Hundeernährung

Barf-Fleisch für den Hund: Das sollten Sie beachten

Sie wollen Ihren Hund barfen, sind sich aber unsicher, wo Sie das Fleisch hierfür kaufen sollten? Es gibt mehrere Anlaufstellen, wo Sie das von Ihrem Hund gern genommene Frischfleisch oder Frostfleisch besorgen können. Aber Achtung: Haben Sie immer ein Auge auf die Qualität!
Rohes Fleisch findet dieser Hund richtig lecker – Shutterstock / Phil Stev
Rohes Fleisch findet dieser Hund richtig lecker – Shutterstock / Phil Stev

Das Barfen kann für Ihren Hund sehr gesund sein. Außerdem lieben die meisten Vierbeiner es, mit frischem Fleisch verwöhnt zu werden. Aber wo gibt es dieses Frischfleisch für Hunde eigentlich? Im Idealfall holen Sie es direkt vom Erzeuger – also zum Beispiel von einem Bio-Bauern in Ihrer Nähe. Hier wissen Sie genau, was für Fleisch Sie kaufen, kennen die Tierhaltebedingungen und oft bekommen Sie Fleischreste sogar besonders günstig.

Fragen kostet nichts: Fleischreste vom Metzger

Wer keinen Bio-Bauern in der Nähe hat oder es aus Zeitmangel nicht regelmäßig schafft, ihn aufzusuchen, kann auch einfach zum Metzger gehen. Auch hier können Sie Barf-Fleisch bekommen. Fragen Sie den Fachmann nach Frischfleisch. VieleFleischer überlassen freundlichen Hundebesitzern gern das eine oder andere Fleischpaket, das zwar nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet ist, Hunden aber sehr gut schmeckt.

Sollten Sie einen Schlachthof in Ihrer Nähe haben, können Sie sich auch dort erkundigen, ob noch Schlachtabfälle übrig sind.

Gefrorenes Fleisch zum Barfen online bestellen

In Deutschland finden Sie außerdem im Internet mehrere Anbieter, bei denen Sie gefrorenes Rohfleisch bestellen können. Viele Onlineshops bieten eine gute Auswahl an Barf-Fleisch und liefern Ihnen das Frischfleisch in gefrorenem Zustand direkt nach Hause.

Beliebte Sorten sind etwa Rindfleisch, Pansen, Kalb, Lamm oder Hühnchen – die meisten Fleischsorten werden inklusive Knochen tiefgekühlt. Doch ist Gefrorenes überhaupt gesund für Ihren Hund?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen: Wird Nahrung schnell tiefgefroren, kann der Verderb aufgehalten werden – dann können Sie das aufgetaute Fleisch auch für Barf mit Frostfleisch verwenden. Ein Vorteil des Einfrierens: Die Vitamine, Mineralstoffe und anderen Nährstoffe bleiben erhalten. Gekochtes Futter verliert im Gegensatz dazu zum Teil Nährstoffe.

Tiefkühlfleisch hält sich zwar lang, aber auch nicht ewig. Daher sollten Sie darauf achten, dass Rind nicht länger als 18 Monate, Kalb nicht länger als 9 Monate und Geflügel nicht länger als 7 Monate im Tiefkühlfach aufzubewahren.

Und was gilt es sonst noch zu beachten in Sachen Barf-Fleisch für Hunde?

Hund barfen: Können Keime im Fleisch sein?

Im Gegensatz zum menschlichen Verdauungssystem verfügen Hunde über deutlich aggressivere Magensäure. Diese tötet die meisten Keime wie etwa Salmonellen normalerweise ab, bevor sie dem Hundekörper schaden können.

Nichtsdestotrotz muss das Fleisch – ganz gleich, ob Sie Frisch- oder Frostfleisch beim Barfen verfüttern – gewissen Qualitätsansprüchen gerecht werden und zum Beispiel hygienisch verarbeitet worden sein. Befinden sich nämlich zu viele Keime im Fleisch, kann es auch für den starken Hundemagen zu viel werden.

Beim Barfen auf hochwertiges Rohfleisch achten

Sicheres Barfen beginnt schon bei der Auswahl des Fleisches. Achten Sie besonders auf Frische. Sollten Sie einen fauligen oder süßlichen Geruch wahrnehmen oder feststellen, dass das Fleisch nässt, schmiert oder gräulich verfärbt ist, nehmen Sie Abstand davon – auch, wenn Sie es möglicherweise günstig oder sogar kostenlos vom Schlachter erhalten haben. Schließlich wollen Sie Ihren Hund nicht gefährden.

Absehen sollten Sie außerdem von Fleisch, das bereits durch den Fleischwolf gedreht wurde. Oft ist nicht mehr nachvollziehbar, von welchem Tier oder Körperteil das Fleisch ursprünglich stammt. Außerdem sättigt es Ihren Hund nicht so gut wie Frischfleisch am Stück, das er noch ordentlich kauen muss.
Ganz wichtig! Verzichten Sie beim Barfen außerdem auf rohes Schweine- und Wildschweinfleisch. Dieses kann den Aujeszkyschen Virus enthalten, der die sogenannte Pseudowut auslöst – und die endet für Hunde immer tödlich.

Hygieneregeln einhalten und Keime im Rohfleisch reduzieren

Da Sie nie komplett ausschließen können, dass das Rohfleisch für Ihren Hund gefährliche Keime enthält, sollten Sie sich an bestimmte Hygieneregeln halten. Dazu gehört auch eine sichere Aufbewahrung.

Gewährleisten Sie eine durchgehende und ausreichende Kühlung des rohen Fleisches, genauso, wie Sie es auch mit Ihrem Fleisch machen würden. Wenn Sie Barf mit Frostfleisch betreiben, sollten Sie aufgetautes Rohfleisch außerdem nicht wieder einfrieren.

Apropos Auftauen: Auch hier sollten Sie darauf achten, dass Sie richtig, also langsam und schonend, auftauen. Das Fleisch sollte zunächst im Kühlschrank antauen. Währenddessen darf es niemals luftdicht verpackt sein, da auch so gefährliche Keime entstehen können. Nehmen Sie das Fleisch zum Auftauen daher immer aus der Verpackung. Nach dem Auftauen sollten Sie es dann schnellstmöglich verfüttern – ungekühltes Fleisch wird schnell schlecht.

Außerdem ist es wichtig, dass Sie alle Gerätschaften und Gegenstände, die mit dem Rohfleisch in Kontakt kommen, gründlich mit heißem Wasser reinigen. Das gilt sowohl für den Futternapf Ihres Vierbeiners als auch für die Messer, mit denen Sie es schneiden und die Unterlage, auf der Sie arbeiten.

Auch ist regelmäßiges Händewaschen bei der Fleischverarbeitung ein Muss. Wenn Sie sich stets an die hier genannten Hygieneregeln halten, ist das Barfen an sich für einen gesunden Hund normalerweise nicht gefährlich. Dennoch sollten Sie mit Ihrem Hund einen Tierarzt konsultieren, bevor sie mit der Rohfleischfütterung starten.

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