Ob rassebedingt, aus Langeweile oder Angst: Übermäßiges Bellen kann die verschiedensten Gründe haben. In unserem Ratgeber: "Woran liegt es, wenn der Hund ständig bellt?" finden Sie einige Tipps zur Ursachen-Findung und auch ein Hundetrainer steht Ihnen dabei gerne zur Seite. Danach steht etwas Training an, mit dem Sie Ihrem Hund das ständige Bellen abgewöhnen können.
Wenn ständiges Bellen rassebedingt ist: So können Sie es abgewöhnen
Bestimmte Hunderassen bellen einfach häufiger als andere und haben Freude daran — erlauben Sie es ihnen, aber in Maßen. Im besten Fall machen Sie Ihrem mitteilungsbedürftigen Liebling das Stillsein auf Kommando genauso schmackhaft wie das Bellen.
Wenn Ihr Hund gerne Kläffkonzerte anfängt, sobald es an der Haustür klingelt, können Sie Folgendes versuchen: Dreimal bellen ist in Ordnung, danach sagen Sie "Aus!" oder ein anderes Kommando, was sie konsequent benutzen, wenn Sie ihm das unerwünschte Bellen abgewöhnen wollen.
Ist er still, loben Sie ihn ausgiebig, aber ruhig, damit er sich nicht durch Aufregung zu einem erneuten Bellen animiert fühlt. Fängt er doch wieder an zu bellen, spielen Sie das gleiche Spiel noch mal: Loben Sie ihn, sobald er auf ihr "Aus!" gehört hat. Er wird es bald verstanden haben. Wichtig ist, dass Sie geduldig sind und Ihren Liebling nicht ausschimpfen, wenn er bellt. Er versteht dann nicht, dass Sie wütend auf ihn sind und schon gar nicht, warum. Stattdessen nimmt er Ihre laute Stimme als Gebell Ihrerseits wahr und fühlt sich eventuell sogar bestätigt.
Wenn der Hund aus Wachsamkeit oder Langeweile bellt
Ein Hund, der unterbeschäftigt ist und aus lauter Langeweile zum Kläffer wird, braucht Abwechslung fürs Köpfchen und viel Bewegung. Gehen Sie eine extralange Runde mit ihm spazieren, bevor Sie zur Arbeit gehen und ihn alleine lassen. Hat er besonders viel Bewegungsdrang, sollten Sie ihn mit dem Fahrrad auspowern und dabei die Runde variieren.
Hundesportarten wie Agility sorgen ebenfalls dafür, dass Ihr Vierbeiner lieber ein Schläfchen macht, statt aus Langeweile zu bellen, wenn er mal ein paar Stunden alleine zu Hause ist. Allerdings ist die rasante Sportart nicht für jeden Hund geeignet. Neigt Ihr Vierbeiner zu Hyperaktivität und würde von Agility eher aufgeputscht als ausgepowert, sind ruhigere Trainingsmethoden besser für ihn geeignet, die seine Konzentration fordern und seine feinen Sinne ansprechen, zum Beispiel Degility, Obedience, Trick-Dogging, Dog Dancing oder Nasenarbeit. In unserem Ratgeber "Konditionierte Entspannung: Hund beruhigen" können Sie nachlesen, wie Sie Ihrem Vierbeiner helfen können, wenn er leicht erregbar ist. Auch, wenn Ihr Hund körperlich eingeschränkt ist oder aufgrund seiner Körpergröße seine Gelenke schonen muss, sind Intelligenzspiele und Konzentrationsübungen für ihn optimal, um der Langeweile zu entkommen.
Ein Hund, der aus Wachsamkeit bei jedem Geräusch im Treppenhaus bellt, sollte möglichst nicht unmittelbar vor der Haustür wachen dürfen — falls sich ihr Flur durch eine Zwischentür verschließen lässt, machen Sie sie zu und lassen Sie ihren Hund in dem Wohnbereich, in dem er etwas weniger vom Geschehen draußen mitkriegt. Außerdem können Sie ihm das Radio anlassen, wenn Sie ihm das Bellen abgewöhnen wollen, denn das beruhigt ihn und sorgt dafür, dass die Schritte im Hausflur nicht das einzige Geräusch erzeugen, das er hört.
Bellen aus Angst und Unsicherheit
Wenn ein Hund unsicher ist und schon Alarm schlägt, wenn nur ein Jogger an Ihnen vorbei läuft, sollten Sie ihm Sicherheit geben. Behalten Sie ihn an der Leine, lassen Sie ihn neben sich gehen und lassen Sie sein Verhalten unbeachtet. Ansonsten üben Sie versehentlich positive Verstärkung aus und "belohnen" Ihren Hund für sein ängstliches Benehmen. Dies geschieht ebenfalls, wenn Sie – aus Mitgefühl und mit besten Absichten – Ihren Liebling trösten wollen und beruhigend auf ihn einreden. Dann denkt er, er hätte allen Grund Angst zu haben, wenn sogar sein Herzensmensch und "Rudelführer" Anlass dazu sieht, die Situation zu deeskalieren. Verhalten Sie sich im Gegenzug so, als wäre gar nichts los, begreift auch Ihr Hund, dass es keinen Grund zur Aufregung gibt und beruhigt sich.
Ständiges Bellen: Wann ist professionelle Hilfe nötig?
Hundesportarten können nicht nur den Vierbeiner vor Langeweile bewahren, sondern auch die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund stärken und dafür sorgen, dass er sich bei Ihnen sicher fühlt. Holen Sie sich am besten einen Hundetrainer zu Hilfe, der Ihrem ängstlichen, gelangweilten oder überwachsamen Liebling das Bellen abgewöhnen kann. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie nicht wissen, weshalb Ihr Hund so viel bellt.
Kommt die übermäßige Lautäußerung bei Ihrem Vierbeiner erst seit Kurzem vor, obwohl er sonst eher zur stilleren Sorte gehörte, kann ein Tierarztbesuch nicht schaden. Möglicherweise ist Ihr Hund krank und möchte sich Ihnen durch das Bellen mitteilen. Konnte der Tierarzt keine körperlichen Beschwerden feststellen, kann Ihnen neben dem Hundetrainer auch ein Tierpsychologe helfen. Er kennt sich mit Hundeverhalten bestens aus und kann im Gespräch mit Ihnen und der Beschäftigung mit Ihrem Liebling möglicherweise Ursachen für desssen unerwünscht lautes Benehmen finden, die Ihnen bislang verborgen geblieben sind.
Diese Themen zur Hundeerziehung könnten Sie auch interessieren:
Woran liegt es, wenn der Hund ständig bellt?
08-01-2018 08:01:10
13-11-2016 18:11:34
06-10-2016 13:10:34
06-10-2016 12:10:00