Vielleicht haben Sie auch bereits das eine oder andere Mal in einer Mischung aus Entsetzen, Ekel und Staunen eine tote Ratte auf Ihrer Fußmatte entdeckt? Wenn Sie eine jagdfreudige Freigänger-Katze haben, kann das schon ab und zu vorkommen. Im Prinzip brauchen Sie sich deswegen keine Sorgen zu machen, denn Katzen können gut abschätzen, ob sie sich bei der Jagd in Gefahr begeben oder nicht.
Fressen Katzen Ratten überhaupt oder jagen sie diese nur?
Ihre Beute verzehren Katzen nur selten, wenn sie ansonsten gut genährt sind. Generell jagen Hauskatzen, weil ihr Instinkt es ihnen vorgibt. Sie trainieren sozusagen für den Ernstfall, dass sie draußen in der Wildnis auf sich alleine gestellt sein könnten, selbst, wenn dieser nie eintritt. Im Wesentlichen fallen dem Jagdtrieb Ihrer Katze Mäuse zum Opfer – besonders talentierte Jäger wagen sich aber auch an größere Beutetiere wie Ratten heran. Ganz ausschließen lässt sich jedoch nicht, dass Katzen die erbeuteten Mäuse und Ratten auch fressen. Anders als Spitzmäuse gehören die Nager grundsätzlich auf den natürlichen Speiseplan unserer Samtpfoten.
Katze frisst Ratte: Mögliche Gefahren
Es hängt von mehreren Faktoren ab, ob es für Katzen gefährlich ist, wenn sie Ratten fressen. Eine erwachsene, gesunde und kräftige Katze, die eine kleine Ratte vertilgt, muss in der Regel nichts befürchten. Allerdings können die Nager Toxoplasmose-Erreger oder Würmer in sich tragen. Diese können beim Verzehr auf die Katze übergehen. Im Gegensatz zu Hunden überstehen die Samtpfoten eine Toxoplasmose-Infektion für gewöhnlich unbeschadet. Sie scheiden den Erreger jedoch trotzdem aus. Kommen chronisch kranke, immunschwache oder sehr junge Katzen dann damit in Kontakt – zum Beispiel über ein gemeinsam genutztes Katzenklo – kann das für sie gefährlich werden. Schwangere Frauen und immunschwache Menschen sollten sich ebenfalls vor Toxoplasmose in Acht nehmen und beispielsweise die Reinigung der Katzentoilette anderen überlassen.
Würmer sind hingegen bei allen Katzen ein Problem, wenn sie sich damit anstecken. Die Parasiten können zu Blutarmut (Anämie), Mangelerscheinungen und Verdauungsbeschwerden führen. Hier ist Vorbeugung wichtig. Verabreichen Sie Ihrer Freigänger-Katze in regelmäßigen Abständen eine Wurmkur, um sicherzugehen, dass sich keine Parasiten in ihrem Darm einnisten. Spot-on-Präparate sind dabei eine gute Alternative zu Tabletten oder Tropfen, da Sie das Mittel lediglich in den Nacken zu tupfen brauchen. Der Wirkstoff wird über die Haut aufgenommen. Eine sehr seltene, theoretisch aber mögliche Gefahr, ist eine sogenannte Sekundärvergiftung. Diese kann eintreten, wenn Katzen Ratten fressen, die zuvor Gift aufgenommen hatten.
Katze hat Ratte gefressen: Wann zum Tierarzt?
Sollte Ihre Katze eine Ratte verzehrt haben, müssen Sie nicht gleich zum Tierarzt gehen. Beobachten Sie sie aber aufmerksam, ob sie auffällige Verhaltensänderungen zeigt. Warnzeichen, die auf einen Notfall wie eine Sekundärvergiftung hindeuten, sind die Folgenden:
● Schwäche
● Krämpfe und Anfälle
● Blutungen
● Atembeschwerden
● Ungewöhnlich blasse Schleimhäute
● Schwellungen
Sind Sie unsicher und haben Angst um Ihr Haustier, empfiehlt sich ebenfalls ein Tierarztbesuch.
Gefahren durch Rattenverzehr bei Katzen vorbeugen
Ganz verhindern lässt sich nicht, dass Katzen Mäuse und Ratten jagen, wenn sie Freigänger sind. Dabei kann es auch vorkommen, dass sie ihre Beute fressen. Sie können aber beispielsweise die Gefahr einer Vergiftung und Sekundärvergiftung reduzieren. Wollen Sie etwa Ratten bekämpfen, greifen Sie nicht zu Rattengift, sondern lieber zu Fallen. Erwägen Sie außerdem, ob Sie Ihren Garten mit einem Katzenzaun absichern wollen. Auf diese Weise können Sie das Risiko einschränken, dass Ihre Fellnase beim Nachbarn Ratten fängt, die womöglich Gift in sich tragen.
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