Hunde sind keine reinen Fleischfresser, sollten jedoch trotzdem hauptsächlich Proteine und Fett zu sich nehmen. Kohlenhydrate sind allerdings laut verbreiteter Expertenmeinung ebenfalls geeignet für den Hundemagen – zumindest, wenn das Tier sie in Maßen zu sich nimmt. In welchem Umfang die Energielieferanten auf dem Speiseplan stehen sollten und inwiefern diese dem Hund sogar guttun können, erfahren Sie hier.
Was sind Kohlenhydrate?
Kohlenhydrate sind nach ihren Bestandteilen benannt: Kohlenstoff und Wasser ("hýdor" heißt "Wasser" auf Altgriechisch). Grob kann man die Energielieferanten in mehrere Arten unterteilen:
● einfache Kohlenhydrate (Einfachzucker) wie Glukose, auch Traubenzucker genannt, oder Fruktose (Fruchtzucker).
● zweifache Kohlenhydrate (Zweifachzucker) wie Laktose (Milchzucker), Haushaltszucker oder Maltose (Malzzucker).
● mehrfache Kohlenhydrate (drei bis neun Zuckermoleküle) wie Stachyose und Verbascose, die vor allem in Hülsenfrüchten vorkommen.
● komplexe Kohlenhydrate (Mehrfachzucker) wie Stärke und Ballaststoffe.
Einfache Kohlenhydrate können vom Hundekörper im Prinzip direkt als Energiequelle aufgenommen und verwertet werden. Allerdings braucht er in der Regel diese sofort verfügbare Energie nicht. Nehmen Hunde zu viel Energie auf, die sie nicht verbrauchen, legen sie allmählich Energiereserven in Form von Fettpolstern an – sie werden dick. Zucker ist außerdem schlecht für die Zähne.
Mehrfache und komplexe Kohlenhydrate können für den Hund nützlich sein. Die Lebensmittel sollten Sie jedoch vor dem Verfüttern unbedingt stark zerkleinern, damit der Hund die darin enthaltenen Nährstoffe verwerten und verdauen kann.
Low Carb ist für den Hund nicht unbedingt gesund
Seit Kohlenhydrate in vielen menschlichen Diäten verteufelt werden, erwägen viele Hundebesitzer eine "Low Carb"-Ernährung für ihre Fellnasen. Dabei ist das völlig unnötig, denn für den Hund sind Kohlenhydrate grundsätzlich nicht schädlich. Tatsächlich haben sich die Vierbeiner sogar genetisch so weit angepasst, dass sie Kohlenhydrate als Energiequelle nutzen können – genau wie wir Menschen.
Gibt es gute und schlechte Kohlenhydrate für den Hund?
Andererseits reicht dem Hund ein geringer Anteil Kohlenhydrate aus. Dieser wird durch reguläres Hundefutter in der Regel gedeckt. Generell sind alle Kohlenhydrate also ein wichtiger Energielieferant für den Hund und damit gut – solange sie nicht übermäßig verzehrt werden. Denn: Ein unverhältnismäßiger Verzehr von Kohlenhydraten kann, ähnlich wie bei Herrchen und Frauchen, zu Überfettung, Verdauungsstörungen und Zahnproblemen führen.
Purer Zucker und viel Getreide sollten Sie Ihrem Hund nicht füttern, da sie zu viel Energie auf einmal liefern, die er so schnell nicht verbrennen kann. Das heißt: Süßigkeiten, Brot, Kuchen und Kekse sind für Hunde grundsätzlich tabu. Rohes Obst – zum Beispiel ein geriebener Apfel in einer Schonkost-Mahlzeit – ist in kleinen Mengen erlaubt. Ansonsten ist Gemüse in Maßen für die Vierbeiner für gewöhnlich gut verträglich und liefert ihm zusätzliche Vitamine.
Positiver Effekt von Kohlenhydraten in der Hundeernährung
Einige Arten von Kohlenhydraten können hingegen sogar positive Auswirkungen auf die Psyche der Vierbeiner haben. Die amerikanische Psychologin Dr. Holly C. Miller stellte gemeinsam mit ihrem Team in einer Studie fest, dass Hunde, die ausreichend mit Kohlenhydraten versorgt werden, sich bei der Impulskontrolle deutlich besser konzentrieren können und stressresistenter sind. Ein kleiner Anteil an zerkleinertem Obst und Gemüse in der Nahrung sei für den Hund somit nicht schädlich, sondern förderlich, hielt das Forscherteam fest.
Fazit: Kohlenhydrate als sinnvoller Zusatz in der Hundeernährung
Letztlich gibt es keine genauen Angaben, wie reich die Hundenahrung an Kohlenhydraten sein sollte. Beobachten Sie deshalb am besten Ihren Hund und achten Sie auf Verdauungsprobleme und Gewicht des Tiers. Fest steht aber, dass Kohlenhydrate nicht die Basis der Hundeernährung bilden sollten. Auch, wenn die Tiere Allesfresser sind, sollte Fleisch den Hauptanteil in ihrem Napf ausmachen, gefolgt von Fisch und tierischen Produkten. Im Zweifel sollten Sie Rücksprache mit einem Tierarzt halten.
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