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Welche Hunderassen eignen sich als Reitbegleithunde?

Wenn Sie nach Hunderassen suchen, die sich als Reitbegleithunde eignen, sollten Sie bei der Auswahl und der Erziehung auf ein paar wichtige Dinge achten. Welche das sind, und welche Hunde normalerweise Freude daran haben, am Pferd mitzulaufen, lesen Sie hier.
Mittelgroß, fit und ohne Jagdtrieb: Gute Vorraussetzungen für einen Reitbegleithund – Bild: Shutterstock / James R Lowe
Mittelgroß, fit und ohne Jagdtrieb: Gute Vorraussetzungen für einen Reitbegleithund – Bild: Shutterstock / James R Lowe

Im Prinzip lassen sich fast alle Hunderassen zum Reitbegleithund ausbilden, auch Mischlinge. Wichtig ist, dass sie körperlich gesund, lauffreudig, gehorsam und an Pferde gewöhnt sind. Außerdem empfiehlt es sich, erst mit ausgewachsenen Hunden einen Ausritt zu wagen: Ein junger Vierbeiner, dessen Bewegungsapparat noch nicht vollkommen ausgebildet ist, kann und soll noch keine langen Strecken laufen – neben einem Pferd herzulaufen, würde seine Gelenke viel zu stark strapazieren.

Was macht gute Reitbegleithunde aus?

Welche Vierbeiner gute Reitbegleithunde sind, hängt nicht nur von den Hunden selbst ab. Die Beziehung zwischen Pferd, Hund und Reiter muss stimmen, die verschiedenen Tierarten gut aneinander gewöhnt und gut erzogen sein. Bedenken Sie, dass Sie beim Ausritt mit Hund beide Tiere sicher unter Kontrolle halten müssen, damit es nicht zu Unfällen kommt. Ein Reitbegleithund sollte wesensfest sein, sich gut konzentrieren können und zuverlässig auf Sie hören. Das gelingt besonders gut, wenn Sie Ihre Fellnase bereits als Welpe an Pferde gewöhnen und auch Ihr Pferd von Klein auf an Hunde gewöhnt ist. Später können sich die Tiere zwar auch noch einander kennenlernen, aber dann sollten Sie noch behutsamer und langsamer vorgehen und sich mehr Zeit lassen. Für den ersten Ausritt sollte der Hund aber ausgewachsen sein. Junghunde, die körperlich schon ausgewachsen sind, können trotzdem noch ungestüm sein. In diesem Fall brauchen sie noch ein wenig Übung, bevor sie Sie beim Reiten begleiten dürfen.

Sind Sie auch nur ein bisschen unsicher, wie Sie Hund und Pferd gleichzeitig führen können, wenden Sie sich an einen Hundetrainer, der auf die Reitbegleithunde-Ausbildung spezialisiert ist. Beim Training lernen Hund und Pferd sich kennen, gewöhnen sich aneinander und Sie lernen, beide gleichzeitig im Griff zu behalten und die Tiere sicher zu führen. Dabei sind Klarheit, Konsequenz, Ruhe und Gelassenheit wesentlich – Härte oder gar Gewalt sind hingegen unnötig bis gefährlich, schließlich wollen Sie Ihren Tieren ja keine Angst machen. Ziel ist, zu beiden Tieren eine Bindung aufzubauen, die auf gegenseitiges Vertrauen beruht, sodass Hund und Pferd Ihnen freiwillig gehorchen sowie sich an Ihnen orientieren.

Weitere Voraussetzungen hängen davon ab, wie Sie mit Ihrem Hund insgesamt arbeiten wollen: Soll er lediglich Reitbegleithund und Haustier sein? Oder wollen Sie auch ohne Pferd mit ihm arbeiten? Reiten Sie gern lange Strecken oder lieber kurze, schnelle Runden? Je nachdem sind unterschiedliche Hunderassen für Sie geeignet. Einige Mischlinge können ebenfalls gute Reitbegleithunde sein – erkundigen Sie sich vor der Anschaffung Ihres Vierbeiners am besten beim Tierschutz oder im Tierheim, ob sie einen an Pferde gewöhnten, lauffreudigen und gesunden Hund da haben.

Reitbegleithunde: Diese Hunderassen eignen sich

Das Wichtigste zuerst: Egal, welchen Hund Sie am Pferd mitnehmen möchten, er muss perfekt darauf vorbereitet und gut ausgebildet sein, ob mit oder ohne Trainer. Dass sich die Vertreter bestimmter Hunderassen gut als Begleithunde eignen, hat vor allem mit ihrer Sportlichkeit und dem nur geringen Jagdtrieb zu tun. Allerdings können auch Hunde mit Jagdtrieb unter Umständen zum Reitbegleithund ausgebildet werden, wenn sie auch unter Ablenkung gut auf Sie hören und ihr Jagdinstinkt unter Kontrolle ist.

Bei Hütehunderassen kann es sein, dass sie als Reitbegleithunde alleine nicht glücklich sind, da ihnen ihre eigentliche Aufgabe – das Hüten – fehlt. Wenn Sie jedoch zum Beispiel auf einem Bauernhof leben und Ihr Hund nicht nur beim Pferd mitläuft, sondern auch auf Ihr Nutzvieh aufpassen darf, ist das in der Regel kein Problem. Alternativ können Sie Ihren Hütehund, falls Sie keinen Bauernhof haben, mit entsprechendem Hundesport beschäftigen und auslasten. Generell aber gilt: Jeder Hund ist anders, auch innerhalb derselben Rasse kann es unterschiedliche Persönlichkeiten geben. Wenn Sie also einen Rassehund suchen, nehmen Sie sich ausreichend Zeit, schauen Sie sich mehrere Züchter an und lassen Sie sich ausführlich beraten.

Diese Rassen haben normalerweise Freude an der Aufgabe als Reitbegleithund:
Dalmatiner
Golden Retriever
Australian Shepherd
Australian Cattle Dog
Border Collie
Beagle
Jack Russell Terrier

Achten Sie bei den Hütehunderassen Australian Shepherd, Australian Cattle Dog und Border Collie darauf, dass sie noch andere Aufgaben neben der Reitbegleitung haben, die ihr Bedürfnis, eine Herde zu hüten, befriedigen. Beagle und Jack Russell Terrier kommen nur infrage, wenn Sie ihren Jagdtrieb im Griff haben.

Nicht jeder Hund eignet sich für das Laufen am Pferd

Hunde mit den folgenden körperlichen Bedingungen und Eigenschaften sollten Sie allerdings lieber nicht am Pferd mitnehmen. Reitbegleithunde sollten nicht zu groß und nicht zu klein sein. Sehr große Hunderassen sind oft zu schwerfällig für lange Runden in schnellem Tempo. Gerade, wenn sie eine Neigung zu Hüftdysplasie und anderen Gelenkproblemen haben, sind sie nicht für das anstrengende Laufen am Pferd gemacht. Seriöse Züchter versuchen allerdings, die Veranlagung zur Hüftdysplasie durch verantwortungsvolle Zucht und gründliche Gesundheitschecks der Elterntiere zu reduzieren.

Sehr kleine Hunde haben mit ihren kurzen Beinen oft ein Problem mit dem Tempo des Pferdes. Ausnahmen sind Jack Russell Terrier: Diese Vierbeiner laufen gerne und lang. Gemütliche Kleinhunde wie der Mops sind ebenfalls nicht dafür gemacht, sich so lange sportlich zu betätigen. Zudem geraten kleine Hunde schnell unter die Pferdebeine und sind vom Sattel aus schwer anzuleinen. Ebenfalls ungeeignet sind sehr eigensinnige Hunde und Vierbeiner mit starkem Jagdtrieb. Es ist einfach zu schwierig, sie vom Pferd aus im Blick zu behalten und schnell zu reagieren, wenn sie sich verselbstständigen wollen.

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1 Kommentare
  • person

    06-03-2017 12:03:08

    JenniferKnen: Wenn man Rassen meiden soll, die dazu neigen eine Hüftdysplasie zu bekommen oder auch zu haben, würden bei den empfohlenen Rassen bereits Schäferhund und Australian Shepherd wegfallen. Die neigen auch dazu und man sollte es auch untersuchen lassen....
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