Hundeerziehung

Aggressiver Hund: Erziehungstipps und richtiger Umgang

Ein aggressiver Hund ist fast immer ein unsicherer Hund, der glaubt, sich oder seinen "Besitz" verteidigen zu müssen. Die folgenden Erziehungstipps helfen Ihnen, wie Sie darauf reagieren können und wie Sie den richtigen Umgang mit Ihrem Raufbold lernen.
Was tun, wenn ein Hund so aggressiv ist? – Shutterstock / Aree
Was tun, wenn ein Hund so aggressiv ist? – Shutterstock / Aree

Zunächst ist es sinnvoll, eine Analyse zu machen, wann Ihr aggressiver Hund besonders wütend zu werden scheint. Wenn Sie die Gründe für die Aggression kennen, können Sie den Umgang mit Ihrem Hund daraufhin anpassen.

Aggressiver Hund: Ursachen erforschen

Beobachten Sie Ihren Hund genau, in welchen Situationen er aggressiv reagiert. Wenn er Sie anknurrt und ankläfft, sobald Sie sich seinem Spielzeug oder Futternapf nähern, will er damit seine Ressourcen beschützen und fürchtet, dass Sie sie ihm wegnehmen wollen. Bei sogenannter Leinenaggression werden Hunde besonders laut und angriffslustig, wenn sie an der Leine laufen. Das kann daran liegen, dass Sie selbst unsicher sind und Ihre Nervosität auf den Hund übertragen, der Ihre Stimmung spürt, und glaubt, sich und seine Familie verteidigen zu müssen. Möglicherweise spielt auch Frust eine Rolle, wenn ein aggressiver Hund wütend wird.

Kommt dies alles nicht in Betracht oder verhält sich Ihr Hund scheinbar grundlos aggressiv, kann eine Angststörung dahinterstecken. Womöglich hat ein aggressiver Hund etwas für ihn Traumatisierendes erlebt, das sich verfestigt und verselbstständigt hat. Vor allem bei Tierheimhunden sind die Ursachen für Angst und Verhaltensproblemen nicht immer klar ersichtlich und erschweren den Umgang. In diesem Fall sollten Sie die Hilfe eines Tierpsychologen in Anspruch nehmen. Klären Sie jedoch vorher beim Tierarzt ab, ob Ihr Hund durch sein aggressives Verhalten womöglich Schmerzen oder körperlichen Beschwerden verdecken will.

Umgang mit aggressivem Hund: Sicherheit vermitteln

Ein aggressiver Hund ist also fast immer davon überzeugt, sich oder etwas verteidigen zu müssen. Ob Angst, Stress oder Frust dahintersteckt, das Ergebnis ist bei ihm stets Verunsicherung. Manche Hunde gehen bei Unsicherheit in die Defensive, verstecken sich oder suchen Schutz. Andere halten Angriff für die beste Verteidigung. Für den Umgang mit aggressiven Hunden bedeutet das, dass Sie selbst Sicherheit, Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen und vorleben sollten.

Niemals sollten Sie Ihren Raufbold anschreien, an der Leine zerren oder für sein Verhalten bestrafen. Dann wird er nur noch mehr verunsichert und will sich erst recht verteidigen. Versuchen Sie stattdessen, Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Hund aufzubauen und eine stabile Mensch-Hund-Freundschaft zu etablieren. So können Sie zum Beispiel mit einer Schleppleine üben, damit Ihr Hund nicht durch eine zu enge Leine verunsichert wird. Falls Sie sich das allein nicht zutrauen oder nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, gehen Sie mit Ihrem Hund zu einem Hundetrainer, einem Tierpsychologen oder einem Problemhundetherapeuten, der Ihnen beim Umgang und der Erziehung hilft.

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