Wenn Ihre Samtpfote einfach alles frisst, spricht man vom Pica-Syndrom bei Katzen. Der Name der Essstörung, die auch beim Menschen vorkommt, leitet sich vom lateinischen Namen für Elster (pica) ab, die dafür bekannt ist, die unterschiedlichsten Gegenstände zu sammeln. Die Symptome sind nicht zu übersehen: Katzen fressen Dinge, die sie gar nicht verdauen können. Sie knabbern an Teppichen oder Kleidungsstücken und schlucken Kunststoffteile oder andere Gegenstände.
Siam und Burma häufiger betroffen
In der Folge kann es zu Verstopfung und sogar einem lebensgefährlichen Darmverschluss kommen. Besonders häufig vom Pica-Syndrom bei Katzen sind die orientalischen Rassen wie die Siam-Katze und die Burma-Katze.
Pica-Syndrom bei Katzen: Ursachen ungeklärt
Welche Ursachen die Essstörung hat, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Einige Experten vermuten, dass das Pica-Syndrom bei Katzen eine Zwangsstörung ist, die vererbt wird. Erkennen Sie die Symptome bei Ihrer Katze, können Sie versuchen, herauszufinden, ob die Eltern Ihres Vierbeiners das gleiche Problem hatten. Weitere mögliche Ursache könnten körperliche Mangelerscheinungen sein, die der Katze suggerieren, dass Plastik oder Kleidung genau die Nahrungsmittel seien, die sie benötigt.
Katzenpsyche spielt wichtige Rolle
Neben den körperlichen Ursachen spielt die Psyche aber wohl die wichtigste Rolle. Das Pica-Syndrom bei Katzen tritt vor allem bei verhaltensgestörten Tieren auf. Die Gründe für die Essstörung können entsprechend vielfältig sein: Stress, Langeweile, Einsamkeit und zu wenig Aufmerksamkeit von Herrchen oder Frauchen. Um dies zu kompensieren, frisst mancher Stubentiger dann Plastik und andere Gegenstände.
Vielleicht liegt die Ursache für das Pica-Syndrom bei Katzen aber auch in der Stillzeit. Werden Kätzen zu abrupt abgestillt, bleiben möglicherweise Saug- und Schluckreflex bestehen. Außerdem suchen diese Tiere nach Ersatz für die Duftstoffe ihrer Mutter. Als Ersatz kommen Kleidungsstücke oder Gegenstände infrage, die nach dem Schweiß ihres neuen Herrchens riechen. Wie sich das Pica-Syndrom therapieren lässt, hängt ganz von der Ursache ab.
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