Für die meisten Menschen sieht es ziemlich ekelig aus, wenn Haustiere die meist ungeliebten Insekten aus der Raumecke oder vom Boden packen und dann auch noch genüsslich verspeisen – dies trifft auf Katzen, wie auch auf Hunde zu. Ekelig ist jedoch nicht unbedingt ungesund: Die meisten Krabbelmonster hierzulande schaden Ihrer Miez überhaupt nicht.
Katze frisst Spinnen und Insekten: In der Regel kein Problem
Wenn Ihre Katze gelegentlich Spinnen oder Insekten frisst, ist dies in unseren Breitengraden normalerweise kein Problem. Ob Weberknecht, Silberfisch, Käfer oder Stubenfliege – die kleinen Beutetiere können Ihrer Katze in der Regel nicht schaden, sofern sie diese in kleinen Mengen verspeist. Tiere mit einem Exoskelett oder Chitinhaut sind allerdings schwer verdaulich. Nascht Ihr Sofalöwe einmal ein so "hartes" Tier, werden die harten Teile oft über den Weg ausgeschieden, wo es hereinkam, sprich: Katzen erbrechen sich, statt die Tierchen normal auszuscheiden. Hier besteht die Gefahr, dass sich etwas im Hals verhakt und nicht sauber herauskommt – dann ist der schnelle Weg zum Tierarzt Pflicht.
Wann es gefährlich werden kann
Das Risiko, sich zu verschlucken oder ein schwer verdauliches Insekt nicht sauber auszuwürgen, ist gering, dennoch: sollte Ihre Katze doch einmal Erstickungssymptome zeigen oder länger röcheln, müssen Sie mit Ihrem Haustier sofort zum Tierarzt. Dieser kann die Blockade lösen. Hilfreich ist es, wenn Sie dem Veterinär berichten können, was Ihre Katze genau gefressen hat. Gefährlich kann übrigens ein Bienenstich werden, speziell dann, wenn ins Maul oder in den Hals gestochen wurde. Wenn der Stich im Zuge einer allergischen Reaktion anschwillt, kann es zu Atembeschwerden kommen.
Die Jagdlust auf Spinnen und Insekten kann Ihrem Stubentiger darüber hinaus auch gefährlich werden, wenn Spinnen, Bienen oder Würmer gefressen wurden, die Parasiten in sich tragen. Auch, wenn es selten ist, besteht die Gefahr, dass die Parasiten sich dann in ihrem neuen, felinen Wirt einnisten.
Auch bei Allergiereaktionen oder Vergiftungserscheinungen – es ist zum Beispiel nie ausgeschlossen, dass eine Katze allergisch auf ein gefressenes Insekt reagiert oder doch einmal ein giftiges, exotisches Exemplar gefuttert hat – müssen Sie sofort zum Tierarzt mit ihr. Typische Symptome sind dann unter anderem:
• Probleme beim Atmen
• Röcheln
• Vermehrte Speichelbildung
• Orientierungsschwierigkeiten
• Koordinationsprobleme
• Seltsames, unnatürliches Verhalten
Warum jagen Katzen überhaupt Spinnen und Insekten?
Fest steht: Katzen jagen, sofern sie in einem normalen, liebevollen Haushalt aufwachsen, nicht aus Hungergefühl Spinnen, Insekten und andere Kleintiere. Viel mehr tun sie dies dank ihres "inneren Panthers". Ein sich bewegendes Tier lädt zur Jagd ein. Hauskatzen sind geschichtlich betrachtet erst verhältnismäßig kurz domestiziert und haben noch relativ viel "Wildtier" in sich. Krabbelt ein Käfer durch die Wohnung oder den Garten, oder fliegt eine Fliege vorbei, weckt dies den Jagdinstinkt. Sich bewegende Beute ist zudem viel interessanter als unbelebtes Katzenspielzeug. Übrigens: Nicht jedes gefangene Insekt wird auch verspeist.
Hinweis: Sollten Sie mit Ihrer Katze ins Ausland umziehen, informieren Sie sich vorher, ob im Zielland gefährliche Spinnen und Insekten beheimatet sind, die Ihrem Stubenjäger gefährlich werden könnten.
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