Hundeerziehung

Anti-Giftköder-Training: Hund vor Giftködern schützen

Sie sind der Alptraum aller Hundefreunde: Giftköder, die Hundehasser am Wegesrand verstecken. Beim Anti-Giftköder-Training lernt Ihr Hund nach und nach, solche potenziellen Giftköder ganz eigenständig zu meiden. Wie das gelingen kann, erfahren Sie hier.
Alles Gute kommt von Frauchen, lernt der Hund im Anti-Giftköder-Training – Shutterstock / Andresr
Alles Gute kommt von Frauchen, lernt der Hund im Anti-Giftköder-Training – Shutterstock / Andresr

Ein Hund frisst gern vermeintliche Leckerbissen, die er beim Spaziergang am Boden erschnüffelt hat. Beim Anti-Giftköder-Training lernt er, seine Fundstücke erst zu verzehren, wenn Sie es ihm erlauben. Dabei können Sie ihm auch beibringen, keine Leckereien von Fremden anzunehmen. Sie können zu Hause trainieren oder an einer Hundeschule unter professioneller Anleitung einen Kurs im Anti-Giftköder-Training belegen. Gerade für noch unerfahrene oder unsichere Hundehalter ist es sehr empfehlenswert, sich an einen kompetenten Hundetrainer zu wenden.

Was ist das Anti-Giftköder-Training überhaupt?

Die Methoden mancher Hundehasser, um arglose Vierbeiner zu vergiften, werden immer perfider. Fleischstücke werden mit Schneckenkorn oder Rattengift versetzt, Hackbällchen mit Rasierklingen oder Glasscherben gespickt. Frisst ein Hund diese Giftköder, ist ein sofortiger Tierarztbesuch nötig. Ansonsten kann es passieren, dass Ihr Vierbeiner qualvoll stirbt. Passen Sie beim Spaziergang daher gut auf, dass Sie Ihren Hund nicht aus dem Blick verlieren und sofort reagieren können, wenn er eine scheinbare Delikatesse gefunden hat.

Um auf Nummer sicher zu gehen, kann das Anti-Giftköder-Training eine sinnvolle Ergänzung sein, damit Sie Ihr Haustier noch besser schützen können. Im Wesentlichen geht es darum, dem Hund eine Art Impulskontrolle beizubringen. Wenn er eine Leckerei erschnüffelt, soll er sie nicht sofort fressen, sondern sich an Sie wenden. Dann können Sie entscheiden, ob die Köstlichkeit sicher und "erlaubt" ist oder nicht. Erst mit Ihrer "Erlaubnis" darf der Hund seinen Fund verzehren.

Den Hund durch Erziehung schützen

Beim Anti-Giftköder-Training können Sie Ihrem Hund durch Konditionierung beibringen, dass er den Geruch von Schneckenkorn oder Rattengift erkennt und vermeintliche "Leckereien" liegen lässt, die mit den Giften vermischt sind. Für die Übungen brauchen Sie ein fest verschließbares Plastikröhrchen, eine ausrangierte Tupper- oder andere Plastikdose und Leckerlis.

Füllen Sie zunächst das Plastikröhrchen mit Gift. Verschließen Sie es und schneiden Sie vorsichtig ein ganz kleines Loch in den Verschluss. Schneiden Sie dann auch ein Loch in den Deckel der Plastikdose, das dem Durchmesser des Röhrchens entspricht. Danach stecken Sie das gefüllte Giftröhrchen mit dem Verschluss nach oben durch das Loch im Dosendeckel und legen Leckerchen auf die präparierte Dose. Sobald sich der Hund den "verbotenen" Leckereien nähert, machen Sie einen lauten, unangenehm klingenden Zischlaut – achten Sie aber darauf, dass Ihr Hund Sie dabei nicht sieht. Im Zweifelsfall suchen Sie sich einen Trainingspartner, der sich versteckt und im richtigen Moment den Zischlaut ausstößt. Das unschöne Geräusch erschreckt den Vierbeiner und nach einer Weile verknüpft er diesen unangenehmen Reiz mit dem Giftgeruch und dem Leckerbissen daneben. So soll er lernen, dass der Giftgeruch nichts Gutes bedeutet, damit er den Giftköder von allein meidet.

Nach dem Anti-Giftköder-Training für Fortgeschrittene verschmäht Ihr Liebling außerdem alle Schmankerl, die auf dem Boden liegen oder die ihm Fremde anbieten. Damit das klappt, muss das Timing perfekt sein, und Ihr Hund darf nicht merken, dass Sie hinter dem unangenehmen Reiz stecken.

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