Hundehaltung

Nach der Hundegeburt: Mutter verstößt Welpen, was tun?

Wenn eine Mutter einen oder mehrere ihrer Welpen verstößt, verstehen viele Hundehalter die Welt nicht mehr. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die zu einem solchen Verhalten Ihres Vierbeiners führen können. Lesen Sie hier mehr zu den Auslösern, Anzeichen und was Sie in einem solchen Fall tun können.
Verstößt nach einer Hundegeburt die Mutter einen ihrer Welpen, kann er mit Welpenersatzmilch aufgezogen werden – Shutterstock / Oksana Mala
Verstößt nach einer Hundegeburt die Mutter einen ihrer Welpen, kann er mit Welpenersatzmilch aufgezogen werden – Shutterstock / Oksana Mala

Dass eine Hundemutter Welpen verstößt, mag in vielen Fällen geradezu schockierend sein. Umso wichtiger ist es, sich über mögliche Ursachen bewusst zu sein und im jeweiligen Fall richtig zu reagieren.

Hundemutter verstößt Welpen: Mögliche Gründe

In manchen Fällen verstoßen Mütter nicht nur ihre Welpen, sondern versuchen sogar, ihr eigenes Fleisch und Blut zu verletzen. Auch wenn es noch so schwerfallen mag, dieses Verhalten zu verstehen: Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren und Szenarien, die dazu führen können. Hier einige der häufigsten Gründe, dass eine Mutter nach der Hundegeburt ihre Welpen ablehnt:

● Eine Erkrankung oder ein schlechter Gesundheitszustand des Muttertiers.
● Eine Mastitis, also eine Entzündung der Milchdrüsen, oder etwas Anderes, das dem Muttertier beim Säugen oder Pflegen der Welpen Schmerzen verursacht.
● Ist ein Wurf oder ein Welpe besonders schwach, kann es vorkommen, dass die Mutter einen oder mehrere Welpen ablehnt oder gar töten will. So versucht die Hündin, die Überlebenschancen der anderen Welpen zu erhöhen.
● Zu viele fremde Menschen, die mit dem Wurf hantieren.
● Stress und Angst beim Muttertier.
● Eine Geburt per Kaiserschnitt, wie sie etwa manchmal bei Rassen mit großen Köpfen und kleinen Hüften nötig ist, kann zu einem ablehnenden Verhalten führen. Grund ist, dass die Mutter ihren Welpen nicht erkennen kann und der mütterliche Trieb ausbleibt. Bei einem Kaiserschnitt kann es vorkommen, dass die dafür zuständigen Hormone – anders als bei der normalen Geburt – nicht ausgeschüttet werden.

Dennoch gilt: Selbst bei den geschilderten Voraussetzungen und Szenarien, wird sich der überwiegende Teil der Mütter sorgfältigst um den eigenen Wurf kümmern. Dennoch sollten Sie aufmerksam bleiben. Ist einer der genannten oder sind gar mehrere Punkte bei Ihrem Vierbeiner relevant: Achten Sie auf mögliche Probleme.

Warnzeichen dafür, dass ein Welpe verstoßen wird

Verstößt eine Mutter einen oder mehrere Welpen, passiert dies meist direkt nach der Geburt oder in den ersten Wochen, nachdem das Jungtier geboren wurde. Je älter die Welpen werden, umso mehr sinkt die Gefahr einer Ablehnung. Wird allerdings die Mutter oder einer der Welpen im weiteren Verlauf krank, kann es dazu kommen, dass die Mutter den Nachwuchs auch später noch verstößt.

Zu den wichtigsten Warnzeichen, die Sie beachten müssen, gehören:

● Desinteresse an den Welpen: Die Mutter will das Jungtier weder pflegen noch füttern.
● Welpen, die offensichtlich unglücklich sind, und dies durch Jammern oder Weinen anzeigen.
● Die Mutter verlässt die Wurfkiste und ihre Welpen für länger als gewöhnlich. Oder sie zögert, zu den Kleinen zurückzukehren, wenn diese Signale senden, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
● Ein Welpe, der beim Säugen immer wieder von der Mutter weggedrückt wird.
● Die Mutter schnappt nach einem oder mehreren Welpen oder knurrt sie an – vor allem, wenn die Kleinen noch sehr jung sind.
● Die Mutter entzieht sich dem Welpen, der gesäugt werden will.
● Das Muttertier selbst verweigert das Futter, ist krank oder untergewichtig.
● Das Muttertier hat keine Lust, seine Zitzen anzubieten, um die Welpen zu füttern.
● Die Mutter geht rau mit den Welpen um oder greift sie gar an. Achtung: Reagieren Sie hier sofort und retten Sie den Kleinen vor den Angriffen.

Wenn das Muttertier die Welpen ablehnt – das können Sie tun

Benimmt sich ein Muttertier aggressiv gegenüber dem Nachwuchs, sollten Sie den oder die betreffenden Welpen sofort aus der direkten Umgebung der Mutter entfernen. Dies ist wichtig, um die Sicherheit des Jungtiers zu gewährleisten. Häufiger als den gesamten Wurf verstößt eine Mutter einen einzelnen Nachkommen, der in vielen Fällen umso schwächer oder gar krank wird. Achten Sie hier besonders auf entsprechende Anzeichen.

Geht es der Mutter oder einzelnen Welpen gesundheitlich schlecht oder liegt eine Entzündung der Milchdrüsen vor, sollten Sie die Hunde sofort vom Tierarzt untersuchen und behandeln lassen.

Verstößt eine Mutter einen Welpen und hört auf, ihn zu füttern und zu pflegen, muss der Nachwuchs in vielen Fällen ganz oder teilweise von Hand aufgezogen werden. Dafür notwendige Welpenersatzmilch und kleine Milchfläschchen erhalten Sie im Handel – besprechen Sie auch hier das Vorgehen mit Ihrem Tierarzt. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass eine derartige Fütterung und Pflege großen Aufwand bedeutet und viel Zeit braucht.

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