Ein unsichtbarer Hundezaun meint in der Regel ein System, bestehend aus einem Kabel oder Draht, Funksender und Funkempfänger, welches ein Magnetfeld erzeugt, das mithilfe von Strafreizen wie etwa leichten Stromschlägen dafür sorgt, dass Ihr Vierbeiner eine bestimmte Markierung (Grundstücksgrenze) nicht überschreitet. Das Kabel wird unter der Erde um die Grundstücksgrenze verlegt und ist von einem Magnetfeld umgeben, das mit dem am Hundehalsband befestigten Funkempfänger reagiert. Kommt der Vierbeiner in den Bereich über dem Kabel, wird der Strafreiz am Halsband spürbar und der Hund lernt so mit der Zeit, dass es unangenehme Folgen hat, wenn er die Grenze überschreitet, sodass er dies möglichst vermeidet. Andere Varianten kommen ohne Kabel aus, sind vom Prinzip (Funksender und –empfänger) jedoch ganz ähnlich. Ein unsichtbarer Hundezaun birgt jedoch neben ethischen Bedenken auch weitere Gefahren und Risiken.
1. Stromschläge in der Hundeerziehung sind ethisch bedenklich
Das Wichtigste vorweg: Wir raten von der Verwendung eines elektrischen Hundezaunes ab. Besser sind klassische Gartenzäune oder mobile Hundezäune. Auch, wenn die Strafreize in Form von leichten Stromschlägen körperlich ungefährlich für einen Hund sind, ist diese Methode der Hundeerziehung doch äußert umstritten, da sie dem Hund das Herz brechen kann und psychische Schäden möglich sind. Die Folgen der Konditionierung mit Strafreizen sind schwer abzuschätzen. Ein Hund kann anfangs nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen dem Strafreiz und der Grundstücksgrenze herstellen und so Verhaltensprobleme beziehungsweise eine Angststörung erleiden. Mögliche Reaktionen sind Panik, Stress und eine tiefe Verunsicherung als Folgen des überraschenden Reizes.
2. Unerwünschte Konditionierung möglich
Hunde stellen Zusammenhänge zwischen ihrer Umwelt und Impulsen her – dies ist ein elementarer Bestandteil in der Hundeerziehung, kann bei dem Prinzip unsichtbarer Hundezaun jedoch unerwünschte Folgen haben. Ein Beispiel: Ein Fahrradfahrer kommt an Ihrem Garten vorbei. Ihr Hund möchte ihn begrüßen und mit ihm mitlaufen, wird aber von dem elektrischen Strafreiz daran unsanft gehindert. Als Folge dieser Situation könnte Ihr Hund fortan aggressiv auf Fahrradfahrer reagieren, da er mit ihnen Schmerzen oder einen Schrecken assoziiert. Ähnliches ist auch mit Kindern oder anderen Personen und Ereignissen denkbar.
3. Unsichtbarer Hundezaun ist nicht sicher
Ein unsichtbarer Hundezaun hindert Ihren Hund in den meisten Fällen am Überschreiten der Markierung, gibt aber keine Garantie dafür, dass der Vierbeiner immer rechtzeitig zurückschreckt. Läuft ein Hund einmal zu schnell über die Grenze, etwa durch Jagdlust oder Panik getrieben, erschreckt er sich zwar, landet aber möglicherweise auf der anderen Seite des Grundstücks – und traut sich nicht mehr zurück. Das Magnetfeld wirkt nicht nur auf einer Seite des unsichtbaren Zauns. So kann sich ein Hund selbst aus dem Garten aussperren. Generell muss also immer damit gerechnet werden, dass ein Hund die Markierung überschreiten kann, weshalb sich diese Zaunvariante grundsätzlich nicht für Grundstücke an stark belebten oder gar befahrenen Straßen eignet. Ein weiteres Problem: Andere Hunde können jederzeit unbescholten auf das Grundstück treten.
Diese Themen zur Hundehaltung könnten Sie auch interessieren:
Hundezwinger kaufen: Vorgaben zum Tierschutz beachten