Zu den natürlichen Abwehrmitteln gegen Zecken und Flöhe beim Hund zählen zum Beispiel ätherische Öle oder der gute alte Flohkamm. Sollte es nicht gelingen, Flöhe und Zecken ohne Chemie loszuwerden, können Sie sich bei Ihrem Tierarzt erkundigen. Er kann Ihnen Mittel empfehlen, die die ungebetenen Gäste verscheuchen oder fernhalten, ohne dass die Gesundheit Ihres Hundes darunter leidet. Zuvor können Sie jedoch folgende Tipps ausprobieren.
Flöhe und Zecken mit ätherischen Ölen abwehren
Achtung! Ätherische Öle eignen sich nur für den Kampf gegen Flöhe und Zecken bei Hunden. Für Katzen können sie gefährlich werden. In diesem Fall fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat. Bei Hunden jedoch können Sie eine Mischung aus 500 Milliliter Wasser und je einem bis zwei Tropfen Lavendel-, Eukalyptus- und Teebaumöl in eine Sprühflasche füllen.
Zur Vorbeugung sprühen Sie Ihren Liebling damit ein. Sparen Sie dabei unbedingt die Augen und Schleimhäute aus, um diese nicht zu reizen. Weitere wirksame ätherische Öle sind Zitronell-, Pfefferminz- und Rosmarinöl. Gegen Flöhe hilft außerdem ein Sud aus ausgekochten Zitronen- oder Orangenschalen sowie ein Mix aus einem Teil Essig und einem Teil Wasser.
Ätherische Öle sind kein Allheilmittel gegen Zecken und Flöhe
Allerdings können Hunde auch gegen natürliche Mittel zur Parasitenabwehr Unverträglichkeiten entwickeln. Probieren Sie die Mischung mit den ätherischen Ölen daher erst einmal an einer kleinen Hautstelle aus. Wenn Ihr Hund Anzeichen einer Allergie zeigt, etwa eine gerötete Haut oder gar ein juckender Ausschlag, greifen Sie lieber zu medizinischen Parasitenabwehrmitteln vom Tierarzt.
Die tierärztlich geprüften Produkte sind überdies wirksamer gegen Flöhe und Zecken als die natürlichen Hausmittel. Damit diese wirken, müssen Sie Ihren Hund großflächig und mehrmals täglich einsprühen. Selbst dann gibt es nur einen leichten Schutz. Hinzu kommt, dass Hunde mit ihrer feinen Nase die ätherischen Öle selbst oft als unangenehm empfinden.
Kokosöl gegen Zecken bei Hunden: Mehr Schaden oder Nutzen?
Als Mittel zur Parasitenabwehr ohne Chemie bei Hunden wird gern Kokosöl empfohlen. Das ist in der Tat nicht allzu weit hergeholt, da Kokosöl Laurinsäure enthält. Dieser Stoff ist auch in medizinischen Zeckenabwehrmitteln enthalten und kann die Blutsauger von Ihrem Hund fernhalten. Damit das Kokosöl gegen Zecken wirkt, müssen Sie Ihren Hund täglich am ganzen Körper damit einreiben.
Ganz unumstritten ist diese natürliche Methode jedoch nicht. Es kann sein, dass das Öl das Hundefell verklebt und den Wärmehaushalt des Vierbeiners stört. Vor allem im Sommer kann das gefährlich werden. Sprechen Sie daher vorsichtshalber mit Ihrem Tierarzt, bevor Sie Ihren Hund regelmäßig mit Kokosöl einreiben. Im Zweifel sind die medizinisch überprüften Mittel doch die bessere Wahl.
Vorsicht Abzocke: Bernsteinketten, Energiefelder und Co.
Vollkommen wirkungslos und unsinnig sind Produkte aus dem esoterischen Bereich wie Bernsteinketten oder Magnetanhänger, die ein sogenanntes Energiefeld erzeugen. Die Bernsteinketten sehen zwar hübsch aus, aber lassen Zecken und Flöhe unbeeindruckt. Auch, dass sie gegen Depressionen, Entzündungen, Magen-Darm-Beschwerden und Augenprobleme helfen, ist wissenschaftlich nicht erwiesen und grober Unfug. Bernsteinketten eignen sich allenfalls als Schmuck.
Die mysteriösen Energiefelder, die die kleinen Magnetplättchen angeblich ausstrahlen, sind ebenfalls Quatsch, wenn es um Parasitenabwehr geht. Zecken reagieren auf Duftstoffe und lassen sich von Magnetfeldern und dergleichen nicht im geringsten abschrecken. Sollte Ihr Hund einen Magnetanhänger tragen und von Zecken verschont bleiben, ist das schlichtweg ein glücklicher Zufall.
Darüber hinaus gibt es noch Kräuterhalsbänder, die Flöhe und Zecken bei Hunden ohne Chemie abwehren sollen. Sie enthalten zwar Duftstoffe, die die Parasiten in der Regel nicht mögen. Aber diese Stoffe sind in so geringer Konzentration enthalten, dass ihre Wirkung gegen Null geht.
Nahrungsergänzungsmittel gegen Parasiten: Bringt das was?
Gelegentlich heißt es, dass Bierhefe und Knoblauchgranulat als Nahrungsergänzungsmittel gegen Zecken helfen sollen. Bierhefe sorgt immerhin für ein schönes Hundefell und kann zu einer gesunden Haut beitragen. Ob sich die Parasiten davon abschrecken lassen, ist jedoch fraglich. Knoblauchgranulat kann in hoher Konzentration sogar giftig für Hunde sein. Vorsichtshalber sollten Sie aus diesem Grund lieber von diesem "Naturheilmittel" absehen.
Flöhe ohne Chemie entfernen
Haben sich bereits Parasiten bei Ihrem Hund eingenistet, können Sie sie trotzdem ohne Chemie loswerden. Zecken lassen sich mit einer Zeckenzange, Pinzette oder Zeckenkarte entfernen. Flöhen können Sie mit einem Flohkamm zu Leibe rücken. Kämmen Sie das Fell in Wachstumsrichtung sorgfältig durch und tunken den Kamm zwischendurch immer wieder in Seifenwasser. Vorbeugend können Sie Ihren Vierbeiner mit einem milden Hundeshampoo ohne Chemie regelmäßig (etwa einmal wöchentlich) baden. Dann haben die Flöhe weniger Lust, sich auf ihm niederzulassen.
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