jedes zusätzliche Gewicht die Gelenke stark belastet, was wiederum zu HD führen kann. Verantwortungsvolle Züchter setzen übrigens inzwischen ausschließlich auf Elterntiere, die nicht an Hüftdysplasie leiden, um diese Krankheit in der Rasse einzudämmen.
Weitere Skelett-Krankheit: Spondylose
Die sogenannte Spondylose ist ebenfalls eine für Boxer typische Skelett-Erkrankung: Hier kommt es zu einer Verknöcherung der Wirbelsäule, die letztendlich zur Versteifung führt und den Hund in seiner Bewegung erheblich einschränken kann. Im Gegensatz zur HD kann die Spondylose ständig fortschreiten und ist möglicherweise beim jungen Hund noch nicht zu erkennen. Wenn Ihr Vierbeiner Probleme beim Aufstehen, Laufen oder Springen hat, sollte Ihr Tierarzt auch diese Diagnose in Betracht ziehen und Röntgenaufnahmen machen.
Gefährliche Magendrehung
Aufgrund seiner Anatomie ist der Boxer anfällig für Magendrehungen, genau wie andere Rassen mit tiefer und schmaler Brust. Hierbei dreht sich der Magen um die eigene Achse, wodurch Magenein- und -ausgang zugeschnürt werden. Außerdem drückt der Magen auf das Herz, was dessen Funktion stark beeinträchtigen kann. Dies kann für den Hund tödlich enden! Eine Magendrehung wird häufig durch zu viel Bewegung mit stark gefülltem Magen ausgelöst – zum Beispiel direkt nach dem Fressen. Doch auch die genetische Vorbelastung in der Familie spielt eine Rolle. Die Symptome sind eindeutig: Wenn sich der Bauch Ihres Hundes stark aufbläht und er anfängt, immer wieder zu hecheln, sollten Sie dringend einen Tierarzt aufsuchen.
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