Krankheitssymptome

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Symptome

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Hund geht mit starken Krankheitssymptomen einher. Zum Glück ist die Erkrankung, wenn sie erst einmal erkannt wurde, recht gut zu behandeln. In den meisten Fällen werden die betroffenen Hunde wieder völlig gesund. Doch woher kommt die Schilddrüsenunterfunktion und woran ist sie zu erkennen?
Ist ein Hund ständig müde, kann eine Schilddrüsenunterfunktion dafür verantwortlich sein – Bild: Shutterstock / Bartek Lichocki
Ist ein Hund ständig müde, kann eine Schilddrüsenunterfunktion dafür verantwortlich sein – Bild: Shutterstock / Bartek Lichocki

Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund bedeutet, dass die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone produziert. Die Schilddrüse liegt an der Halsunterseite an den beiden Seiten der Luftröhre. Der Hormonmangel wirkt sich auf den gesamten Stoffwechsel aus und verlangsamt ihn. Als Folge davon wird das Herz langsamer, die geistigen Fähigkeiten sind eingeschränkt und die Körpertemperatur sinkt. Dennoch sind die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion von Tier zu Tier unterschiedlich ausgeprägt und die Erkrankung wird oft erst erkannt, wenn sie schon recht weit fortgeschritten ist. Zum Glück ist sie gut therapierbar; wie, das erfahren Sie in unserem Ratgeber "Hund mit Schilddrüsenunterfunktion: Behandlung".

Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Die Schilddrüsenunterfunktion kann entweder die Schilddrüse direkt betreffen oder durch eine andere Erkrankung bedingt sein. Ist die Schilddrüse selbst das Problem, stecken in der Regel zwei mögliche Ursachen dahinter: Am häufigsten führt eine chronische Entzündung des Organs dazu, dass gesundes Gewebe zerstört und durch Bindegewebe ersetzt wird, das jedoch keine Hormone produziert. Seltener ist eine Autoimmunerkrankung schuld – das Immunsystem wertet die Zellen des Schilddrüsengewebes fälschlicherweise als Krankheitserreger und bekämpft diese durch Antikörper. Nach und nach wird auch hier immer mehr hormonbildendes Gewebe vernichtet.

Ist die Schilddrüsenunterfunktion eine Begleiterscheinung anderer Krankheiten, handelt es sich dabei zum Beispiel um eine schwere bakterielle Entzündung. Auch das Cushing-Syndrom geht mit einer Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen einher. Überdies lösen manche Medikamente eine Unterfunktion der Schilddrüse als Nebenwirkung aus, etwa Cortisonpräparate, einige Antibiotika oder das Epilepsie- und Narkosemittel Phenobarbital. Sollte Ihr Hund auf diese Arzneien angewiesen sein und Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion zeigen, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über mögliche Alternativen.

Mögliche Symptome der Schilddrüsenunterfunktion

Der gesamte Organismus wird bei einer Schilddrüsenunterfunktion in Mitleidenschaft gezogen. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind, hängt unter anderem davon ab, wie sehr die Hormonproduktion schon eingeschränkt und der Hormonmangel fortgeschritten ist. Meistens beginnen die Anzeichen schleichend und unspezifisch, weshalb die Erkrankung häufig erst spät erkannt wird. Welche Symptome auftreten, kann sich von Patient zu Patient unterscheiden. Bei den folgenden Anzeichen sollten Sie jedoch auf jeden Fall zum Tierarzt gehen, um die Ursache abklären zu lassen:
● Haarausfall ohne Juckreiz
● Schütteres, stumpfes Fell mit brüchigen, trockenen Haaren
● Schuppen
● Häufige Ohrentzündungen und Hautinfektionen durch Bakterien oder Hefepilze
● Schlappheit, fehlende Kondition und Bewegungsunlust
● Verfressenheit und Gewichtszunahme
● Temperaturempfindlichkeit, Hitze im Sommer und Kälte im Winter verträgt der Hund schlecht
● Bei Hündinnen: Unregelmäßiger Zyklus bei der Läufigkeit
● Herzprobleme
● Schwerhörigkeit und Taubheit
● Hornhautgeschwüre an den Augen

Bluttest zur Diagnose

Wenn Ihr Haustier an diesen Symptomen leidet, ist der Gang zu einem Tierarzt angebracht. Der kann das Schilddrüsenhormon Thyroxin im Blut messen und so erkennen, ob die Drüse gut funktioniert. Oder es wird ein Ultraschall der Schilddrüse von Ihrem Hund vorgenommen. Stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass es sich tatsächlich um eine Schilddrüsenunterfunktion handelt, müssen die fehlenden Hormone ersetzt werden.

Dann aber lassen die Symptome allmählich nach und Ihr Hund kann ein (fast) normales Leben führen. Das kann durchaus ein paar Wochen oder sogar Monate dauern, bis der Mangel ausgeglichen wurde. Sollte sich keine Besserung einstellen, fragen Sie bei Ihrem Tierarzt noch einmal nach, ob die Dosierung der Hormonpräparate richtig eingestellt ist und holen Sie sich im Zweifel bei einem weiteren Tierarzt eine Zweitmeinung ein.

Schilddrüsenunterfunktion: Sind manche Hunde besonders anfällig?

Prinzipiell kann jede Hunderasse von der Erkrankung betroffen sein. Aber laut Tierärzten sind vor allem mittelgroße und große Rassen wie der Golden Retriever und Dobermann sowie Deutscher Schäferhund, Boxer, Riesenschnauzer und Airedale-Terrier betroffen. Einzige Ausnahme: Auch der kleine Dackel scheint für die Schilddrüsenunterfunktion anfällig zu sein. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung bei Hunden mittleren Alters in Erscheinung, also mit vier bis acht Jahren. Es kann jedoch sein, dass die Schilddrüse bereits seit mehreren Jahren nicht mehr richtig funktioniert, der Hormonmangel sich jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar macht.

Diese Artikel zum Thema Hundegesundheit könnten Sie auch interessieren:

Cushing-Syndrom beim Hund: Symptome

Ursachen: Was zu Übergewicht beim Hund führen kann

Epilepsie bei Hunden: Ursachen und Symptome

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
2
0
4 Kommentare
  • person

    25-12-2016 20:12:49

    ViolaAbe: Ich habe einen kleinen Yorkshire Terrier und er ist meine große Liebe.Er ist jetzt 12 und sehr krank .Der Tierarzt sagte er hätte das Cushion Syndrom .Er hat fast alle Haare verloren,er kann mit den Hinterbeinchen nicht mehr laufen.Er hat einen sehr starken Mundgeruch,obwohl er noch alle Zähne hat,die ich jeden Abend putze und pflege.Er hat nie Mundgeruch gehabt,das kam alles mit der Krankheit.Die Tierärztin hat mir Teuere Tabletten für ihn gegeben,die ungefähr 48 Euro kosten.Die hat er auch alle genommen,aber ich sehe überhaupt keinen Erfolg.Was soll ich bloß machen?? Ich liebe diesen Hund so sehr und ich habe ihn seit er sechs Wochen alt ist. Es ist so schwer für mich,das mitanzusehen wie er leitet.Er schläft auch nur noch. Kann mir jemand helfen,bitte. Ich wäre sehr dankbar. V.A.
    Missbrauch melden
  • sabineschul

    13-06-2014 09:06:59

    sabineschul: Eine Schilddrüsenunterfunktion hat sehr starke Symptome bei Hunden. Die Tiere sind sehr schlapp. Da muss sehr schnell was getan werden. Also falls eine Veränderung am Hund auffällt, immer direkt zum Tierarzt gehen.
    Missbrauch melden
  • sabinewulf96

    25-03-2014 09:03:59

    sabinewulf96: Die Symptome einer Hypothyreose scheinen mir ja doch ziemlich heftig zu sein. Eine starke Müdigkeit beim Hund ist natürlich unschön. Gerade diese Tiere, die viel auslauf und Bewegung brauchen.
    Missbrauch melden
  • barbelschal

    03-03-2014 23:03:52

    barbelschal: Immer wieder seltsam anzusehen, dass menschliche Krankheiten auch bei Tieren auftreten können. Die Hypothyreose hat wirklich schwerwiegende Symptome. Man sollte eh immer sofort zum Tierarzt gehen wenn der Hund anders ist oder man sieht, dass er sich unwohl fühlt.
    Missbrauch melden

Weitere Artikel aus Hundegesundheit