Die Nickhaut ist eine kleine Bindehautfalte im inneren Augenlid der Katze. Sie schützt das Auge zusätzlich, wenn Schmutz oder Fremdkörper hineingeraten. Normalerweise ist nur ein kleiner Teil von ihr sichtbar. Anders ist es bei einem Nickhautvorfall.
Nickhautvorfall erkennen: Symptome der Bindehautanomalie
Bei gesunden Samtpfoten ist die Nickhaut nur als kleiner Punkt im Augenlid zu erkennen, nahe der Nase. Sie ist transparent und wird auch drittes Augenlid genannt.
Einen Nickhautvorfall bei eurer Katze erkennt ihr daran, dass die eigentlich winzige Falte ungewöhnlich weit hervortritt. Die Nickhaut kann sich sogar so weit verlagern, dass sie das Auge der Katze zum Teil verdeckt – entweder einseitig oder beidseitig.
Nickhautvorfall bei Katzen: Der Tierarzt stellt die Diagnose
Da unbehandelte Krankheiten am sensiblen Katzenauge schwere Folgen nach sich ziehen können, sollten Anomalien in diesem Bereich immer mit einem Tierarzt besprochen werden. Der Nickhautvorfall selbst ist für eure Katze nicht gefährlich. Allerdings kann das Sehvermögen der Samtpfote dadurch sehr eingeschränkt und die Ursache für die Bindehautanomalie schwerwiegend sein. Deshalb solltet ihr den Besuch beim Veterinär nicht zu lange hinausschieben.
Hinweis: Wichtig ist, dass ihr dem Tierarzt auch mögliche Auffälligkeiten berichtet, die ihr über den Nickhautvorfall hinaus in letzter Zeit an eurer Katze bemerkt habt, zum Beispiel verändertes Verhalten. Das erleichtert ihm die Diagnose.
Mögliche Ursachen für die Katzenkrankheit
Ein Nickhautvorfall bei Katzen kann verschiedene Auslöser haben – oft geben Begleitsymptome Aufschluss über die Krankheitsursache.
Mögliche Ursachen für die Auffälligkeit am Auge:
- eine Mittelohr- oder Bindehautentzündung, die durch Zugluft, Allergien, Viren oder Bakterien entstehen kann
- eine Verletzung am Auge, zum Beispiel durch die Rangelei mit einem Artgenossen
- Katzenschnupfen – in diesem Fall ist der Nickhautvorfall nur ein Begleitsymptom und geht oft mit anderen Symptomen wie starkem Augen- und Nasenausfluss einher
- Parasitenbefall mit Bandwürmern
- Dehydrierung durch Magen-Darm-Erkrankungen, die von Durchfall oder Erbrechen begleitet werden
- das Horner-Syndrom, eine Nervenschädigung, die mit Veränderungen am Auge einhergeht
- Stress
- ein Tumor
Nickhautvorfall: Behandlung richtet sich nach Diagnose
Die Behandlung der Augenerkrankung richtet sich nach der Ursache des Nickhautvorfalls und wird vom Tierarzt festgelegt:
- Sind Bakterien schuld, kann oft mit Antibiotika therapiert werden;
- Ist das Katzenfutter verantwortlich, hilft meist schon ein Allergietest und eine anschließende Futterumstellung;
- Ein Befall mit Parasiten wird mit einer Wurmkur behandelt;
- Bei psychischen Ursachen wie Stress kann ein Katzenpsychologe helfen.
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