Dsungarische Zwerghamster kommen eigentlich aus Sibirien. Werden sie als Haustier gehalten, dann aber bitte nicht mit Artgenossen im selben Käfig. Es handelt sich um echte Einzelgänger, doch an Menschen können sie sich recht schnell gewohnen. Schmusetiere sind sie allerdings trotzdem nicht.
Dsungarische Zwerghamster: Aussehen und Farben
Dsungarische Zwerghamster gehören zu den besonders putzigen Vertretern unter den verschiedenen Hamsterarten. Ihr Fell ist in der Regel mehrfarbig: auf dem Rücken graubraun, am Bauch hell- bis weißgefärbt. Zudem gibt es inzwischen weitere Farb- und Scheckungsvarianten, zum Beispiel in Hellgrau oder Weiß. Diese Fellfärbungen nennen Züchter dann “Blau”, “Blue” oder “Saphir” (für hellgraue Tiere) beziehungsweise “Pearl” (für weiße Hamster).
Der Kontrast zwischen den Farben wird durch die sogenannte Dreibogen-Linie verstärkt: An den Flanken der Tiere setzt sich graubraunes und helles Fell in drei Bögen gegeneinander ab. Über den kompletten Rücken verläuft vom Kopf bis zur Schwanzspitze zusätzlich noch ein schwarzer Aalstrich. Im Gegensatz zu anderen Zwerghamstern ist der Kopf der süßen Haustiere eher breit und rund.
Lebenserwartung: So alt werden die süßen Haustiere
Wie die meisten Hamster haben auch Dsungarische Zwerghamster keine besonders hohe Lebenserwartung. In der Regel erreichen die putzigen Tiere ein Alter von 1,5 bis 3 Jahren. Krankheiten können die Lebenserwartung eures Haustieres allerdings deutlich senken, vor allem, wenn sie unbehandelt bleiben.
Das Problem: Hamster sind Meister darin, Krankheiten zu verstecken. Ihr solltet deshalb genau darauf achten, ob sich das Verhalten eures Haustiers ändert oder (kleine) Auffälligkeiten an seinem Aussehen auftreten.
Zu den besonders häufigen Krankheiten bei Dsungarischen Zwerghamstern gehören Milben- und Läusebefall. Auch andere Parasiten können sich im Fell und der Haut eurer Hamster einnisten. Ebenfalls typische Krankheiten sind:
- Pilzbefall
- Lungenentzündung und Erkältung
- Durchfall
- Bindehautentzündung und andere Augenerkrankungen
- Verstopfung oder Verletzung der Backentasche (zum Beispiel, weil der Hamster spitze oder klebrige Gegenstände in seinen Backentaschen versteckt hat)
- Nierenerkrankung
- Diabetes
- Gebärmutterentzündung
- Nassschwanzkrankheit (nur bei Tieren im Alter von 3 bis 8 Wochen)
- Tumore (sowohl gut- als auch bösartig)
- Karies
- Hitzschlag (bei einer Raumtemperatur ab 25 Grad Celsius)
- Salmonellose
- Hirnhautentzündung (Lymphozytäre Choriomeningitis (LCM), nur bei Tieren im Alter unter 5 Monaten)
Achtung: Salmonellose und Lymphozytäre Choriomeningitis (LCM) sind auf den Menschen übertragbar. Letztere kann bei Schwangeren zu Missbildungen beim Fötus oder Fehlgeburt führen! Achtet deshalb beim Kauf darauf, dass euer Dsungarischer Zwerghamster aus einer LCM-freien Zucht oder Tierhandlung kommt.
Alles rund um den Käfig: Die Haltung artgerecht vorbereiten
Bevor ihr loszieht und euch euren Wunsch-Zwerghamster in der Zoohandlung oder beim Zuchtbetrieb aussucht, braucht ihr einen Käfig. Dieser stellt später die komplette Wohnumgebung eures neuen Haustiers dar. Die Einrichtung sollte deshalb möglichst abwechslungsreich gestaltet und der Käfig ausreichend groß sein.
Eine Grundfläche von mindestens 100 x 50 cm ist notwendig und als Material kommt am besten Metall in frage, kein Plastik. Dieses wird sonst schnell angenagt, was böse, schlimmstenfalls tödliche Verletzungen zur Folge haben kann.
Nun geht es an die Einrichtung: Hamster teilen ihre Lebensumgebung grob in drei Bereiche auf: Schlafkammer, Vorratsecke und Toilette. Sorgt also dafür, dass der Hamster im Käfig nicht nur mindestens diese Bereiche, sondern auch eine gute, wenigstens 20 Zentimeter dicke Bodenbedeckung aus Stroh und Streu vorfindet. Dsungarische Zwerghamster bauen außerdem gerne Gänge und buddeln im Boden beispielsweise nach Nahrung.
Für die abendliche Beschäftigung (die Nager sind nachtaktive Tiere) müssen mindestens ein funktionierendes Laufrad, aber auch verschiedene Kletterangebote zur Verfügung stehen. Aus mehreren Aststücken könnt ihr mit ein wenig handwerklichem Geschick problemlos Brücken und Kletterhilfen basteln. Eure Zoohandlung bietet hier auch fertige Produkte wie Kletterhäuser oder Knabberbrücken an.
Der Dsungarische Zwerghamster zieht ein
Wenn es dann soweit ist und ihr mit eurem vorbereiteten Käfig zufrieden seid, kauft euren Hamster am besten abends. Denn da ist er sowieso wach und steht beim Wechsel der Umgebung nicht durch die Ruhestörung tagsüber unter zusätzlichem Stress. Außerdem solltet ihr eure Zoohandlung bitten, euch ein wenig Streu oder Stroh aus dem alten Käfig mitzugeben. So zieht ein wenig von dem bekannten Geruch mit ein und die Umgewöhnung fällt eurem neuen Zwerghamster deutlich leichter.
Selbst wenn euer Zwerghamster sich zunächst versteckt und nicht hervorkommen möchte: Erzwingt nichts. Dämpft das Licht und wartet ab, bis er von alleine hervorkommt. Einige Leckerlis helfen sicher dabei, ihn an euch zu gewöhnen.
Die passende Ernährung: Dsungarische Zwerghamster richtig füttern
Junge Dsungarische Zwerghamster fressen gern Löwenzahn und frisches Gras von der Wiese. Außerdem brauchen sie stets ausreichend Heu zur freien Verfügung. Eine Körnermischung, Trockenkräuter und etwas Kolbenhirse gehören ebenfalls auf den Speiseplan. Später könnt ihr dieses Futter dann durch etwas Obst und Gemüse ergänzen.
Die Nahrung muss frei von Pestiziden und anderen Rückständen sein. Wascht Obst und Gemüse für eure Zwerge daher sorgfältig ab und füttert nur kleine Stücke auf einmal. Dsungarische Zwerghamster brauchen außerdem tierische Proteine, die sie über Insekten und Mehlwürmer bekommen. Letztere sind sehr fettreich und daher nur in geringen Maßen zu empfehlen.
So fühlt sich der Dsungarische Zwerghamster besonders wohl
Ein Dsungarischer Zwerghamster legt in freier Wildbahn auf der Suche nach Futter und einem möglichen Partner pro Nacht bis zu 30 km zurück. Wenn ihr nun bedenkt, welche Abmessungen euer Käfig hat, werdet ihr verstehen, dass ihr eurem Zwerg wenigstens einmal in der Woche Auslauf bieten müsst. Hierzu solltet ihr zunächst mögliche Gefahrenstellen, an denen er sich verletzen könnte, sichern und ihn nur unter Aufsicht in den Auslauf lassen.
Wenn sich der kleine Nager trotz der guten Vorbereitung des Auslaufs irgendwo verstecken oder gar komplett verschwinden sollte, wartet geduldig ab und macht ihm den Rückzug in seinen Käfig mit ein paar Leckerlis schmackhaft.
Des Weiteren freut sich euer Hamster über eine bereitgestellte Schale mit Sand. In dieser kann er sich wälzen und hält so sein Fell glänzend und sauber. Achtet jedoch darauf, besonders sauberen und feinkörnigen Sand zu verwenden, der frei von Verunreinigungen und Bestandteilen ist, an denen sich euer Tier verletzen könnte.
Kontrolliert ansonsten täglich den Vorratsbereich auf verdorbenes Futter und wechselt auch unverbrauchtes Trinkwasser aus. Die Toilettenecke sollte ebenfalls täglich kontrolliert und mit frischer Streu ausgelegt werden.
Eine Komplettreinigung des Käfigs ist bei sinnvoller Aufteilung hingegen nur einmal pro Woche nötig. Hierbei tauscht ihr die komplette Streu aus und reinigt den Käfig gründlich von sämtlichem Unrat. Sauber gebliebenes Stroh und Heu legt ihr anschließend wieder zurück, damit der Käfig für den Hamster weiterhin nach seiner gewohnten Umgebung riecht.
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