Ähnlich wie eine blinde Katze, kann eine taube Katze den verlorenen Sinn zum Teil mit ihren verbliebenen Sinnesorganen ausgleichen. Daher fällt die Katzentaubheit oft nicht gleich auf. Ein paar Hinweise gibt es dennoch.
Taube Katze: Mögliche Symptome
Eine plötzlich taube Katze, die ihr Gehör beispielsweise infolge einer zu spät oder nicht behandelten Ohrenkrankheit, durch Parasiten oder eine Verletzung verloren hat, zeigt üblicherweise deutlichere Symptome als eine Katze, die allmählich taub wird. Allerdings sind auch diese Anzeichen häufig diffus und können darauf hindeuten, dass andere Sinnesorgane nicht mehr funktionieren oder dass etwas anderes nicht stimmt.
So wirkt eine taube Katze, die von einem Tag auf den anderen nichts mehr hört, auffallend verwirrt und verunsichert. Möglicherweise reagiert sie daraufhin gereizt, sucht verstärkt Ihre Nähe oder zieht sich – im Gegenteil – zurück. Außerdem ist eine taube Katze meist schreckhafter als eine Samtpfote mit intakten Sinnesorganen. Vielleicht fällt Ihnen überdies auf, dass Ihr Haustier seine Ohren nicht mehr bewegt, wenn es eigentlich ein Geräusch wahrnehmen müsste. Manchmal erhöht sich die Lautstärke und Häufigkeit des Miauens, weil die Miez ihre eigene Stimme nicht mehr hören kann. Bei allmählichem Hörverlust zeigen sich die gleichen Symptome in abgeschwächter Form, da Ihr Stubentiger sich leichter an die schleichende Katzentaubheit gewöhnen kann.
Warum Katzentaubheit schwer zu erkennen ist
Diese allmähliche Gewöhnung macht es besonders schwer, die Symptome für Katzentaubheit zu erkennen. Wie in einer Studie von Wissenschaftlern der University of Western Ontario vor ein paar Jahren untersucht wurde, scheinen taube Katzen die Regionen im Katzengehirn, die normalerweise für das Hören zuständig wären, anderweitig zu nutzen. Die Kapazitäten werden sozusagen auf die anderen Sinnesorgane umverteilt – eine taube Katze kann meist besser sehen und hat einen noch feineren Tastsinn als hörende Katzen.
Betroffene Tiere reagieren dann zwar nicht mehr auf Geräusche und Lärm – indem sie zum Beispiel den Kopf drehen oder die Ohren in Richtung des Lautes bewegen – können aber visuelle Signale besser erkennen und mit ihrem Tastsinn Vibrationen stärker spüren. Wenn Sie den Verdacht haben, Ihre Katze könnte möglicherweise taub sein, können Sie versuchen, neben ihren Ohren Klickgeräusche zu machen. Dabei darf Sie Ihre Katze weder sehen, noch durch Luftzüge oder Bewegungen spüren können, dass Sie ihr Gehör testen. Reagiert sie daraufhin nicht, ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich taub.
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