Sowohl Malinois als auch Deutscher Schäferhund (DSH) wurden ursprünglich als Hütehunde gezüchtet und werden heutzutage vor allem als Gebrauchshunde zum Beispiel bei der Polizei, als Wachhund oder Fährtenhund eingesetzt. Beide eignen sich außerdem als Familienhund, eine konsequente Erziehung und artgerechte Auslastung vorausgesetzt. Welchen Unterschied es aber zwischen den beiden Rassen gibt, erfahren Sie hier.
Deutscher Schäferhund und Malinois: Unterschied im Aussehen
Der Malinois und der Deutsche Schäferhund sind in etwa gleich groß, aber der Malinois hat einen etwas schlankeren Körperbau. Leider wurden dem Deutschen Schäferhund über die Zeit ein schräg nach hinten abfallender Rücken angezüchtet, während der Rücken des Belgiers gerade ist. Seriöse Züchter geben darauf acht, dass die Hunde trotzdem gesund sind und keine erhöhte Gefahr für Rückenprobleme oder Hüftdysplasie bei ihnen besteht. Ganz ausschließen lässt es sich jedoch nicht und es gibt unglücklicherweise immer unseriöse Hundezüchter, die ohne Rücksicht und Verantwortung für ihre Tiere ein übertriebenes Schönheitsideal verfolgen und die Hunde überzüchten.
Deutsche Schäferhunde wirken etwas stämmiger und haben in der Regel ein dunkles Abzeichen auf dem Rücken, während die belgischen Verwandten normalerweise nur im Gesicht eine dunkle Maske haben, das restliche Fell jedoch einheitlich gefärbt ist. Bei beiden Hunderassen gibt es außerdem eine vollständig schwarze Variante, wobei dies bei den Belgiern sehr selten vorkommt.
Gibt es Unterschiede in Wesen und Verhalten der Hunderassen?
Der Malinois gilt als temperamentvoller und quirliger als der Deutsche Schäferhund. Er neigt schneller zu Hyperaktivität und Überdrehtheit, braucht außerdem noch mehr Beschäftigung und Auslastung, um zufrieden zu sein und nicht auf "dumme Gedanken" zu kommen. Einen DSH können Sie für gewöhnlich eher einmal sich selbst überlassen – zum Beispiel im Zwinger – sofern er gut erzogen ist und ansonsten artgerechte Aufgaben erfüllen darf.
Ein Mali – wie der Belgische Schäferhund gern liebevoll genannt wird – fühlt sich meistens wohler, wenn er stets mit seiner Familie zusammen sein darf. Intelligent, lern- und arbeitswillig sind beide Hunderassen, wobei der Mali tendenziell noch etwas pfiffiger ist und eine noch raschere Auffassungsgabe hat. Aufgrund ihres schlankeren Körperbaus und der geringeren Neigung zu Hüft- und Rückenproblemen sind Malinois außerdem häufig wendiger, schneller und sportlicher als Deutsche Schäferhunde. Das sollte bei der Wahl des passenden Hundesports berücksichtigt werden. Die Belgier sind zudem oft sensibler als die DSH und empfinden aversive Trainingsmethoden, Drill und Härte eher als Vertrauensbruch. Auch für den Deutschen Schäferhund sind diese Erziehungsmethoden zweifelhaft, dennoch ist er etwas robuster.
Passt ein Malinois oder Deutscher Schäferhund zu Ihnen?
Generell sind Malinois und Deutscher Schäferhund eher Rassen für erfahrene Hundehalter. Sie sollten bereit sein, mit den Hunden zu arbeiten, ihnen sinnvolle Aufgaben zu übertragen, mit ihnen Sport zu treiben und Intelligenzspiele zu spielen sowie ihre feinen Sinne zu fordern und zu fördern. Ansonsten wird den schlauen Vierbeinern rasch langweilig und es können Verhaltensauffälligkeiten folgen. Wenn Sie das alles bieten können, stellt sich die Frage, ob der Mali oder der DSH besser zu Ihnen passt.
Sofern Sie Ihren Hund nicht gern jederzeit an Ihrer Seite haben und ihn ab und zu im Zwinger halten wollen, ist der Deutsche Schäferhund wahrscheinlich besser geeignet. Möchten Sie Ihrem Vierbeiner Tricks und Kunststücke beibringen sowie ihn beim Sport zu körperlichen Höchstleistungen antreiben, macht das ein Malinois voraussichtlich besser mit.
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