Taurin ist in tierischem Protein enthalten – in der Natur holen sich die Samtpfoten ihren Bedarf an den wichtigen Aminosäuren über das Fressen von Mäusen. Wer eine Bauernhofkatze hat, die täglich auf Mäusejagd ist, braucht sich also normalerweise keine Sorgen zu machen, dass sein Haustier zu wenig Taurin aufnimmt – aber auch Tierfuttermittelhersteller haben normalerweise vorgesorgt, um die Tiere ausreichend mit dem Nährstoff zu versorgen.
Taurinbedarf der Katze: Von verschiedenen Faktoren abhängig
Wieviel Taurin eine Katze braucht, kann in etwa zwischen 200 und 500 mg am Tag variieren. Das Alter, der Energiebedarf, Stoffwechsel, das Gewicht, Lebensstil und Lebensumstände sind einige der Faktoren, die den genauen täglichen Taurinbedarf von Katzen beeinflussen.
Eine trächtige Katze braucht zum Beispiel etwas mehr – da sie in dieser Zeit auch mehr frisst, sollte die höhere Taurinzufuhr aber automatisch erfolgen. Auch säugende Katzenmütter benötigen mehr Taurin als ihre Artgenossen. Oft steigt der Taurinbedarf überdies mit dem Alter. Sprechen Sie bei Unsicherheiten mit Ihrem Tierarzt ab, welches Katzenfutter Sie genau verwenden und ob Sie eventuell noch ein taurinhaltiges Nahrungsergänzungsmittel dazu füttern sollten.
Taurin in rohem Fleisch und Fertigfutter
Frisches rohes Fleisch und frischer Fisch gehören zu den Lieferanten der Aminosäure. Einen besonders hohen Gehalt haben Muskelfleisch, Herz, Niere und Lunge. Wer rohes Fleisch verfüttert, lässt seiner Katze also auch das benötigte Taurin zukommen. Gängige Katzenfuttersorten sind, egal, ob Nass- oder Trockenfutter, normalerweise ebenfalls ausreichend damit angereichert.
In den meisten Trockenfuttersorten ist ein Tauringehalt um die 1000 mg/kg enthalten, in Feuchtfutter in etwa 2000 mg/kg – aufgrund der verschiedenen Futterempfehlungen, die auf den anderen Inhaltsstoffen des jeweiligen Produkts basieren, kann die Zahl variieren. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Tierarzt. Wird etwas zu viel Taurin gefüttert, wird dieses über den Urin wieder ausgeschieden, weshalb eine Überdosierung normalerweise nicht gefürchtet werden muss.
Was passiert bei einem Taurinmangel?
Bekommt Ihre Katze über einen längeren Zeitraum zu wenig Taurin, kann das schwere Folgen für ihre Gesundheit haben. Vor allem für noch ungeborene Katzenbabys ist es fatal, wenn die werdende Mutter nicht ausreichend mit der Aminosäure versorgt wird. Entweder sie sterben bereits als Fötus im Mutterleib oder kommen mit erheblichen Fehlbildungen zur Welt, die mit einer geringeren Lebenserwartung einhergehen.
Erwachsene Katzen mit Taurinmangel leiden beispielsweise unter einem generell schwachen Immunsystem oder einer sogenannten Retinadegeneration, einer Augenkrankheit, bei der die Netzhaut (Retina) Schaden nimmt und die zu Blindheit führen kann. Herzerkrankungen bei Katzen können ebenfalls durch einen Taurinmangel verursacht werden und auch Taubheit gehört zu den Gefahren dieses Nährstoffmangels. Allerdings machen sich die Symptome, wenn überhaupt, frühestens nach fünf Monaten, teils erst nach zwei Jahren bemerkbar. Da die gesundheitlichen Schäden dabei irreparabel sind, sollten Sie dem Mangel an Taurin lieber vorbeugen. Mit einer ausgewogenen, artgerechten Ernährung ist das normalerweise kein Problem.
Von einem Taurinmangel bedroht sind Katzen, die mit zu viel pflanzlicher Kost oder gar rein vegetarisch ernährt werden. Auch, wenn Sie Ihre Katze mit Hundefutter füttern, weil Sie auch einen Vierbeiner zu Hause haben, kann das für sie gefährlich werden.
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