Tibet Terrier sind äußerst gesunde und fitte Vierbeiner. Rassetypische Krankheiten, die nur bei ihm auftreten, gibt es so nicht und es lassen sich – soweit bekannt – keinerlei Anzeichen von Überzüchtung entdecken. Doch auch, wenn Züchter Gesundheitskontrollen vornehmen lassen, kann es passieren, dass eine unerkannte genetische Veranlagung zu einer bestimmten Krankheit weitervererbt wird. Und auch Unwissenheit bezüglich der Fellpflege kann die Tibet Terrier kränkeln lassen.
Gesunder Tibet Terrier dank richtiger Fellpflege
Wird das sehr lange Fell des Tibet Terriers unzureichend oder gar nicht gepflegt, kann es verfilzen. Hundehalter, die nun ihrem Vierbeiner eigentlich etwas Gutes tun wollen, entfernen verfilztes Fell. Und genau das ist ein Fehler: das dicke lange Fell ist der Temperaturregler dieser Vierbeiner! Gerade bei kaltem und nassem Wetter kann den Tibet Terrier nun eine Erkältung oder der Hundeschnupfen ereilen. Und ein erkälteter Hund muss sich erst einmal wieder erholen. Wenn Sie regelmäßig das Langhaarfell pflegen, bleibt Ihre Fellnase jedoch von grippalen Infekten weitestgehend verschont und fühlt sich insgesamt rundum wohl.
Augenprobleme: eingeschränkte Sehkraft beim Tibet Terrier
Der Tibet Terrier ist zwar insgesamt eine Hunderasse, die selten mit typischen Krankheiten zu kämpfen hat, aber wenn er krank wird, sind es oft Probleme mit den Augen.
Linsenluxation – Eine Linsenluxation kann mit Pech schon mal auftreten bei einem Tibet Terrier. Bei dieser Erkrankung bewegt sich die Linse teilweise oder vollkommen frei im Auge und eine hundertprozentige Sehkraft ist nicht mehr gegeben. In machen Fällen kann ein betroffener Tibet Terrier operiert werden. Da der Augeninnendruck in manchen Fällen ansteigt, kann es im Laufe der Zeit zu grünem Star führen.
Grüner Star – Bei einem sogenannten Glaukom ist der Augeninnendruck dauerhaft erhöht, was den Sehnerv und die Netzhaut zerstören kann. Tritt dieser Fall ein, kommt es zur Erblindung des Vierbeiners.
Grauer Star – Beim grauen Star hingegen ist lediglich die Linse getrübt. Symptome sind nicht fortschreitend. Eine komplette Linsentrübung – die äußerst selten ist – Blindheit des betroffenen Auges bedeuten.
Progressive Retina Atrophie – Die PRA ist eine erblich bedingte Erkrankung der Netzhaut. Leider kommt die Augenerkrankung bei vielen Hunderassen vor – also auch beim Tibet Terrier. Zunächst bleibt das Sehen bei Nacht weg, durch die fortschreitende Beschädigung der Netzhaut kommt es im weiteren verlauf zu totaler Blindheit.
Weitere mögliche (Erb-)krankheiten beim Tibet Terrier
Genauso wie bei anderen Hunderassen kann es beim Tibet Terrier unter Umständen zu Erbkrankheiten kommen. Folgende genetisch bedingte Erkrankungen wurden schon bei den Hunden beobachtet:
Patellaluxation – Bei der Kniescheibenverrenkung springt die Kniescheibe wiederholte Male aus ihrer natürlichen Position und rutscht bei leichten Formen wieder zurück. Das knochenbedingte Problem verursacht Schmerzen bei Ihrem Tibet Terrier und er kann seine Läufe nicht richtig belasten. Dies spiegelt sich in Humpeln und Schrittaussetzern wieder. Die Erkrankung bleibt anfangs oft unerkannt, aber mit der Zeit werden die Symptome stärker und bei besonders schweren Formen kann Ihr Hund gar nicht mehr laufen und muss operiert werden.
Hüftgelenksdysplasie (HD) – Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Eher betroffen sind großwüchsige Hunde. Ein an Hüftdysplasie erkrankter Tibet Terrier ist zunehmend bewegungseingeschränkt. Es kann zu Entzündungen kommen, weshalb er unter Schmerzen leidet. Meist wird diese Krankheit medikamentös behandelt – aber nicht geheilt. Die Gelenke können mithilfe einer Physiotherapie entlastet werden.
Achtung: Die Patellaluxation und Hüftgelenksdysplasie können durch falsche Ernährung und Unterversorgung wichtiger Nährstoffe begünstigt werden. Sie treten nicht ausschließlich als Erbkrankheiten auf. Eine der möglichen Ursachen ist beispielsweise Überlastung im Junghundalter. Lassen Sie Ihren Welpen daher lieber nicht Treppen steigen.
Diabetes – Eine Stoffwechselerkrankung, die den Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht bringt. Die Behandlung und Begleitung durch einen Tierarzt ist erforderlich, gegebenenfalls auch eine Ernährungsumstellung unter ärztlicher Aufsicht. Heilbar ist die Zuckerkrankheit zwar nicht, aber mit den richtigen Medikamenten kann Ihr Hund trotzdem gut damit leben.
Taubheit – die erblich verursachte Taubheit lässt sich bei einem Hund schwer feststellen, auch, ob nur ein Ohr taub ist oder beide. Anhand eines audiometrischen Tests kann die Erkrankung allerdings eindeutig diagnostiziert werden.
Auch wenn hier einige Erkrankungen aufgelistet sind: machen Sie sich nicht verrückt! Faktisch gibt es keine Krankheiten, für die Ihr Tibet Terrier anfälliger wäre als andere Hunde. Sollte Ihnen etwas komisch vorkommen, etwa ein verändertes Verhalten Ihres Vierbeiners, empfiehlt sich allerdings ein Tierarztbesuch zur Kontrolle.
Diese Themen zum Tibet Terrier könnten Sie auch interessieren:
Tibet Terrier: Sportlicher Familienhund