EPI beim Hund steht für "Exokrine Pankreasinsuffizienz" und bezeichnet eine unheilbare Schwäche der Bauchspeicheldrüse, die zu schweren Verdauungsstörungen führt. Dies wirkt sich auf den gesamten gesundheitlichen Zustand des betroffenen Hundes aus.
Was ist EPI beim Hund?
Eine gesunde Bauchspeicheldrüse produziert verschiedene Verdauungsenzyme, um Proteine, Kohlenhydrate und Fette aus der Nahrung aufzuspalten und zu verarbeiten. Außerdem bildet die Bauchspeicheldrüse Pankreassaft, der die Magensäure neutralisiert, sodass sie im Dünndarm keinen Schaden anrichten kann. EPI beim Hund hindert die Bauchspeicheldrüse daran, genug Verdauungsenzyme auszuschütten. Infolgedessen passiert die Nahrung den Dünndarm, ohne dass die Proteine, Fette und Kohlenhydrate aufgespalten wurden. Der Körper kann sie so nicht verwerten und scheidet sie ungenutzt wieder aus. Daraufhin kommt es zu einem Nährstoffmangel.
Wie sich die chronische Bauchspeicheldrüsenschwäche bemerkbar macht
Leidet Ihr Hund an einer chronischen Bauchspeicheldrüsenschwäche, fallen vor allem die Verdauungsprobleme auf. EPI beim Hund verursacht häufigen, übel riechenden Durchfall, manchmal ist der Kot schaumig oder breiig und es sind unverdaute Futterbestandteile darin zu erkennen. Auch sogenannter Fettstuhl ist ein verbreitetes Symptom, da insbesondere die Fettverdauung gestört ist. Hinzu kommen starke Blähungen und laute Bauchgeräusche. Hunde mit EPI versuchen meist, durch vermehrte Futteraufnahme den Nährstoffverlust auszugleichen. Das heißt, betroffene Tiere fressen alles, was sie zwischen die Zähne bekommen können; neben Hundefutter kann das auch Kot (Koprophagie), Erde oder Abfall sein.
Trotzdem magern die erkrankten Hunde immer weiter ab und der Nährstoffmangel sorgt für struppiges Fell, schuppende Haut und Haarausfall. Ein Hund mit Bauchspeicheldrüsenschwäche fühlt sich schlapp, wirkt müde und antriebslos, weil ihm die Energie dazu fehlt, sich normal zu bewegen.
Behandlung einer EPI beim Hund
Leider kann EPI beim Hund nicht geheilt werden, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Aber die Bauchspeicheldrüsenschwäche lässt sich gut behandeln. Die Therapie besteht im Wesentlichen darin, die Nährstoffe, die Ihr Vierbeiner nicht über die Nahrung aufnehmen kann, auf anderem Wege zuzuführen und die fehlenden Verdauungsenzyme zu ersetzen. Letztere gibt es als Pulver, Tabletten oder Kapseln, die Ihr Hund zusammen mit dem Futter aufnehmen muss. Darüber hinaus muss Ihr Haustier insgesamt mehr fressen als gesunde Artgenossen, teilweise doppelt so viel. Dabei sind kleine Portionen über den Tag verteilt besser als wenige große Portionen – so kann das Futter leichter verarbeitet werden. Zudem empfiehlt sich leicht verdauliches Spezialfutter vom Tierarzt.
Darüber hinaus müssen kranke Hunde mit fettlöslichen Vitaminen K, E, D und A als Nahrungsergänzungsmittel versorgt werden. Für gewöhnlich geht EPI beim Hund zudem mit einem Vitamin-B12-Mangel einher. Dieser Nährstoff kann der Vierbeiner jedoch nicht mit dem Futter aufnehmen, sondern muss Spritzen bekommen. Der Vitamin-B12-Mangel kann auf diese Weise behoben werden, sodass Ihr Hund normalerweise nicht sein Leben lang auf die Spritzen angewiesen ist. Die Nahrungsergänzungsmittel, das Spezialfutter und die zugesetzten Verdauungsenzyme bleiben jedoch unverzichtbar.
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