Nasenarbeit eignet sich ideal, um einen Hund artgerecht auszulasten. Die Fellnase ertüchtigt sich dabei sowohl körperlich als auch geistig. Auch für Hunde, die sich nicht mehr gut mit Leckerchen motivieren lassen, eignen sich Übungen zur Nasenarbeit bestens: Dadurch, dass sie sich die schmackhafte Belohnung erst erarbeiten müssen, wird sie wieder reizvoll.
Um die Nasenarbeit mit Ihrem Vierbeiner richtig zu trainieren, können Sie Einführungskurse zu Fährtensuche, Zielobjektsuche oder Mantrailing besuchen. Doch Nasenarbeit muss nicht nur in Wald und Wiese stattfinden – auch in der heimischen Wohnung können Sie einige tolle Übungen mit Ihrem Hund machen.
Schnüffeln, was das Zeug hält: Der Such-Klassiker
Die Suche nach Hundefutter ist sowohl die Basis vieler Übungen zur Nasenarbeit als auch ein Spiel, dessen Schwierigkeitsgrad Sie fast unendlich erhöhen können. Zu Beginn nehmen Sie ein Leckerli oder ein Spielzeug und verstecken es sichtbar für den Hund in einer Ecke des Zimmers. Nachdem Sie "Such!" gesagt haben, wird Ihr Vierbeiner den Gegenstand bald darauf im Maul haben. Für fortgeschrittene Schnüffler können Sie das Leckerli oder Spielzeug beispielsweise in einem anderen, zunächst nicht einsehbaren Raum oder in Gefäßen, die Ihr Hund erst öffnen muss, verstecken und so die Schwierigkeit immer weiter erhöhen.
Dem Futter auf der Spur: Daheim Fährtenlesen
Während Ihr Hund draußen menschlichen Fährten durch Feld und Flur hinterherjagen kann, ist er in der Wohnung etwas eingeschränkter. Doch auch für drinnen gibt es einige Übungen, bei denen Ihr Vierbeiner spannende Spuren verfolgen kann. Ziehen Sie daheim einfach ein Stück Wurst über den Boden und legen Sie so eine Spur. Ihr Hund darf nun vom Beginn der Spur anfangen zu suchen und erwartet am Ende zur Belohnung ein Stück Wurst. Achtung: Wenn Sie in Ihrer Wohnung ausschließlich Teppich verlegt haben, sollten Sie von dieser Übung absehen!
Schmackhafte Nasenarbeit: Das Wäschekorb-Spiel
Für das Wäschekorb-Spiel benötigen Sie einen möglichst rundum geschlossenen Wäschekorb, mehrere Plastikbälle und/oder leere Toilettenpapierrollen. Geben Sie alles in einen Wäschekorb, fügen Sie Trockenfutter oder Leckerlis hinzu und mischen Sie alles gut durch. Ihr Hund darf anschließend mittels Nasenarbeit darin suchen, um an die Leckereien zu gelangen.
Übung mit Köpfchen: Das Becherspiel
Wie ein professioneller Hütchenspieler muss Ihr Hund beim Becherspiel ein Leckerchen unter mehreren Joghurtbechern finden. Stellen Sie einfach ein paar ausgewaschene Joghurtbecher verkehrtherum auf den Boden und verstecken Sie ein Leckerchen unter einem der Becher. Ihr Hund muss nun erschnüffeln, unter welchem sich das Futter versteckt, ohne alle Becher umzuwerfen. Sobald er brav den richtigen Becher anzeigt – zum Beispiel durch Bellen oder Hinsetzen – gibt es zur Belohnung den erschnupperten Leckerbissen.
Raffinierte Schnüffelaufgabe: Teebeutelsuche
Wenn Ihr Vierbeiner lernen soll, bestimmte, wechselnde Gerüche aufzustöbern, eignen sich Teebeutel als Trainingsobjekt: Sie haben einen starken Eigengeruch, sind in vielen verschiedenen Geruchsvarianten verfügbar und sehr leicht anwendbar.
Ähnlich wie bei der Futtersuche können Sie den Teebeutel erst recht offen und später immer versteckter auslegen. Ganz wichtig sind natürlich jede Menge Lob und Belohnung, sobald Ihre Fellnase fündig geworden ist. Steigern Sie später den Schwierigkeitsgrad, indem Sie verschiedene Teebeutel in der Wohnung verstecken. Die Sorte, die bei der Übung mittels Nasenarbeit gefunden werden soll, halten Sie Ihrem Hund als Riechprobe hin. Nur wenn der richtige Beutel gefunden wurde, gibt es Leckerchen oder andere Belohnungen.
Tipp: Wenn Sie den Teebeutel in eine kleine Plastiktüte stecken, hält er länger. Hunde können den Tee auch durch die Verpackung problemlos erschnüffeln.
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