Es ist also so weit: Sie möchten einen Chinchilla-Käfig selber bauen oder planen etwas in dieser Richtung und informieren sich. Kein Wunder: Die grauen Fellkugeln sind schließlich als Haustiere geeignet, haben eine Lebenserwartung bis zu 20 Jahren und sind interessant zu beobachten. Damit sich die quirligen Nager nicht einsam fühlen, sollten mindestens zwei Tiere zusammen gehalten werden. Das bedeutet ein entsprechend großes Zuhause, das auch auf Dauer standhält und keine Probleme macht. Hier einige wichtige Punkte, die Sie bei der Konstruktion beachten sollten.
Welches Holz beim Käfigkorpus und welcher Boden?
Sowohl Hart- als auch Weichhölzer eignen sich, wenn Sie einen Chinchilla-Käfig selber bauen. Bei Ersteren sind unter anderem Buche, Eiche oder Kirschbaum eine gute Wahl, mögliche weiche Hölzer sind zum Beispiel Kiefer, Lärche oder Tanne. Das jeweilige Holz sollte am besten unbehandelt sein. Auch OSB- oder Spanplatten sind möglich. Hier ist besonders darauf zu achten, dass sie das Annagen verhindern, da beide Varianten Giftstoffe enthalten können. Zudem kann das Holz splittern und so Ihre Lieblinge verletzen. Achten Sie also darauf, dass Sie Übergänge und Kanten mit Leisten aus Holz oder Aluminium absichern.
Der Boden Ihres Käfigs wird trotz Streu und Urinschale einiges an Ausscheidungen abbekommen. Um hier die Hygiene nicht zu kurz kommen zu lassen, bietet sich ein entsprechender Schutz an. Ein Sabberlack in mehreren Schichten ist ungiftig und deshalb als Schutz geeignet. Eine andere Variante ist beschichtetes Holz, achten Sie darauf, dass das Holz dick genug ist. Wenn Sie auf Holz Fliesen verlegen wollen, vermeiden Sie unbedingt Zwischenräume, damit es nicht zu Schimmelbildung kommt. Auch PVC oder Linoleum eignen sich als Bodenbelag, diese Materialien sollten Sie ganz eben verlegen und darauf achten, dass die Ecken und Ränder vor Annagen geschützt sind.
Welche Sitzbretter und Tür?
Sämtliche oben genannten Holzarten eignen sich auch für die Sitzbretter. Wollen Sie einen Chinchilla-Käfig selber bauen, der besonders robust ist und lange hält, bieten sich Harthölzer an. Für die Nager unterhaltsamer sind unbehandelte Weichhölzer, weil sie an diesen ihren Nagetrieb leichter ausleben können. OSB- und Spanplatten sollten Sie nur dann als Sitzbretter benutzen, wenn die Kanten sauber mit Metallleisten geschützt sind. Zudem ist das Einsickern von Urin mit mehreren Schichten Sabberlack zu verhindern.
Die Tür kann ganz aus Gitter bestehen oder Sie setzen auf eine Kombination aus Gitter und Plexiglas. Achten Sie beim Gitter auf einen mittleren Abstand und ordentliche Dicke und verzichten Sie auf Verzinkung oder jede Art von Beschichtung. Zwar sind die reinen Gittertüren kostengünstiger, dafür vereint das Plexiglas an den richtigen Stellen einige Vorteile: Es verhindert das Rausfallen von Streu oder Sand und schützt vor Staub. Auch das lautstarke Gitternagen entfällt bei dem Plexi- oder Bastlerglas. Die Tür sollte stets großzügig genug geplant werden. So haben Sie einen besseren Zugang und können große Einrichtungsgegenstände wie Steine oder Baumstämme problemlos einsetzen und austauschen.
Weitere Punkte zu Sicherheit und Co.
Wichtig, wenn Sie einen Chinchilla-Käfig selber bauen: Achten Sie darauf, dass Sie keine Nägel oder sonstige scharfkantige Teile benutzen, die Ihre Chinchillas verletzen könnten. Verzichten Sie auf Sitzbretter oder Böden, die aus Plastik oder Gitter bestehen. Sie widersprechen möglichst naturnahen Bedingungen und können für ihre nagenden Freunde eine Gefahr bedeuten. Planen Sie genug Zeit für einen Käfigbau ein, oft dauert es länger als erwartet.
Wird ihr Käfig über 1,80 m hoch, sollten Sie eine Zwischenebene einfügen, die ein bis zwei Schlupflöcher aufweist. Platzieren Sie die Sitzbretter und Klettermöglichkeiten grundsätzlich so, dass die Nager nicht tiefer als 60 cm fallen können. Informieren Sie sich vorab, welche Haltungsbedingungen für Chinchillas wichtig sind; und darüber, welche Details den Käfig sinnvoll ergänzen können. Unter anderem Äste, Stangen, Näpfe, Bodenwannen, Häuschen, Heuraufen, Wassertränken oder Schüsseln mit Sand sind wichtig für die Inneneinrichtung. Wer eine zügige Lösung sucht, kann auf den Umbau eines fertigen Kleiderschranks aus unbehandeltem Naturholz zurückgreifen, der im optimalen Fall bereits mit Gittertüren ausgestattet ist.
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